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Roggenmehl Type1150

Kräftiges Roggenmehl für aromatische Brote und herzhafte Backwaren.

Wiki zu Roggenmehl Type1150 Nutri-Score B Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
330 kcal 8.5 % Protein 69.0 % Kohlenhydrate 1.7 % Fett

Einführung

Roggenmehl Type 1150 in einer Schüssel mit Holzlöffel

Wenn ich an Roggenmehl Type 1150 denke, sehe ich sofort dunkle Krusten, kräftigen Duft und diese wohlig-säuerliche Wärme eines frisch angeschnittenen Roggenbrots vor mir. Ich erinnere mich noch an einen spontanen Wochenmarkt-Besuch, bei dem eine Bäckerin mir ein warmes Viertel Brot reichte und sagte: „Das ist mit 1150 – da schmeckt man noch richtig Roggen.“ Seither bin ich verknallt in diese Mehltype.

Roggenmehl Type 1150 ist ein mittel-dunkles Mehl mit höherem Mineralstoffanteil und mehr Schalenbestandteilen als helle Mehle. Das macht es aromatischer und kräftiger im Geschmack. Zugleich ist Roggenprotein anders aufgebaut als Weizengluten, weshalb Teige klebriger sind und weniger Elastizität zeigen. Diese Eigenheiten erfordern oft längere, langsamere Führung mit Sauerteig oder Vorteig und eine schonende Verarbeitung.

Ich habe gelernt, dass man Roggen nicht wie Weizen behandeln sollte. Ein Kollege von mir schwört auf das Einschießen von warmem Wasser und eine moderate Teigruhe, während eine Freundin auf ein Kochstück setzt, um mehr Feuchtigkeit und Geschmack zu binden. Beides funktioniert, weil Roggen von Enzymaktivität lebt und von kontrollierter Säuerung profitiert.

Praktische Punkte, die ich immer im Kopf habe:

  • Hydration: Etwas höher als bei Weizenteig, damit der Teig geschmeidig bleibt.
  • Kneten: Weniger ist mehr; zu viel Arbeit macht die Masse nur zäh.
  • Sauerteig: Fast unverzichtbar für Aroma und Haltbarkeit.
  • Backtemperatur: Kräftig anbacken, dann moderater weiterbacken für gute Kruste.

Kulinarisch passt Roggenmehl Type 1150 wunderbar zu herzhaften Belägen, kräftigen Käsesorten, geräuchertem Fisch und würzigen Aufstrichen. Für mich ist es ein Grundnahrungsmittel mit Charakter, das Geduld belohnt und jede Küche ein Stück rustikale Gemütlichkeit schenkt. Wer einmal mit 1150 gearbeitet hat, bleibt oft bei ihm, weil es Brot mit Tiefe macht und in jeder Scheibe Geschichte steckt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Roggenmehl Type 1150 ist eine häufige Sorte in Deutschland und anderen Teilen Europas. Wenn du dir vorstellst, dass Mehl wie Zucker in verschiedenen Feinheitsstufen ist, dann ist Type 1150 ein Mehl mit etwas mehr „Randschichten“ vom Korn als sehr helles Mehl. Diese Randschichten geben dem Mehl eine dunklere Farbe und mehr Geschmack. Roggen wächst besonders gut in kühleren und feuchteren Regionen, deshalb kommt das Mehl oft aus Ländern wie Deutschland, Polen, den skandinavischen Staaten oder den baltischen Ländern. Es wird aber auch in Teilen von Kanada und den USA angebaut.

Wo du Roggenmehl Type 1150 findest
Roggenmehl Type 1150 ist meistens das ganze Jahr über erhältlich. Du kannst es in vielen verschiedenen Läden kaufen:

  • Supermärkte: Dort steht es oft im Brotback- oder Mehlregal.
  • Biomärkte und Reformhäuser: Hier gibt es häufig die biologische Variante.
  • Örtliche Mühlen oder Bäckereien: Frisch gemahlenes Mehl ist hier besonders gut zu bekommen.
  • Online-Shops: Viele Mühlen und Händler liefern das Mehl direkt zu dir nach Hause.

Unterschiedliche Sorten und Varianten
Es gibt nicht nur eine Art von Roggenmehl Type 1150. Hersteller bieten verschiedene Varianten an, die sich ein bisschen in Geschmack, Mahlgrad und Herkunft unterscheiden. Hier ein paar einfache Erklärungen:

  • Fein oder grob: Fein gemahlenes Mehl ist wie feiner Sand, grob gemahlenes wie etwas gröberer Sand. Grobes Mehl hat mehr Biss und kann im Brot mehr Struktur geben.
  • Bio-Roggenmehl: Aus ökologischer Landwirtschaft, das heißt, die Bauern verwenden keine chemischen Spritzmittel. Für Kinder ist das so, als würde man beim Spielen nur natürliche Steine nutzen statt Plastik.
  • Frisch gemahlen: Manche Mühlen mahlen das Korn direkt vor Ort. Frisch gemahlenes Mehl riecht kräftiger und kann besser schmecken als lange gelagertes Mehl.
  • Vollkorn vs. Type 1150: Vollkornmehl enthält das gesamte Korn, also noch mehr Schale und Keim. Type 1150 ist nicht Vollkorn, hat aber mehr vom Korn als sehr helles Mehl.
  • Mischungen: Oft gibt es Packungen, in denen Roggenmehl mit Weizen- oder Dinkelmehl gemischt ist – gut für bestimmte Brote, die sowohl locker als auch würzig sein sollen.

Beispiele und einfacher Vergleich
Stell dir vor, Mehl wäre wie verschiedene Brotsorten: Weißbrot ist sehr hell und weich, Vollkornbrot ist dunkel und kräftig. Roggenmehl Type 1150 sitzt dazwischen – es macht Brote, die kräftig und aromatisch sind, aber nicht so schwer wie Vollkornbrot.

Kurze Tipps zur Lagerung
Kauf am besten nicht zu große Mengen auf einmal. Lagere das Mehl trocken, dunkel und kühl in einer gut verschlossenen Dose. So bleibt es länger frisch.

Fazit: Roggenmehl Type 1150 ist gut erhältlich, vor allem in Europa, und kommt in Varianten wie fein/grob, bio oder frisch gemahlen. Es ist eine mitteldunkle Roggensorte, die Broten Geschmack und Textur verleiht und sich gut für Menschen eignet, die ein kräftiges, aber nicht zu schweres Brot mögen.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 330
Protein je 100 8.5
Kohlenhydrate je 100 69.0
Zucker je 100 1.3
Fett je 100 1.7
Gesättigte Fette je 100 0.3
Einfach ungesättigte Fette 0.3
Mehrfach ungesättigte Fette 0.9
Ballaststoffe je 100 10.5
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 30
Eisen (mg) je 100 3.0
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 0.06 kg CO2e/100g
Herkunft Europa (häufig Deutschland)
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Mehltype 1150 bezeichnet den Mineralstoffgehalt (Aschegehalt) und steht für ein kräftigeres, dunkleres Roggenmehl als helle Typen.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Roggenmehl Type 1150 ist ein mitteldunkles Roggenmehl, das in Mitteleuropa häufig für Brot und Gebäck verwendet wird. Die Typenbezeichnung "1150" bezeichnet den Gehalt an mineralischen Rückständen (Asche) und entspricht etwa 1,15 % Asche (etwa 1,15 g Asche pro 100 g Mehl), was auf einen höheren Ausmahlungsgrad und damit einen größeren Anteil an Schalen- und Keimbestandteilen gegenüber sehr hellen Mehlen hinweist.

Chemische und makronährstoffbezogene Zusammensetzung (typische Werte, variabel je nach Charge und Hersteller):

  • Kohlenhydrate/Stärke: 55–70 % (auf Trockenmasse); Stärke ist der Hauptkohlenhydratträger und entscheidet stark über die Backeigenschaften.
  • Proteine: 7–11 %; Roggenprotein (vorwiegend Secalins) bildet kein elastisches Glutennetz wie Weizen und hat eine geringere Wasserbindungskapazität.
  • Ballaststoffe: 6–12 %; insbesondere wasserlösliche Pentosane (Arabinoxylane) und Beta‑Glukane, die maßgeblichen Einfluss auf Wasseraufnahme, Teigviskosität und das Frischhalteeigenschaft von Roggenbroten haben.
  • Fett: ca. 1–2 %, überwiegend in Keimbestandteilen konzentriert.
  • Mineralstoffe (Asche): ca. 1,15 % (1150 mg/100 g) – relativ hohe Gehalte an Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink.
  • Enzyme: vergleichsweise hohe Amylaseaktivität, die die Stärkeabbaukinetik während des Backprozesses beeinflusst.

Technologische Eigenschaften und Verarbeitung: Roggenmehl Type 1150 enthält mehr Schalenanteile als helle Typen, wodurch es eine höhere Wasseraufnahme zeigt und Teige mit charakteristischer Klebrigkeit liefert. Die hohen Gehalte an Pentosanen binden Wasser und bilden ein viskoses Gel, das bei Roggenteigen die Krume strukturiert, jedoch ein elastisches Glutengerüst nicht ersetzen kann. Deshalb sind bei Roggenbroten saure Teigführungen (Sauerteig) oder Zusatz von Mehlbehandlungsmitteln üblich. Sauerteig senkt den pH‑Wert, inaktiviert bestimmte Enzyme und verbessert die Teigstabilität sowie die Haltbarkeit.

Ausmahlung und Mühlen: Type 1150 entsteht durch gezielte Ausmahlung von Roggenkorn mit teilweiser Beibehaltung von Aleuronschicht und Keim. Sowohl Walzen‑ als auch Steinmühlen können eingesetzt werden; bei höheren Typenzahlen ist die Entfernung von äußeren Schichten geringer, was Sensorik, Farbe und Nährstoffprofil beeinflusst.

Ernährungswissenschaftliche Aspekte und Gesundheit: Aufgrund des erhöhten Ballaststoffgehalts unterstützt Roggenmehl Type 1150 die Darmfunktion und moduliert postprandiale Blutzuckerreaktionen im Vergleich zu stark raffinierten Mehlen. Der Gehalt an B‑Vitaminen (vor allem Thiamin, Niacin) und Mineralstoffen ist höher als bei hellen Mehlen. Gleichzeitig enthält Roggen Phytinsäure, die die Mineralstoffaufnahme hemmen kann; Sauerteigfermentation reduziert jedoch Phytatspiegel und verbessert die Bioverfügbarkeit von Spurenelementen. Wichtig ist, dass Roggen Gluten (Sekalin) enthält und für Menschen mit Zöliakie oder glutenbedingter Sensitivität ungeeignet ist.

Backpraktische Hinweise: Bei Verwendung von Type 1150 sind höhere Hydrationen und kurze Knetzeiten empfehlenswert, ebenso die Nutzung von Sauerteig oder Säuerungsmitteln zur Stabilisierung. Wegen der ausgeprägten Enzymaktivität sind Temperaturführung und Teigruhe kritisch, um eine zu starke Stärkeverflüssigung und klebrige Krume zu vermeiden.

Zusammenfassung: Roggenmehl Type 1150 ist ein nährstoffreicher, mitteldunkler Roggentyp mit erhöhter Ballaststoff‑ und Mineralstoffdichte, charakteristischen pentosan‑bedingten Teigeigenschaften und ausgeprägter enzymatischer Aktivität. Es eignet sich besonders für herzhafte Roggenbrote und fermentierte Teigführungen, liefert ernährungsphysiologische Vorteile gegenüber sehr hellen Mehlen, stellt jedoch besondere Anforderungen an Verarbeitung und ist für Zöliakiebetroffene nicht geeignet.
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