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Sternanis

Aromatisches Gewürz mit intensivem Lakritzgeschmack

Wiki zu Sternanis Nutri-Score B Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
337 kcal 18 % Protein 50 % Kohlenhydrate 15 % Fett

Einführung

Getrocknete Sternanisfrüchte auf einem hellen Untergrund
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten bewussten Kontakt mit Sternanis: Es war an einem regnerischen Nachmittag auf einem kleinen Markt, wo der Duft von Gewürzen wie eine warme Decke über den Ständen hing. Ein Händler reichte mir eine Handvoll glänzender, sternförmiger Früchte, und ich war sofort fasziniert von der Kombination aus optischer Eleganz und intensivem, lakritzartigem Aroma. Seitdem hat Sternanis in meiner Küche einen festen Platz gefunden – nicht nur als Gewürz, sondern auch als Inspirationsquelle für Experimente und kleine kulinarische Geschichten.

Sternanis stammt aus Asien und ist die getrocknete Frucht eines immergrünen Baums. Optisch erinnert er an einen kleinen, perfekt geformten Stern, und er bringt eine Mischung aus Süße, Würze und einer klaren Anisnote in Gerichte. Ich verwende ihn gerne in Schmorgerichten, Brühen und sogar Desserts, weil er sich so schön mit Zimt, Nelken und Kardamom verbindet. Ein Kollege von mir schwor einst, dass sein Borschtsch ohne eine Prise Sternanis nie wieder dasselbe sei – und ich musste zugeben, dass er recht hatte.

Die handliche Form macht Sternanis besonders praktisch: Man kann die ganze Frucht in Suppen oder Eintöpfe legen und vor dem Servieren wieder entfernen, oder die Samen zerstoßen, um ein intensiveres Aroma freizusetzen. Ich mag es, ihn zu zerbrechen und mit dem Mörser leicht anzustupsen, bevor er in einem Sud mitköchelt. Seine Aromen entfalten sich besonders gut bei langsamer Hitze, weshalb er in traditionellen Rezepten oft über längere Zeit mitgegart wird.

Abgesehen vom Geschmack hat Sternanis auch eine hübsche optische Wirkung auf Teller und in Geschenkgläsern. Ich verschenkte einmal ein Glas hausgemachter Lebkuchengewürzmischung, in das ich einen ganzen Sternanis als dekoratives und duftendes Element legte; die Beschenkte rief sofort begeistert an. Solche kleinen Details machen für mich das Kochen zum Erlebnis.

  • Geschmack: Süßlich, anisähnlich, leicht würzig.
  • Verwendung: Suppen, Eintöpfe, Backwaren, Desserts, Liköre.
  • Zubereitung: Ganz mitziehen lassen oder Saat öffnen und mahlen.
Wenn ich einen Tipp geben darf: Weniger ist oft mehr. Ein ganzer Sternanis reicht aus, um einem großen Topf Brühe Tiefe zu verleihen, ohne zu dominieren. Beim ersten Mal probieren Sie am besten vorsichtig und lassen sich von der Vielseitigkeit überraschen – ich verspreche, Sternanis wird Ihnen schneller ans Herz wachsen, als Sie „Anis“ sagen können.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Sternanis

Sternanis ist eine besondere Gewürzfrucht, die aussieht wie ein Stern und einen starken, süßlichen Geruch hat, ähnlich wie Lakritz. Wenn man wissen möchte, woher Sternanis kommt und welche Arten es gibt, hilft es, sich das wie bei Obstsorten vorzustellen: Es wächst an bestimmten Orten, in verschiedenen Formen und wird auf unterschiedliche Weise verkauft.

Herkunft
Sternanis stammt ursprünglich aus Asien. Die Pflanze heißt auf Englisch "star anise" und kommt vor allem aus Ländern mit warmem, feuchtem Klima. Man kann sich das vorstellen wie bei Orangen: Auch sie wachsen am besten in warmen Gegenden. Früher wurde Sternanis vor allem in Gärten und Parks in Asien gesammelt und dann in andere Länder gebracht, weil viele Menschen das Gewürz für Soßen, Suppen und Süsses mögen.

Anbaugebiete
Heute wird Sternanis hauptsächlich in diesen Regionen angebaut: 

  • China: Das größte Anbaugebiet. Dort gibt es viele Felder und Plantagen, auf denen die Bäume wachsen.
  • Vietnam: Ebenfalls wichtig für die Produktion. Die Pflanzen dort werden oft auf kleineren Höfen gepflegt.
  • Indien und andere südostasiatische Länder: Auch dort findet man Sternanis, aber in geringeren Mengen.
Man kann sich das vorstellen wie bei Bananen: Es gibt Länder, die sehr viele Bananen produzieren, und Länder, die nur ein paar davon anbauen. Beim Sternanis ist China der "große Produzent".
Erhältliche Sorten und Varianten
Es gibt nicht ganz so viele verschiedene Arten von Sternanis wie bei Äpfeln, aber es gibt trotzdem Unterschiede, die wichtig sind: 
  • Gereifter Sternanis (getrocknete Früchte): Das ist die übliche Form, die du im Supermarkt findest. Die einzelnen Samenkapseln haben die typische sternförmige Form. Nach dem Trocknen werden sie hart und dunkelbraun. Diese Variante wird oft zum Kochen verwendet.
  • Frischer Sternanis: Manchmal gibt es ihn frisch, dann ist er grüner und weicher. Frischer Sternanis hat ein etwas anderes Aroma und wird eher selten verkauft, weil er schnell verdirbt.
  • Gemahlenes Sternanis: Wenn die Sterne zu Pulver gemahlen werden, heißen sie gemahlener Sternanis. Das ist praktisch, weil man kein Stück kauen muss und das Gewürz sich leicht in Teig oder Soßen auflöst. Der Nachteil: Das Aroma verfliegt schneller als bei ganzen Sternen.
  • Japanischer Sternanis (Illicium anisatum) vs. Chinesischer Sternanis (Illicium verum): Hier ist ein wichtiger Unterschied: Der echte, essbare Sternanis heißt Illicium verum und kommt aus China. Es gibt eine ähnlich aussehende Pflanze namens Illicium anisatum (manchmal japanischer Sternanis genannt), die giftig ist und nicht gegessen werden darf. Deshalb ist es wichtig, auf die richtige Bezeichnung zu achten—so wie du bei Pilzen sicher sein musst, dass sie nicht giftig sind.
Wo kann man Sternanis kaufen?
Sternanis ist in vielen Supermärkten, Gewürzläden und auf Märkten erhältlich. In asiatischen Lebensmittelgeschäften findest du oft eine größere Auswahl und frische Ware. Man kann ihn auch online bestellen. Wenn du Sternanis kaufst, achte auf: 

  • ganze, ganze Sternkapseln für langanhaltendes Aroma,
  • gemahlenes Pulver für schnelle Verwendung,
  • Sichere Herkunft, damit du nicht aus Versehen eine giftige Sorte erwischst.
Zusammengefasst: Sternanis kommt hauptsächlich aus Asien, besonders China und Vietnam. Du bekommst ihn als getrocknete Sterne, manchmal frisch oder als Pulver. Achte darauf, die essbare Sorte zu wählen, damit dein Essen gut schmeckt und sicher bleibt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 1.5
Kalorien je 100 337
Protein je 100 18
Kohlenhydrate je 100 50
Zucker je 100 0
Fett je 100 15
Gesättigte Fette je 100 0.6
Einfach ungesättigte Fette 2.0
Mehrfach ungesättigte Fette 10.0
Ballaststoffe je 100 16
Vitamin C (mg) je 100 21
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 640
Eisen (mg) je 100 13
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 3.5
Herkunft China und Südostasien
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Getrocknete Sternfrucht des immergrünen Baumes Illicium verum; sehr intensives Aroma, wird meist in kleinen Mengen als Gewürz in Süßspeisen, Tees und herzhaften Gerichten verwendet.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Sternanis (Botanischer Name: Illicium verum) ist die getrocknete Frucht eines immergrünen Baumes aus der Familie der Illiciaceae, der hauptsächlich in Südchina und Vietnam kultiviert wird. Die charakteristische, achtstrahlige Sternform der Kapseln macht ihn sowohl optisch markant als auch leicht erkennbar. Botanisch handelt es sich nicht um einen Anis im Sinne von Pimpinella anisum, sondern um eine eigenständige Artengruppe mit ähnlichem, anisartigem Aroma, das vor allem in der asiatischen Küche und der Pharmazie geschätzt wird.

Chemische Zusammensetzung und wichtige Inhaltsstoffe

  • Das primäre flüchtige Aroma von Sternanis wird durch Anethol (Trans‑anethole) bestimmt, das oft 80–90 % des ätherischen Öls ausmachen kann. Anethol verleiht den süßlich‑würzigen, lakritzähnlichen Geruch und Geschmack.
  • Weitere Bestandteile des ätherischen Öls sind Estragol, linalool, limonene und kleinere Terpene, die das Duftprofil ergänzen.
  • Neben flüchtigen Ölen enthält Sternanis Tannine, Lipide in Spuren, organische Säuren sowie komplexe Polyphenole, die zu antioxidativen Eigenschaften beitragen können.
  • Der Gehalt an ätherischem Öl variiert je nach Erntezeitpunkt, Herkunft und Lagerung; übliche Bereiche liegen bei 2–4 % (w/w) für getrocknete Früchte.
Nährwerte

Als Gewürz wird Sternanis in geringen Mengen verwendet; dadurch sind seine Beiträge zu Makronährstoffen vernachlässigbar. Getrocknete Sternanisfrüchte bestehen überwiegend aus Ballaststoffen und enthalten geringe Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Mikronährstoffe sind in relevanten Mengen meist nicht vorhanden, sodass ernährungsphysiologische Effekte primär über sekundäre Pflanzenstoffe eintreten.

Verarbeitungsmethoden und Anwendungen

  • Für Gewürzzubereitungen werden ganze, getrocknete Sternanis‑Kapseln verwendet, die beim Kochen oder Brühen ihr Aroma langsam freisetzen. Zermahlenes Pulver ist möglich, verliert aber schneller Aroma.
  • Zur Gewinnung von ätherischem Öl erfolgt eine Wasserdampfdestillation der getrockneten Früchte. Das gewonnene Öl wird in der Parfüm‑ und Lebensmittelindustrie sowie zur Gewinnung von Anethol eingesetzt.
  • Sternanis dient als Aromaträger in Suppen, Fleischgerichten, Marinaden und Backwaren; er ist ein klassisches Gewürz in Fünf‑Gewürze‑Mischungen und wird für Glühwein sowie Tees verwendet.
Pharmakologische und gesundheitliche Aspekte

Die pharmakologische Wirkung von Sternanis wird vornehmlich auf Anethol zurückgeführt. Anethol wirkt spasmolytisch und kann bei Magen‑Darm‑Beschwerden lindernd wirken. In vitro und in Tiermodellen wurden antimikrobielle, antioxidative und entzündungsmodulierende Effekte von Extrakten und Ölkomponenten beschrieben. Klinische Evidenz am Menschen ist jedoch begrenzt.

Wichtig ist die Unterscheidung zu dem morphologisch ähnlichen, aber giftigen Japanischen Sternanis (Illicium anisatum), dessen Inhaltsstoffe neurotoxische Sesquiterpenlactone enthalten. Verunreinigungen oder Verwechslungen können zu Vergiftungsreaktionen führen. In industriellen Prozessen werden Qualitätskontrollen mittels Gaschromatographie und Massenspektrometrie eingesetzt, um Anetholgehalt zu bestimmen und Verunreinigungen auszuschließen.

Bei normaler kulinarischer Verwendung gelten Sternanis und sein Öl als sicher. Hohe Dosen reinen Anethols können jedoch irritativ wirken und sollten vermieden werden, besonders bei Kindern, Schwangeren und Personen mit Medikamenteninteraktionen. Allergische Reaktionen sind selten, aber möglich.

Nachhaltigkeit und Lagerung

Sternanis benötigt ein tropisches Klima und intensive Handarbeit bei Ernte und Trocknung. Nachhaltige Anbaumethoden und richtige Trocknungsprozesse sind entscheidend für die Qualität der ätherischen Öle. Getrocknete Früchte sollten licht‑ und feuchtigkeitsgeschützt gelagert werden, um Oxidation und Aromaverlust zu minimieren.

Zusammenfassung

Sternanis ist eine aromatisch potente Gewürzfrucht mit hohem Gehalt an Anethol und weiteren flüchtigen Bestandteilen, die sie sowohl kulinarisch als auch pharmakologisch interessant macht. Seine Verarbeitung umfasst Trocknung, Mahlung und Destillation zur Ölgewinnung. Gesundheitliche Nutzen sind durch traditionelle Nutzung und präklinische Studien nahegelegt, jedoch ist bei Verunreinigungen mit ähnlichen, toxischen Arten Vorsicht geboten. Qualitätsanalytik und sachgerechte Lagerung sichern Aroma und Unbedenklichkeit.

Wiki-Eintrag für: Sternanis
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