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Pumpernickel

Dunkles Roggenvollkornbrot mit langer Backzeit

Wiki zu Pumpernickel Nutri-Score B Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
230 kcal 5.5 % Protein 44 % Kohlenhydrate 1.5 % Fett

Einführung

Scheiben von Pumpernickel auf einem Holzbrett
Ich erinnere mich noch genau an den ersten Bissen Pumpernickel, den ich bewusst genoss: es war auf einem kleinen Wochenmarkt in Norddeutschland, neben einem Stand, der von Großmüttern betrieben wurde, die Brot wie ein Familiengeheimnis behandelten. Der Geruch von malziger Tiefe und geröstetem Vollkorn zog mich an, und ich war sofort fasziniert von der dichten, dunklen Krume, die beim Schneiden fast honigfarben glänzte. Seitdem hat Pumpernickel einen festen Platz in meiner Küche und in meinen Erinnerungen.

Was mich an Pumpernickel immer wieder reizt, ist die Mischung aus Schlichtheit und Komplexität. Auf den ersten Blick ist es nur ein Roggenbrot, aber die lange Backzeit, die oft bei niedriger Temperatur über Stunden oder sogar Tage erfolgt, verwandelt die Stärkekörner in eine tief karamellisierte, fast süßliche Tiefe. Ich habe einmal versucht, das gleiche Ergebnis in einem modernen Backofen zu reproduzieren, und musste lernen, dass Geduld hier nicht bloß eine Tugend ist, sondern die eigentliche Zutat.

Ich erzähle das gern Kolleginnen und Kollegen, wenn wir über traditionelle Backtechniken sprechen, weil Pumpernickel auch für mich ein Beispiel dafür ist, wie handwerkliches Wissen über Generationen weitergegeben wird. Die Körnung, die Säure vom Sauerteig und die dunkle Kruste ergeben zusammen ein Brot, das hervorragend zu kräftigem Käse, Räucherfisch oder einfach nur zu Butter und Meersalz passt.

Wenn ich Gäste habe, serviere ich es oft in dünnen Scheiben zusammen mit süßen Konfitüren und herzhaften Pasteten, weil die Vielseitigkeit des Brotes immer wieder überrascht. Manchmal schneide ich es dicker für ein rustikales Sandwich, und manchmal reibe ich die Scheiben leicht mit Knoblauch, bevor ich sie anbrate — das Aroma ist dann einfach umwerfend. Für alle, die Pumpernickel noch nicht kennen: probiert es mit einem kräftigen Senf und einem Glas leicht gekühlten Bier.

  • Typische Zutaten: Roggenmehl, Wasser, Sauerteig, Salz.
  • Charakter: Dicht, dunkel, malzig-süß.
  • Verwendung: Beilagen, Canapés, rustikale Sandwiches.
Pumpernickel ist für mich ein Stück kulinarische Geschichte, das auf der Zunge Geschichten von Mühlen, langen Backöfen und geduldigen Bäckerinnen erzählt — und jedes Mal, wenn ich ein Stück esse, fühle ich mich ein bisschen mehr verwurzelt in diesen Traditionen.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Pumpernickel

Pumpernickel ist ein dunkles, dichtes Roggenbrot, das ursprünglich aus Westfalen in Deutschland stammt. Lange bevor es in Supermärkten verkauft wurde, backten Menschen es zu Hause und in Bäckereien, weil Roggen hier häufig wächst und gut an das Klima in dieser Region angepasst ist. Man kann sich Pumpernickel vorstellen wie ein sehr kräftiges, dunkles Brot mit einem leicht süßlichen Geschmack — nicht so luftig wie ein Weißbrot, sondern eher kompakt und nussig.

Herkunft
Pumpernickel kommt aus dem Nordwesten Deutschlands, vor allem aus der Gegend um die Stadt Münster in Westfalen. Dort nutzten Bäcker früher die ganzen Roggenkörner und lange Backzeiten, um ein Brot zu bekommen, das lange haltbar war. „Roggen“ ist das Getreide, aus dem Pumpernickel gemacht wird; es ist ähnlich wie Weizen, aber robuster und wächst auch an kühleren Orten.

Anbaugebiete
Roggen, die Hauptzutat von Pumpernickel, wird in mehreren Regionen angebaut: 

  • Mitteleuropa: Deutschland, Polen und die Niederlande sind große Anbauregionen. In diesen Ländern ist das Klima oft kühl und feucht, was Roggen mag.
  • Nördliche Regionen: In Teilen Skandinaviens und im Baltikum wird ebenfalls viel Roggen angebaut, weil er dort besser wächst als Weizen.
  • Andere Länder: Auch in Nordamerika und Teilen Asiens baut man Roggen an, aber klassischer Pumpernickel kommt meist aus Europa.
Erhältliche Sorten und Varianten
Pumpernickel gibt es nicht nur in einer einzigen Version. Je nach Land, Bäckerei oder Rezept kannst du verschiedene Arten finden. Hier ein paar einfache Beschreibungen, damit du dir ein Bild machen kannst: 

  • Traditioneller Pumpernickel: Das ist das klassische, sehr dunkle Brot, das oft viele Stunden (manchmal über 12 Stunden) bei niedriger Temperatur gebacken wird. Dadurch wird die Kruste weich und die Farbe dunkelbraun bis fast schwarz. Es schmeckt etwas süßlich und malzig.
  • Vollkorn-Pumpernickel: Diese Variante verwendet das ganze Roggenkorn (das nennt man „Vollkorn“). Sie ist besonders nahrhaft und hat einen kräftigen Geschmack. Vollkorn bedeutet, dass alle Teile des Korns drin sind — wie bei einer ganzen Nuss im Gegensatz zu nur einer Hälfte.
  • Leichter Pumpernickel: Manchmal mischen Bäcker Roggen mit Weizen oder verwenden weniger dichterte Methoden, damit das Brot etwas luftigere wird. Es erinnert an Pumpernickel, ist aber nicht ganz so kompakt.
  • Gewürz- oder Saatenvarianten: Manche Pumpernickel-Sorten haben zusätzlich Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Gewürze wie Kümmel oder Fenchel. Das macht den Geschmack interessanter und die Kruste knuspriger.
  • Industrie- oder Supermarkt-Pumpernickel: In Supermärkten gibt es oft fertig verpackte Sorten. Diese sind praktisch und länger haltbar, können aber weniger intensiv schmecken als frisches, handgemachtes Pumpernickel.
Wie findet man Pumpernickel?
Pumpernickel ist heute recht einfach zu bekommen. Du kannst es in Bäckereien, Supermärkten oder auf Wochenmärkten kaufen. In Bäckereien findest du oft frisch gebackene Varianten, während Supermärkte gefrorene oder verpackte Sorten anbieten. Wenn du etwas ganz Besonderes willst, lohnt es sich, in einer traditionellen Bäckerei nachzufragen oder auf dem Markt nach handgemachtem Pumpernickel zu suchen.

Pumpernickel ist also ein Brot mit klarer Herkunft aus Deutschland, hergestellt aus Roggen, das in vielen Varianten und an vielen Orten erhältlich ist. Ob sehr traditionell, mit Samen oder etwas leichter – für jeden Geschmack gibt es eine passende Sorte.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 25
Kalorien je 100 230
Protein je 100 5.5
Kohlenhydrate je 100 44
Zucker je 100 3
Fett je 100 1.5
Gesättigte Fette je 100 0.3
Einfach ungesättigte Fette 0.2
Mehrfach ungesättigte Fette 0.8
Ballaststoffe je 100 9
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 35
Eisen (mg) je 100 2.5
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 0.7
Herkunft Deutschland
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Werte für klassisches deutsches Roggenvollkorn-Pumpernickel ohne Zusätze wie Nüsse, Samen oder Milchprodukte.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Pumpernickel bezeichnet ein ursprünglich westfälisches Roggenbrot, das sich durch eine dichte Textur, dunkle Farbe und langen Backprozess auszeichnet. Traditionelles Pumpernickel wird aus grob geschrotetem oder ganzem Roggenkorn, Wasser, Salz und manchmal einem geringen Anteil Sauerteig hergestellt. Im Gegensatz zu hellem Weizenbrot wird beim Pumpernickel auf Zusätze wie Hefe in großen Mengen und auf das Schälen des Korns verzichtet, wodurch die Korngrößen, Ballaststoffe und der Mineralstoffgehalt erhalten bleiben.

Zusammensetzung und Nährwerte
Die chemische Zusammensetzung von Pumpernickel reflektiert vorwiegend den Anteil des Roggenkorns: Kohlenhydrate (hauptsächlich Stärke und lösliche wie unlösliche Ballaststoffe), Proteine (vorwiegend Roggengluten mit anderen Getreideproteinen), Lipide in geringen Mengen und mineralische Bestandteile. Durchschnittliche Nährwerte pro 100 g liegen typischerweise bei etwa 200–250 kcal, 40–50 g Kohlenhydraten, 6–9 g Eiweiß, 3–5 g Fett und 6–8 g Ballaststoffen, wobei genaue Werte je nach Rezeptur variieren. Mineralstoffe wie Magnesium, Phosphor, Eisen und B-Vitamine (insbesondere Thiamin, Niacin und Folsäure) sind im Vollkornprodukt in höherer Konzentration vorhanden als in raffinierten Broten.

Verarbeitungsmethoden und biochemische Prozesse
Die traditionelle Herstellung von Pumpernickel zeichnet sich durch langsames Backen bei niedrigen Temperaturen über viele Stunden (bis zu 16–24 Stunden) aus. Diese Methode begünstigt eine teilweise enzymatische Umwandlung von Stärke in kürzere Polymere und Maltose sowie die Maillard-Reaktionen zwischen reduzierenden Zuckern und Aminosäuren, die zur dunklen Farbe und zum charakteristischen Aroma beitragen. Der lange Backprozess fördert auch die Hydrolyse bestimmter Polysaccharide, wodurch die Krume besonders kompakt und feucht bleibt. Wird Sauerteig eingesetzt, laufen zusätzlich milchsäurebildende Fermentationen ab, die den pH-Wert senken, die Backfähigkeit verbessern und Geschmack sowie Haltbarkeit positiv beeinflussen.

Physik der Krume und technologischer Einfluss
Die dichte Struktur des Pumpernickel entsteht durch die Kombination aus Vollkornschrot, hohem Feuchtegehalt und reduziertem Backauftrieb. Durch das Fehlen starker Hefegärungen bilden sich nur wenige große Poren; stattdessen entsteht eine feinporige, kompakte Krume. Die Wasserbindungskapazität des Roggenkorns, beeinflusst durch beta‑Glucane und Pentosane, ist höher als bei Weizen und trägt zur Saftigkeit und längeren Frischhaltung bei. Industriell erzeugte Varianten können Zusatzstoffe wie Emulgatoren oder Enzyme enthalten, um Schnittfestigkeit, Textur und Produktionsgeschwindigkeit zu beeinflussen.

Gesundheitliche Aspekte
Aufgrund des Vollkorncharakters liefert Pumpernickel vergleichsweise viele Ballaststoffe, was günstig für die Darmfunktion und die Sättigung ist. Langkettige Ballaststoffe und resistente Stärke modulieren die postprandiale Blutzuckerantwort und können die glykämische Last einer Mahlzeit reduzieren. Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen trägt zur ernährungsphysiologischen Qualität bei. Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit sollten Pumpernickel meiden, da Roggen Gluten enthält. Weiterhin kann der hohe Faserspiegel bei empfindlichen Personen zu Blähungen führen, weshalb eine allmähliche Steigerung der Ballaststoffzufuhr empfohlen wird.

Lagerung, Sensorik und kulinarische Verwendung
Pumpernickel ist aufgrund seiner Feuchte und des niedrigen Wasseraktivitätsverhältnisses relativ lange frischhaltbar; dennoch empfiehlt sich kühle und trockene Lagerung, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sensorisch zeigt Pumpernickel tiefe, malzige Noten, leicht karamellige und röstige Aromen sowie eine feste, aber saftige Textur. Kulinarisch wird es häufig als Brotaufstrich-Unterlage, für Canapés oder in Kombination mit Fisch- und Käsezubereitungen verwendet, wo dichte Scheiben von Vorteil sind.

Insgesamt stellt Pumpernickel ein ernährungsphysiologisch wertvolles, technologisch eigenständiges Brot dar, dessen charakteristische Eigenschaften auf der Verwendung von Roggenvollkorn, langen thermischen Prozessen und den spezifischen biochemischen Reaktionen während Backen und Fermentation beruhen. Diese Faktoren bestimmen sowohl die Nährstoffdichte als auch die sensorischen und lagertechnischen Eigenschaften des Produkts.

Wiki-Eintrag für: Pumpernickel
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