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Zwetgen

Saftige Steinfrucht – ideal zum Backen, Einkochen und Snacken.

Wiki zu zwetgen Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
46 kcal 0.7 % Protein 11.4 % Kohlenhydrate 0.3 % Fett

Einführung

Frische Zwetgen (Pflaumen) mit bläulich-violetter Schale

Ich liebe zwetgen – oder, wie die meisten sie nennen, Zwetschgen. Diese kleinen, ovalen Pflaumen mit ihrer samtigen Haut haben für mich etwas Vertrautes und gleichzeitig Überraschendes. Ich erinnere mich noch an einen Spätsommermarkt, wo ein alter Obstbauer mir eine Handvoll in die Hand drückte und sagte: „Probier, dann verstehst du’s.“ Der erste Biss war eine kleine Explosion: süß, säuerlich, ein bisschen herb und unglaublich aromatisch.

Was ich an zwetgen besonders schätze, ist ihre Vielseitigkeit. Sie sind robust genug für Kuchen und Kompott, aber fein genug, um roh genossen zu werden. Ein Kollege von mir brachte einmal frisch gebackenen Zwetschgenkuchen ins Büro, und der Duft allein sorgte dafür, dass wir alle eine Stunde produktiver wirkten – jedenfalls glaube ich das.

In meiner Küche kommen zwetgen häufig vor. Ich mag sie im Ofen mit Honig und Thymian, als samtigen Aufstrich auf warmem Brot oder als fruchtige Füllung für saisonale Knödel. Sie verzeihen Fehler: Ein bisschen zu lang im Topf? Kein Problem, dann wird es eben ein aromatisches Mus. Dazu passt immer ein Klecks Crème fraîche oder ein kräftiger Käse.

  • Backen: Zwetschgenkuchen, Streuselkuchen, galettes.
  • Einmachen: Marmelade, Chutney, Zwetschgenkompott.
  • Brennen & Trocknen: Schnaps, Backpflaumen, Dörren für winterliche Desserts.

Ich finde außerdem, dass zwetgen Geschichten erzählen: von Omas Garten, von Wochenenden auf dem Land und von spontanen Besuchen, die mit einem Stück Kuchen enden. Beim Essen entstehen die besten Gespräche, und zwetgen haben die wunderbare Eigenschaft, genau solche Augenblicke zu begleiten. Wenn ich welche sehe, greife ich zu – nicht nur wegen des Geschmacks, sondern weil sie Erinnerungen und neue Ideen zugleich wecken. So simpel und so großartig kann eine Zutat sein.

Verfügbarkeit & Typen

Zwetgen (manchmal auch Zwetschgen genannt) sind eine Art Pflaume, die besonders in Mitteleuropa beliebt ist. Stell dir eine Zwetschge wie ein kleines blaues Ei vor: sie ist länglich, hat eine feste Schale und ein eher festes Fruchtfleisch. Der Name „Zwetgen“ ist eine regionale Aussprache, aber gemeint ist dasselbe Obst. Sie schmecken süßlich mit leicht säuerlicher Note und eignen sich super zum Backen, Einkochen oder einfach zum Naschen.

Herkunft
Zwetschgen stammen ursprünglich aus Europa und Westasien. Menschen bauen sie seit sehr langer Zeit an, weil sie gut lagerfähig sind und sich gut verarbeiten lassen. In Deutschland und den Nachbarländern wachsen Zwetschgen seit Jahrhunderten in Gärten, auf Streuobstwiesen und in Obstplantagen. Man kann sich das vorstellen wie alte Obstbäume, die oft schon lange an einem Ort stehen und jedes Jahr viele Früchte geben.

Anbaugebiete
Zwetschgen fühlen sich an warmen, sonnigen Orten wohl, aber sie vertragen auch kältere Winter. Wichtige Anbaugebiete sind:

  • Deutschland: Regionen wie Rheinhessen, Pfalz, Baden und Bayern.
  • Österreich und Schweiz: Vor allem sonnige Täler und Hügelländer.
  • Frankreich: Besonders in Elsass und Südwesten (dort gibt es auch die berühmte „Prune d’Agen“).
  • Andere Länder: Ungarn, Kroatien und Teile der USA bauen ebenfalls Zwetschgen an.

Erhältliche Sorten und Varianten
Es gibt viele verschiedene Sorten von Zwetschgen, genau wie es bei Äpfeln viele Sorten gibt. Einige sind früh reif, andere spät. Das bedeutet:

  • Frühreife Sorten: Diese sind schon im Sommer (z. B. Juli) reif. Sie sind oft etwas saftiger.
  • Spätreife Sorten: Diese reifen im Herbst (September/Oktober) und sind oft sehr aromatisch und fest.
  • Typische Sorten: Namen wie „Hauszwetschge“ (eine klassische, gut bekannte Sorte), „Bühler Frühzwetschge“ (früh) oder die französische „Prune d’Agen“ (gut zum Trocknen) sind Beispiele. Du musst dir das nicht alles merken – wichtig ist: es gibt Sorten für Frischessen, zum Backen oder zum Trocknen.

Verfügbare Formen im Handel
Zwetschgen bekommst du nicht nur frisch, sondern in vielen anderen Formen, sodass sie fast das ganze Jahr über erreichbar sind:

  • Frisch: Nur in der Saison (Sommer/Herbst) auf Märkten, im Supermarkt oder beim Bauern.
  • Getrocknet: Als Trockenpflaumen oder „Backpflaumen“ – halten lange und sind süß.
  • Eingemacht: Marmelade, Kompott oder Fruchtmus – so kannst du Zwetschgen das ganze Jahr essen.
  • Gefroren oder in Dosen: Praktisch, wenn du außerhalb der Saison Zwetschgen brauchst.

Tipp zur Auswahl
Wenn du frische Zwetschgen kaufst, achte auf feste Schale und ein leicht mattes, blaues Aussehen – das ist gut. Auf Wochenmärkten bekommst du oft lokale Sorten, die besonders frisch sind. Wenn du sie länger aufbewahren willst, sind getrocknete oder eingemachte Varianten praktisch.

Zusammengefasst: Zwetgen sind robuste, aromatische Früchte aus Europa, die in vielen Sorten wachsen und als frisch, getrocknet oder eingemacht erhältlich sind. Ob du sie zum Kuchenbacken, für Kompott oder einfach zum Naschen willst – es gibt fast das ganze Jahr über eine passende Form.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 45
Kalorien je 100 46
Protein je 100 0.7
Kohlenhydrate je 100 11.4
Zucker je 100 9.9
Fett je 100 0.3
Gesättigte Fette je 100 0.1
Einfach ungesättigte Fette 0.1
Mehrfach ungesättigte Fette 0.1
Ballaststoffe je 100 1.4
Vitamin C (mg) je 100 6.4
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 6
Eisen (mg) je 100 0.2
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.3 kg CO2e/kg
Herkunft Deutschland/Europa (saisonal)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte für rohe, essbare Anteile. Stein nicht verzehren; vor Verarbeitung waschen und entsteinen.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Zwetgen (häufig auch als Zwetschgen bezeichnet; botanisch meist Prunus domestica) sind eine Kulturform der europäischen Pflaume, die sich durch eine länglich-ovale Fruchtform, eine feste Fruchtfleischstruktur und eine relativ trockene Textur auszeichnet. Die Frucht besitzt eine glatte, meist blau-violette bis dunkelblaue Epidermis, die durch einen wachsartigen Überzug (Epidermisfilm) geschützt wird. Zwetschgen werden sowohl frisch verzehrt als auch in getrockneter, eingebrockter oder destillierter Form (z. B. als Zwetschgenbrand) verarbeitet.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe: Die Zusammensetzung hängt von Sorte und Reifegrad ab. Durchschnittliche Nährwerte frischer Zwetschgen pro 100 g liegen bei etwa 46 kcal Energie, 11–12 g Kohlenhydraten (davon 8–10 g einfache Zucker), 1,4–2,4 g Nahrungsfasern, 0,6–1,0 g Eiweiß und 0,2–0,4 g Fett. Wichtige Mikronährstoffe sind Vitamin C (typisch 5–10 mg/100 g), Vitamin K (mehrere µg/100 g) sowie Mineralstoffe wie Kalium (ca. 150–200 mg/100 g), Magnesium und Spuren von Eisen.

Zwetschgen enthalten darüber hinaus eine Reihe bioaktiver sekundärer Pflanzenstoffe. Dazu gehören:

  • Anthocyane (z. B. Cyanidin‑Derivate), die für die blau-violette Färbung verantwortlich sind und antioxidative Eigenschaften besitzen.
  • Flavonole wie Quercetin und Kaempferol, die Entzündungsprozesse modulieren können.
  • Sorbitol und andere Zuckeralkohole, die osmotische Effekte haben und bei empfindlichen Personen abführend wirken können.
  • Pektine und andere lösliche Ballaststoffe, die die Gelbildung beim Kochen unterstützen und eine präbiotische Wirkung entfalten.
  • Tannine in unreiferen Früchten, die adstringierend schmecken.

Lebensmitteltechnologische Eigenschaften und Verarbeitungsmethoden: Zwetschgen eignen sich wegen ihres höheren Pektingehalts und der festen Konsistenz gut zur Herstellung von Konfitüren, Kuchenbelägen, Kompott und Dörrwaren. Häufige Verarbeitungsschritte sind Waschen, Sortieren, Entsteinen, Erhitzen und Konzentration. Beim Dörren kommen sowohl konventionelle Heißlufttrocknung als auch schonendere Methoden wie Gefriertrocknung oder osmotische Trocknung zum Einsatz. Zur Farb- und Qualitätsstabilisierung werden in industriellen Prozessen gelegentlich Antioxidantien oder SO2 zur Sulfitierung eingesetzt, wobei Bioprodukte dies vermeiden.

Postharvest-Physiologie und Lagerung: Zwetschgen sind klimakterische Früchte und zeigen Ethylen-getriebene Reifungsprozesse. Die Lagerfähigkeit lässt sich durch schnelle Kühlung, kontrollierte Atmosphäre (reduzierter Sauerstoff, erhöhtes CO2) und hygienische Verarbeitung verlängern. Mechanische Druckstellen und mikrobieller Verderb (durch Pilze wie Monilinia) sind typische Probleme, die durch schonende Ernte und genaue Temperaturführung reduziert werden.

Gesundheitliche Aspekte: Der Verzehr von Zwetschgen kann aufgrund ihres Ballaststoffgehalts und des enthaltenen Sorbitols die Darmtätigkeit fördern und bei Obstipation hilfreich sein. Die enthaltenen Polyphenole wirken als Antioxidantien und werden mit positiven Effekten auf kardiovaskuläre Marker und oxidativen Stress in Verbindung gebracht, wobei die Evidenz aus Humanstudien unterschiedlich stark ist. Der glykämische Index liegt im moderaten Bereich, sodass Zwetschgen als Teil einer ausgewogenen Ernährung geeignet sind. Zu beachten ist, dass die Kerne Amygdalin enthalten und beim Zerkleinern Blausäure freisetzen können; Kerne sollten daher nicht in großen Mengen verzehrt werden.

Verwendung in Küche und Industrie: Kulinarisch werden Zwetschgen vor allem für Backwaren (z. B. Pflaumenkuchen), Marmeladen, Kompott, Trockenfrüchte und Destillate genutzt. Industriell spielen sie eine Rolle in Fruchtsaftkonzentraten, Fruchtpürees und als natürliche Farb- und Aromastoffquelle.

Insgesamt sind Zwetgen eine nährstoffreiche, vielseitig verarbeitbare Frucht mit spezifischen chemischen Eigenschaften (Pektin‑ und Anthocyangehalt, Sorbitolanteil), die sowohl kulinarisch als auch ernährungsphysiologisch wertvoll sind. Eine sachgemäße Lagerung und Verarbeitung reduziert Verluste und unerwünschte mikrobiologische Effekte, während eine moderate Integration in die Ernährung von positiven Effekten auf Verdauung und antioxidativen Status begleitet sein kann.

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