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Zitronenmelisse

Aromatisches Küchenkraut mit mildem Zitronenduft

Wiki zu Zitronenmelisse Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
44 kcal 3.7 % Protein 8.0 % Kohlenhydrate 0.8 % Fett

Einführung

Frische Zitronenmelisse-Blätter auf einem Holzbrett
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten intensiven Duft von Zitronenmelisse: ein sonniger Morgen auf einem Bauernmarkt, eine Verkäuferin reichte mir ein Bündel in die Hand, und sofort breitete sich dieser frische, zitronige, leicht minzige Geruch wie ein kleiner Frischehauch aus. Seitdem hat die Pflanze einen festen Platz in meinem Kräutergarten und auf meiner Fensterbank gefunden. Für mich ist Zitronenmelisse nicht nur ein Kraut, sondern ein kleines Wohlfühlritual, das Getränke, Desserts und herzhafte Gerichte gleichermaßen belebt.

Was ich besonders liebe, ist die Vielseitigkeit. Ein paar Blättchen in einem Glas kaltem Wasser verwandeln es in ein erstaunlich belebendes Getränk; in einem Kräuterquark oder einer Joghurt-Sauce hebt sie leichte Säuren und süße Noten gleichermaßen hervor. Ein Kollege von mir war erstaunt, wie sehr ein schlichtes Zitronenmelissen-Pesto zu gegrilltem Fisch passte — wir haben darüber gelacht, wie ein so schlichtes Kraut Gerichte sofort eleganter erscheinen lässt.

Die Botanik dahinter ist sympathisch bodenständig: Melisse ist robust, wächst üppig und verzeiht Fehler im Garten, was mir als oft vergesslicher Gärtnerin sehr entgegenkommt. Ich mag ihre weichen, herzförmigen Blätter und die kleinen weißen Blüten, die im Sommer Bienen und Schmetterlinge anlocken. Man kann sie frisch verwenden, trocknen oder als feines Öl in Desserts und Cocktails einsetzen.

Praktische Tipps, die mir geholfen haben:

  • Ernte: Frühmorgens sind die ätherischen Öle am intensivsten, also schneide Blätter vor der Mittagshitze.
  • Aufbewahrung: Frisch in ein feuchtes Tuch gewickelt hält sich die Pflanze einige Tage im Kühlschrank.
  • Kulinarische Kombis: Funktioniert großartig mit Honig, Zitrusfrüchten, Gurke, Joghurt und milden Käsesorten.
Wenn ich Gäste habe, streue ich gern ein paar klein geschnittene Blättchen über sommerliche Obstsalate oder rühre sie in hausgemachte Limonade. Die kleinen Aromabomben sorgen für Überraschung und Gesprächsstoff. Zitronenmelisse ist für mich eine Einladung, alltägliche Dinge mit einer Prise Frische neu zu entdecken — immer ein kleines Stück Sommer in der Küche.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Zitronenmelisse ist eine sehr verbreitete und beliebte Pflanze, die fast überall auf der Welt zu finden ist. Ursprünglich stammt sie aus Südeuropa und Westasien, doch heute wird sie in vielen Ländern angebaut. Man kann sie im Garten, auf dem Balkon oder in Töpfen auf der Fensterbank ziehen. Das liegt daran, dass Zitronenmelisse nicht sehr anspruchsvoll ist: Sie mag sonnige bis halbschattige Plätze und normale Gartenerde. Wenn du dir die Pflanze vorstellst, ist sie etwa so pflegeleicht wie ein Topfkraut, das regelmäßig gegossen werden möchte, aber nicht zu nass stehen darf.

Anbaugebiete

  • Europa: In Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien wächst Zitronenmelisse häufig in Gärten und auf Kräuterbeeten. Dort ist das Klima meist gut geeignet.
  • Asien: In Teilen Westasiens kommt die Pflanze ursprünglich vor und wird noch immer angebaut.
  • Nordamerika: Auch in den USA und Kanada wird Zitronenmelisse im Hausgarten und kommerziell angebaut.
  • Andere Regionen: Weil sie widerstandsfähig ist, findet man sie mittlerweile weltweit, solange die Temperaturen nicht zu extrem sind.
Erhältliche Sorten und Varianten

Zitronenmelisse gibt es nicht nur in einer einzigen Version. Es gibt verschiedene Sorten, die sich ein bisschen in Aussehen, Duft oder Wachstum unterscheiden. Hier sind einige einfache Beschreibungen der üblichen Varianten:

  • Wildform / Gemeine Zitronenmelisse: Das ist die normale, häufigste Sorte. Sie hat grünen Blätter und den typischen frischen Zitronenduft. Sie wächst buschig und wird oft im Garten gepflanzt.
  • Varietäten mit unterschiedlicher Blattgröße: Manche Sorten haben größere Blätter, andere kleinere. Große Blätter sind praktisch, wenn man viel zum Kochen oder für Tee ernten möchte; kleine Blätter sind hübscher für Dekoration.
  • Bunte oder panaschierte Sorten: Es gibt Zitronenmelisse mit helleren oder zweifarbigen Blättern (das nennt man „panaschiert“). Diese sehen besonders dekorativ im Kräutergarten aus und sind ein hübscher Blickfang auf dem Balkon.
  • Duftstärkere Sorten: Einige Varianten geben einen intensiveren Zitronengeruch ab. Das ist besonders schön, wenn man die Blätter frisch aufteigt, in Tee gibt oder in Desserts verwendet.
  • Wilde Verwandte: Es existieren Pflanzen, die der Zitronenmelisse ähnlich sehen, aber anders duften oder leicht andere Eigenschaften haben. Deshalb ist es immer gut, am Duft zu riechen, um sicher zu sein, dass es Zitronenmelisse ist.
Wie und wo bekommst du Zitronenmelisse?

  • Gartenmärkte und Baumärkte: Dort gibt es oft junge Pflanzen im Topf, die man gleich in den Garten pflanzen kann.
  • Supermärkte und Wochenmärkte: Frische Blätter werden manchmal in kleinen Bundern verkauft, ähnlich wie Petersilie oder Basilikum.
  • Online-Shops: Samen, Pflanzen und getrocknete Blätter kannst du auch im Internet bestellen.
  • Selbst ziehen: Aus Samen oder kleinen Ablegern (Teil einer Pflanze) wächst Zitronenmelisse leicht nach; sie vermehrt sich oft sogar von alleine.
Zusammengefasst: Zitronenmelisse ist weit verbreitet und leicht zu bekommen. Es gibt einfache und dekorative Sorten, du kannst sie in vielen Ländern anbauen und sie eignet sich gut für Gärten, Töpfe oder für den schnellen Einsatz in der Küche. Wenn du eine Pflanze auswählst, achte auf Duft und Blattgröße — das hilft dir zu finden, was du für Tee, zum Kochen oder als hübsche Balkonpflanze brauchst.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 44
Protein je 100 3.7
Kohlenhydrate je 100 8.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 0.8
Gesättigte Fette je 100 0.2
Einfach ungesättigte Fette 0.1
Mehrfach ungesättigte Fette 0.4
Ballaststoffe je 100 3.0
Vitamin C (mg) je 100 13
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 260
Eisen (mg) je 100 3.2
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.2
Herkunft Europa
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf frische Zitronenmelisse, roh verzehrt.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine mehrjährige, aromatische Pflanze aus der Familie der Lamiaceae, die wegen ihres zitronigen Dufts und ihrer vielseitigen Verwendung in Küche, Pharmazie und Kräuterkunde geschätzt wird. Die krautigen Pflanzen erreichen in der Regel 30–70 cm Höhe und bilden gegenständig angeordnete, leicht behaarte Blätter sowie kleine, weiße bis hellrosa Blüten. Botanisch gehört Zitronenmelisse zu den Lippenblütlern und wird sowohl wildvorkommend als auch kultiviert angebaut.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Das Blattwerk der Zitronenmelisse enthält ein komplexes Gemisch aus flüchtigen und nicht-flüchtigen Verbindungen. Entscheidend für Aroma und pharmakologische Wirkung sind die ätherischen Öle, die hauptsächlich Monoterpene und Sesquiterpene umfassen, darunter Citral (Neral und Geranial), Citronellal, Geraniol und β-Caryophyllen. Weiterhin findet man in den Blättern Polyphenole wie Rosmarinsäure, Flavonoide (z. B. Luteolin- und Apigeninderivate), Kaffeesäurederivate sowie Gerbstoffe und Bitterstoffe. Der Gehalt an ätherischem Öl variiert je nach Herkunft, Erntezeitpunkt und Anbaumethode und liegt typischerweise zwischen 0,03 und 0,2 % des Frischgewichts.

Nährwerte
Frische Zitronenmelisse liefert nur geringe Mengen an Makronährstoffen, ist jedoch eine Quelle von Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Pro 100 g frische Blätter sind Spurwerte von Kalorien, Protein und Kohlenhydraten zu erwarten, während Vitamin C, Beta-Carotin (als Provitamin A), Kalium und Eisen in relevanten Spuren vorkommen können. Wegen des niedrigen Kaloriengehalts wird Zitronenmelisse meist als geschmacksgebende Zutat verwendet und nicht als nennenswerte Nährstoffquelle.

Verarbeitung und Anwendung
Zitronenmelisse kann frisch, getrocknet oder als Extrakt verarbeitet werden. Häufige Verarbeitungsmethoden sind: 

  • Frische Verwendung in Salaten, Desserts, Getränken und als Aromazutat.
  • Trocknung durch luftiges Aufhängen oder schonende Erwärmung bei niedrigen Temperaturen, um das ätherische Öl zu erhalten.
  • Destillation zur Gewinnung des ätherischen Öls, die hydrodestillative Verfahren nutzt.
  • Herstellung von alkoholischen oder wässrigen Extrakten sowie standardisierten Trockenextrakten für die pflanzliche Arzneimittelindustrie.
Die Wahl der Methode beeinflusst das Aromaprofil und die Konzentration bioaktiver Verbindungen; temperaturbedingte Verluste volatilier Komponenten sind dabei zu beachten.
Pharmakologische und gesundheitliche Aspekte
In präklinischen Studien wurden verschiedene pharmakologische Aktivitäten beschrieben, darunter anxiolytische, spasmolytische, antimikrobielle und antioxidative Effekte. Die Rosmarinsäure gilt als Hauptverantwortliche für antioxidative und entzündungsmodulierende Eigenschaften. Klinische Daten sind begrenzter, doch existieren Hinweise darauf, dass standardisierte Melissenextrakte bei leichter bis moderater Unruhe und Schlafstörungen sowie bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden unterstützend wirken können. Topische Präparate werden gelegentlich bei Herpes-simplex-Infektionen verwendet, wobei antivirale Effekte in vitro beschrieben wurden.
Sicherheit und Wechselwirkungen
Zitronenmelisse gilt bei üblicher kulinarischer Verwendung als sicher. Bei therapeutischer Dosierung können Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen auftreten. Aufgrund potenzieller sedierender Effekte ist bei gleichzeitiger Einnahme von Beruhigungsmitteln Vorsicht geboten. Wechselwirkungen mit Schilddrüsenhormonen wurden gelegentlich diskutiert, da Melissenpräparate in vitro Einfluss auf thyroidale Enzyme haben können; belastbare klinische Evidenz hierfür ist jedoch begrenzt. Schwangere und stillende Frauen sollten vor Anwendung therapeutischer Dosen ärztlichen Rat einholen.
Anbau und Qualitätsfaktoren
Für hochwertigen Gehalt an ätherischem Öl sind Standort, Erntezeitpunkt und Pflanzensorte entscheidend. Sonnige bis halbschattige Lagen mit gut durchlässigen Böden begünstigen den Ölansatz. Die Ernte erfolgt meist vor oder während der Blüte, um optimale Konzentrationen aromatischer Verbindungen zu erreichen. Qualitätskontrollen umfassen organoleptische Prüfung, Bestimmung des ätherischen Ölgehalts mittels Gaschromatographie und Nachweis charakteristischer Marker wie Rosmarinsäure.
Zusammenfassend ist Zitronenmelisse eine vielseitige, chemisch gut charakterisierte Küchen- und Heilpflanze, deren Wirkungen auf einem Zusammenspiel flüchtiger Öle und polyphenolischer Verbindungen beruhen. Während traditionelle Anwendungen breit dokumentiert sind, liefern moderne analytische und pharmakologische Untersuchungen gezielte Einblicke in Inhaltsstoffe, Wirkmechanismen und Qualitätsparameter, die für den kulinarischen und therapeutischen Einsatz gleichermaßen relevant sind.
Wiki-Eintrag für: Zitronenmelisse
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