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Reis poliert

Milder, vielseitiger Sättigungsbeilage-Klassiker aus geschältem und poliertem Reis.

Wiki zu Reis poliert Nutri-Score B Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
365 kcal 7.1 % Protein 80.0 % Kohlenhydrate 0.7 % Fett

Einführung

Polierter weißer Reis in einer Schale
Ich erinnere mich noch an die erste Reise in ein kleines Dorf am Reisgürtel, bei der ich staunend zusah, wie Körner in der Sonne lagen und die Bauern stolz von Ernte zu Ernte erzählten. Dort lernte ich den Unterschied zwischen naturbelassenem und poliertem Reis kennen. Reis poliert ist im Grunde nichts anderes als geschälter und zusätzlich geschliffener Reis, dem die äußeren Schichten – Kleie und Keim – entzogen wurden. Das Ergebnis ist ein helleres, glatteres Korn, das sich schneller kochen lässt und eine längere Haltbarkeit besitzt.

Ich habe oft mit dem geschliffenen Korn gekocht, wenn es schnell gehen musste, und dabei geschätzt, wie gleichmäßig es bindet und wie vielseitig es in der Küche einsetzbar ist. Ein Kollege von mir schwört auf polierten Reis für cremige Risottos, während eine Freundin lieber Parboiled-Varianten verwendet, weil sie beim Kochen stabil bleiben. Diese kleinen Vorlieben zeigen: Geschmack und Textur zählen genauso wie Nährstoffe.

Wichtig zu wissen ist, dass polierter Reis weniger Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthält als Vollkornreis. Das beeinflusst die Nährstoffdichte, nicht aber die kulinarischen Möglichkeiten. Ich nutze deshalb gerne Ergänzungen wie Hülsenfrüchte, geröstetes Gemüse oder ein paar Nüsse, um Gerichte ausgewogener zu machen.

  • Vorteile: schnell kochend, lange lagerfähig, neutraler Geschmack.
  • Nachteile: geringerer Gehalt an Ballaststoffen und Vitaminen.
  • Tipps: Reis vor dem Kochen kurz waschen und im Verhältnis von etwa 1:1,5 bis 1:2 mit Wasser garen.
Wenn ich Gäste habe, kombiniere ich polierten Reis oft mit aromatischen Beilagen wie Limetten, frischen Kräutern und einem Schuss Olivenöl, damit das Gericht nicht nur sättigt, sondern auch Freude macht. Manchmal gibt es ihn als einfache Basis für asiatische Pfannen, ein anderes Mal wird er zur samtigen Grundlage eines Milchreis-Desserts. Die Vielseitigkeit macht ihn zu einem der unscheinbaren, aber verlässlichen Heldinnen meiner Küche.

Verfügbarkeit & Typen

Was ist „Reis poliert“?
„Reis poliert“ nennt man meist das, was viele als weißen Reis kennen. Bei diesem Reis wurden die äußeren Schichten des Reiskorns entfernt – ähnlich wie wenn man die Schale von einem Apfel abzieht. Das Korn wird dadurch heller, bleibt aber nicht mehr so lange frisch und verliert einen Teil seiner Nährstoffe. Weil die äußere Schicht fehlt, kocht polierter Reis schneller und schmeckt oft milder.

Woher kommt polierter Reis?
Reis wächst vor allem in warmen, feuchten Regionen. Die größten Erzeugerländer sind:

  • China und Indien – die beiden Länder produzieren zusammen den meisten Reis der Welt.
  • Thailand und Vietnam – bekannt für Sorten wie Jasminreis und andere Duftreisarten.
  • Pakistan – berühmt für Basmati, einen langen, duftenden Reis.
  • USA (z. B. Kalifornien) – liefert Reis für viele internationale Märkte, oft mittellange und kurze Sorten.
Diese Länder haben viele Reisfelder, die oft wie große grüne Teppiche aussehen. Reisbauern pflanzen Reis im Frühjahr und ernten ihn oft ein paar Monate später. In vielen Regionen gibt es mehrere Ernten pro Jahr, sodass Reis meist das ganze Jahr über im Handel verfügbar ist.

Welche Sorten und Varianten von poliertem Reis gibt es?
Polierter Reis kommt in verschiedenen Formen, die man sich mit einfachen Vergleichen merken kann:

  • Langkornreis (z. B. Basmati, Jasmin) – die Körner sind lang wie Spaghetti. Sie bleiben nach dem Kochen locker und kleben nicht so stark zusammen. Basmati riecht ein bisschen nussig, Jasmin leicht blumig.
  • Mittelkornreis – etwas dicker als Langkorn, eignet sich gut für Eintöpfe oder Reisgerichte, die etwas cremiger sein sollen.
  • Kurz- oder Rundkornreis (z. B. Sushi-Reis) – die Körner sind rund und kleben gut zusammen, so dass man Reis gut mit Stäbchen essen oder formen kann.
  • Klebreis / Glutinous Rice – extrem klebrig, wichtig in vielen asiatischen Süßspeisen und Festgerichten.
  • Parboiled (vorbehandelter) Reis – dieser Reis wurde vor dem Polieren gedämpft, so bleiben mehr Nährstoffe im Korn und er wird beim Kochen „fester“. Man kann ihn mit ungekochten Erbsen vergleichen, die nach dem Garen knackiger bleiben.
  • Instant- oder Schnellkochreis – bereits vorgekocht und getrocknet, daher sehr schnell zubereitet.
  • Angereicherter (fortifizierter) Reis – dem Reis wurden nach dem Polieren wieder Vitamine zugesetzt, damit er gesünder ist.
Verfügbarkeit im Handel
Polierter Reis findet man praktisch überall: in Supermärkten, Bioläden, Asiamärkten oder unverpackt in Großmärkten. Es gibt unterschiedliche Verpackungsgrößen – von kleinen 500‑g‑Tüten bis zu großen Säcken für Familien. Man kann auch auf spezielle Labels achten wie „Bio“ oder „Fair Trade“, wenn einem Umwelt- und Sozialaspekte wichtig sind. Insgesamt ist polierter Reis sehr leicht zu bekommen und in vielen Küchen auf der ganzen Welt ein Grundnahrungsmittel.

Zusammengefasst: Polierter Reis ist der weißere, beliebte Reis, der aus vielen Herkunftsländern stammt, in zahlreichen Sorten von langkörnig bis klebrig erhältlich ist und in Supermärkten weltweit das ganze Jahr über zu finden ist. Jede Sorte hat ihren eigenen Geschmack und ihre eigenen Koch-Eigenschaften, so dass man je nach Gericht die passende Variante wählen kann.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 365
Protein je 100 7.1
Kohlenhydrate je 100 80.0
Zucker je 100 0.1
Fett je 100 0.7
Gesättigte Fette je 100 0.2
Einfach ungesättigte Fette 0.2
Mehrfach ungesättigte Fette 0.2
Ballaststoffe je 100 1.3
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 10
Eisen (mg) je 100 1.2
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 2.7 kg CO2e/kg
Herkunft Asien (je nach Sorte und Anbaugebiet)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf rohen (ungekochten) polierten Reis; gekocht sind die Werte pro 100 g durch Wasseraufnahme deutlich niedriger.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Reis poliert bezeichnet Reis, bei dem nach dem Entfernen der ungenießbaren Spelze (Hülse) die äußere Kleie- und Keimschicht großteils abgetragen wurde. Das Ergebnis ist der gebräuchliche weiße Reis, der durch Glätten und Polieren eine gleichmäßige, glänzende Oberfläche erhält. Polierter Reis ist ein weltweit verbreitetes Grundnahrungsmittel mit spezifischen physikalischen, chemischen und ernährungsrelevanten Eigenschaften, die sich deutlich von Vollkornreis (Braunreis) unterscheiden.

Verarbeitungsmethoden
Die industrielle Bearbeitung umfasst mehrere Schritte: Trocknung der geernteten Körner, Schälen oder Hülse entfernen (Hulling), anschließendes Entkornungsschritt zur Entfernung der Kleie und des Keims (Milling) sowie ein Polieren zur Oberflächenveredelung. Varianten wie parboiled (vorgegart und unter Druck behandelt) verändern die Struktur des Endosperms und führen zu besserer Nährstoffbindung und veränderter Kocheigenschaft. Der Anteil des Endosperms nach Polieren bestimmt den Ausmahlungsgrad und damit auch die Nährstoffverluste.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte
Polierter Reis besteht überwiegend aus Kohlenhydraten in Form von Stärke (Endosperm). Die Stärkezusammensetzung wird durch das Verhältnis von Amylose zu Amylopektin bestimmt und beeinflusst Textur, Klebrigkeit und den glykämischen Effekt. Typische Nährwerte unterscheiden sich je nach Feuchtegehalt; roh enthält polierter Reis hohe Kohlenhydratanteile und moderate Proteinmengen, während Ballaststoffe, Vitamine (insbesondere B‑Vitamine) und Mineralstoffe im Vergleich zu Vollkornreis stark reduziert sind. Typische Kennwerte für gekochten polierten Reis liegen grob bei mittleren bis hohen Energiedichten, geringer Fettmenge und niedrigem Faseranteil.

Physikalische und technologische Eigenschaften
Beim Kochen gelatinisiert die Stärkenmatrix bei Temperaturen zwischen etwa 60 und 75 °C, wodurch das Korn quillt und Wasser aufnimmt. Der Amylosegehalt steuert das Quellverhalten: Hoher Amyloseanteil führt zu lockerem, körnigem Reis; hoher Amylopektinanteil zu klebrigem Reis. Nach dem Abkühlen kann Retrogradation auftreten, wobei sich resistente Stärke bildet, die teilweise als fermentierbarer Ballaststoff wirkt und den glykämischen Index senken kann.

Gesundheitliche Aspekte
Wesentliche gesundheitliche Folgen des Poliervorgangs sind der Verlust von essentiellen Mikronährstoffen wie Thiamin (Vitamin B1), Niacin, Vitamin B6, Folsäure sowie teils wichtige Mineralien. Deshalb werden in vielen Ländern Programme zur Reis‑Anreicherung durchgeführt, um Mangelerkrankungen vorzubeugen. Polierter Reis hat im Vergleich zu Vollkornreis meist einen höheren glykämischen Index, was für Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes relevant sein kann. Andererseits reduziert das Entfernen der Kleieschicht auch bestimmte antinutritive Substanzen wie Phytinsäure, die die Mineralstoffaufnahme hemmen, und vermindert den Gehalt mancher lipophiler Schadstoffe.

Sicherheit, Schadstoffe und Lagerung
Reis kann anorganisches Arsen akkumulieren; der Gehalt variiert nach Reissorte, Anbaugebiet und Verarbeitung. Polieren reduziert teilweise die Arsenbelastung, da sich ein Teil im äußeren Kornbereich anreichert. Die Entfernung des Keims verlängert durch Verringerung des Fetts auch die Lagerstabilität, weil im Keim Lipide oxidativ ranzig werden können. Richtige Lagerung (kühl, trocken, lichtgeschützt) minimiert Verderb und mikrobielles Wachstum.

Fazit
Polierter Reis ist technologisch optimiert für Haltbarkeit, Verträglichkeit und kulinarische Eigenschaften, geht jedoch mit deutlichen Verlusten an Ballaststoffen und Mikronährstoffen einher. Ernährungsphysiologisch sind Vollkornvarianten oder angereicherter weißer Reis überlegene Optionen in Bezug auf Mikronährstoffversorgung und metabolische Effekte, während parboiled oder spezielle Veredelungsverfahren Kompromisse zwischen Nährstofferhalt und Lagerfähigkeit bieten. Die Wahl zwischen poliertem und unpoliertem Reis sollte daher die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse, kulturellen Präferenzen und Sicherheitsaspekte wie Arsenbelastung berücksichtigen.

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