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Sesam

Nussig-aromatische Ölsaat mit viel Calcium und ungesättigten Fettsäuren.

Wiki zu Sesam Nutri-Score C Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
573 kcal 17.0 % Protein 23.5 % Kohlenhydrate 49.7 % Fett

Einführung

Sesamsamen
Ich sitze oft in meiner kleinen Küche und schütte ein paar Sesamsamen über einen einfachen Salat – und sofort wirkt das Gericht erwachsener, runder, fast wie ein Geheimnis, das man höflich aber bestimmt teilen darf. Sesam begleitet mich seit Jahren, nicht als laute Zutat, sondern als verlässliche Begleiterin: nussig, leicht bitter, manchmal süß, je nachdem, ob die Samen roh, geröstet oder zu Tahini verarbeitet sind.

Ich erinnere mich noch an einen Marktbesuch, bei dem ein Händler mir eine Handvoll frisch gerösteter, duftender Samen zum Probieren reichte; der Geruch war so betörend, dass ich mir gleich ein Glas für zuhause mitnahm. Ein Kollege von mir schwört auf schwarzen Sesam in seinen Desserts, weil er ein kleines, erdiges Aroma beisteuert, das Überraschung und Tiefe schafft. Solche kleinen Experimente haben meine Küche nachhaltig verändert.

Sesam ist vielseitig: Er taucht auf Brotkrusten, in Saucen und Dressings, in der asiatischen Küche als Würze und in der levantinischen als Grundlage für Tahini. Man kann ihn ganz verwenden, mahlen oder zu Öl pressen. Gomashio, eine Mischung aus geröstetem Sesam und Meersalz, ist ein simples Würzwunder, das ich gerne über gedämpftes Gemüse streue.

  • Toasting-Tipp: Kürze die Bratzeit nicht zu sehr, denn das Aroma entfaltet sich erst bei gleichmäßigem, sanftem Rösten.
  • Lagerung: Ganze Samen halten länger, gemahlener Sesam und Tahini sollten kühl gelagert werden.
  • Ernährung: Sesam liefert wertvolle Fette, Mineralien wie Kalzium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe.
Natürlich ist Sesam nicht nur Freude: Er kann Allergien auslösen, auf die man achten sollte. Trotzdem finde ich, dass ein wenig Experimentierfreude in der Küche oft belohnt wird. Ob auf dem Abendbrotbrot, im schnellen Dressing oder als eleganter Abschluss eines Menüs – Sesam hat diese kleine, feine Macht, ein Gericht zu veredeln und Geschichten zu erzählen.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Sesam

Sesam sind winzige Samen, die aus einer sehr alten Pflanze kommen. Man findet Sesam schon seit Tausenden von Jahren in Geschichten und alten Schriften. Ursprünglich stammt die Pflanze aus warmen Gegenden in Afrika und Südasien, zum Beispiel aus der Gegend, die heute Indien und Teile von Afrika ist. Heute wird Sesam auf vielen Kontinenten angebaut, weil die Pflanze gut mit Hitze und weniger Wasser zurechtkommt — das macht sie besonders in warmen Ländern beliebt.

Wo wird Sesam angebaut?
Sesam wächst vor allem in tropischen und subtropischen Regionen. Das heißt, du findest ihn häufig in:

  • Afrika – Länder wie Sudan, Nigeria, Tansania oder Äthiopien bauen viel Sesam an.
  • Südasien – besonders Indien ist ein großer Produzent.
  • Ost- und Südostasien – China und Myanmar (Burma) sind wichtige Orte für Sesam.
  • Lateinamerika – auch Länder wie Paraguay oder Mexiko bauen Sesam.
In deinem Supermarkt findest du Sesam deshalb das ganze Jahr über, denn die Samen werden weltweit geerntet, getrocknet und verschickt. Sesam ist gut lagerbar, solange er trocken und dunkel aufbewahrt wird.

Welche Sorten gibt es?
Sesam gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Die wichtigsten Typen sind:

  • Weiße Sesamsamen – sie sind hell und mild im Geschmack. Oft werden sie für Brötchen, Gebäck oder als Topping verwendet.
  • Schwarze Sesamsamen – dunkler und intensiver im Geschmack, sie werden in vielen asiatischen Gerichten und Süßspeisen genutzt und sehen zudem schön aus als Garnitur.
  • Braune oder gelbe Sorten – diese liegen geschmacklich zwischen weiß und schwarz und werden regional unterschiedlich eingesetzt.
Verarbeitete Varianten
Aus Sesam entstehen auch viele Produkte, die du kaufen kannst:

  • Hülsung (geschält) vs. ungeschält – geschälte Samen haben die äußere Schale entfernt und sind heller und milder. Ungeschälte Samen sind etwas herber, enthalten mehr Ballaststoffe und sind dunkler.
  • Roh oder geröstet – gerösteter Sesam schmeckt nussiger, wie wenn man Nüsse im Ofen anröstet. Roh ist neutraler.
  • Tahini – eine Paste aus gemahlenem Sesam, die man z. B. für Hummus verwendet. Man kann sie sich wie Erdnussbutter vorstellen, nur aus Sesam.
  • Sesamöl – es gibt kaltgepresstes Öl mit starkem Aroma und raffiniertes Öl mit neutralerem Geschmack.
  • Sesamprodukte – dazu gehören Süßigkeiten wie Halva, Sesamkrokant oder Mehl aus Sesam.
Wie findet man Sesam im Laden und wie lagert man ihn?
Sesam bekommt man in Supermärkten, Bioläden, in asiatischen oder afrikanischen Lebensmittelgeschäften und natürlich online. Ganze Samen sind lange haltbar, wenn man sie trocken, luftdicht und kühl aufbewahrt. Öl sollte im Dunkeln und möglichst im Kühlschrank stehen, weil es sonst ranzig werden kann. Man kann Sesam also gut zu Hause haben, so wie andere Grundzutaten.

Zusammengefasst: Sesam wächst vor allem in warmen Ländern rund um den Globus und ist in vielen Farben und Verarbeitungen erhältlich – von hellen bis schwarzen Samen, roh oder geröstet, als Paste oder Öl. Dadurch findest du ihn fast überall und kannst ihn vielseitig in der Küche verwenden: als knuspriges Topping auf Brot, als nussige Paste in Dips oder als Geschmacksträger in vielen Gerichten.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 573
Protein je 100 17.0
Kohlenhydrate je 100 23.5
Zucker je 100 0.3
Fett je 100 49.7
Gesättigte Fette je 100 7.0
Einfach ungesättigte Fette 18.8
Mehrfach ungesättigte Fette 21.8
Ballaststoffe je 100 11.8
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 975
Eisen (mg) je 100 14.6
Nutri-Score C
CO₂-Footprint ca. 3,0 kg CO2e/kg
Herkunft Indien / Sudan (je nach Herkunft und Charge)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Sesam ist ein deklarationspflichtiges Allergen; bei Sesamallergie strikt vermeiden. Nährwerte können je nach Sorte (hell/dunkel, geschält/ungeschält) variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Sesam (botanisch: Sesamum indicum) ist die Samenfrucht einer einjährigen Pflanze, die in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert wird. Die kleinen, ovalen Samen sind in der Küche und der Ölproduktion weltweit verbreitet. Wissenschaftlich interessant sind ihre hohe Lipid‑ und Pflanzenstoffdichte sowie spezifische sekundäre Pflanzenstoffe, die sowohl sensorische Eigenschaften als auch ernährungsphysiologische Effekte beeinflussen.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte
Die Samen bestehen überwiegend aus Fett (typischerweise 45–60 %), aus Proteinen (ca. 15–25 %) und aus Kohlenhydraten einschließlich Ballaststoffen (insgesamt 10–20 %). Der Energiegehalt beträgt etwa 570–600 kcal pro 100 g. Das Fettsäurespektrum ist durch einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren gekennzeichnet: hauptsächlich einfach ungesättigte Ölsäure und mehrfach ungesättigte Linolsäure, ergänzt durch kleinere Anteile gesättigter Fettsäuren wie Palmitin‑ und Stearinsäure. Die Samen liefern ferner wichtige Mineralstoffe, allen voran Calcium (besonders in ungeschälten Samen), Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink, sowie fettlösliche Tocopherole (Vitamin E). Proteinanteile enthalten eine charakteristische Aminosäurenverteilung mit relativ hohem Anteil an methioninhaltigen Aminosäuren, während die Limitation häufig bei Lysin liegt.

Sekundäre Pflanzenstoffe
Besonders relevant sind die Lignane Sesamin, Sesamolin und deren Abbauprodukt Sesamol. Diese Phenol‑ähnlichen Verbindungen wirken antioxidativ und tragen zur Oxidationsstabilität von Sesamöl bei. Weiterhin enthalten die Samen Phytosterole (z. B. Beta‑Sitosterol), Phenole und geringe Mengen von Flavonoiden. Gleichzeitig sind Phytinsäure und Oxalate vorhanden, die die Bioverfügbarkeit bestimmter Mineralstoffe vermindern können.

Verarbeitungsmethoden
Die technologische Verarbeitung umfasst Reinigung, Trocknung, Sortierung, optionales Schälen (Hüllenentfernung) und thermische Behandlung (Rösten). Für Ölgewinnung werden mechanische Pressverfahren (Kaltpressung, Warmpressung) und industrielle Lösungsmittel‑Extraktionen verwendet. Raffination von Sesamöl beinhaltet Prozesse wie Entschleimen, Neutralisation, Bleichung und Desodorierung; kaltgepresste und geröstete Öle behalten mehr Aroma und sekundäre Pflanzenstoffe als raffiniertes Öl. Aus geschroteten Samen wird Tahini hergestellt, ein fein geriebenes Sesampaste‑Produkt; bei der Herstellung beeinflussen Röstgrad und Feuchtigkeit Geschmack, Textur und mikrobiologische Sicherheit.

Physiologische und gesundheitliche Aspekte
Epidemiologische und klinische Daten deuten darauf hin, dass Sesam und Sesamöl durch Kombination ungesättigter Fettsäuren, Phytosterole und Lignane günstige Effekte auf Lipidprofile und oxidativen Stress haben können. Studien berichten von moderaten Senkungen des LDL‑Cholesterins, antioxidativer Wirkung und möglichen entzündungsmodulierenden Effekten. Andererseits enthalten Sesamsamen antinutritive Faktoren wie Phytate, die Mineralstoffaufnahme hemmen können; Rösten reduziert diese Verbindungen teilweise. Wichtig für die klinische Praxis ist die allergene Relevanz: Sesam gilt als bedeutender Lebensmittelallergen mit potenziell schweren IgE‑vermittelten Reaktionen, weshalb Kennzeichnung und Vorsicht geboten sind. Personen mit Neigung zu Nierensteinen sollten den Oxalat‑ und Calciumeintrag individuell betrachten.

  • Anwendungen: Ölgewinnung, Backwaren, Tahini, Garnitur und Gewürz.
  • Lagerung: Wegen des hohen Fettanteils besteht Oxidationsanfälligkeit; kühle, dunkle Lagerung verlängert Haltbarkeit.
  • Qualitätsmerkmale: Geschmack (nussig bis röstig), Gehalt an Tocopherolen und Lignanen, freie Fettsäuren und Peroxidzahl als Indikatoren für Frische und Verarbeitung.
Zusammenfassend ist Sesam eine nährstoff‑ und sekundärstoffreiche Zutat mit hoher Bedeutung für Ernährung und Lebensmitteltechnologie. Seine physikochemischen Eigenschaften machen ihn sowohl zu einer wertvollen Fettquelle als auch zu einem Träger antioxidativer Wirkstoffe, wobei Verarbeitungsschritte und allergene Risiken bei Anwendung und Kennzeichnung zu beachten sind.

Wiki-Eintrag für: Sesam
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