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Pottasche

Traditionelles Backtriebmittel für Lebkuchen und schwere Teige.

Wiki zu Pottasche Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
0 kcal 0 % Protein 0 % Kohlenhydrate 0 % Fett

Einführung

Pottasche (Kaliumcarbonat) als weißes Pulver in einer Schale

Ich liebe kleine, überraschende Zutaten, und Pottasche gehört für mich dazu, weil sie so unscheinbar beginnt und dann beim Backen ganze Aromenwelten öffnet. Pottasche ist im Kern nichts anderes als Kohlenstoffat von Kalium, genauer Kaliumcarbonat, und sie hat eine lange, fast mythische Geschichte: Früher wurde sie aus Holzasche in Töpfen gewonnen, daher rührt auch der Name. Ich erinnere mich noch an einen verstaubten Glasbehälter in der Küche einer Freundin, den sie als "Omas Geheimzutat" bezeichnete, und wie skeptisch ich war, bis ein Bissen ihres Lebkuchens mich umstimmte.

In der Küche wirkt Pottasche vor allem als milde Lauge und Backtriebhilfe. Sie hilft Teigen, eine besondere Textur zu entwickeln, die außen knusprig und innen zart bleibt. Das ist bei traditionellen Rezepten wie Lebkuchen, manchen Weihnachtsplätzchen und auch bestimmten Nussgebäcken der Grund, warum immer noch zu Pottasche gegriffen wird. Ein Kollege von mir schwört darauf, dass die richtige Menge Pottasche den Unterschied zwischen "nett" und "legendär" macht.

Abgesehen vom Backen hat Pottasche historisch viele Rollen gespielt. Sie diente bei der Seifen- und Glasherstellung und fand in handwerklichen Prozessen breite Anwendung. Heute wird sie industriell hergestellt und ist als Lebensmittelzusatz in sehr kleinen Mengen zugelassen, wenn sie als lebensmitteltauglich deklariert ist.

  • Pottasche verbessert die Bräunung und Textur bei bestimmten traditionellen Backwaren.
  • Sie entsteht historisch aus Holzasche, heute meist industriell gefertigt.
  • Man sollte nur lebensmitteltaugliche Pottasche und sehr sparsam damit umgehen.
  • Als milde Lauge ist sie alkalisch, aber weniger ätzend als reine Natronlauge.

Meine Empfehlung ist stets, die Zutatenliste zu respektieren und die Maße exakt zu nehmen, weil die Wirkung von Pottasche stark dosisabhängig ist. Ich habe einmal zuviel erwischt und das Ergebnis war zwar interessant, aber kein Geschenk für die Geschmacksknospen. Wer neugierig ist, sollte mit traditionellen Rezepten beginnen und gern einmal probieren, wie eine winzige Prise alte Backkunst ins Heute holt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Pottasche

Was ist Pottasche?
Pottasche ist ein altes Wort für Kaliumverbindungen, vor allem für Kohlenstoffat-Pottasche (chemisch: Kaliumcarbonat, K2CO3). Früher stellten Menschen sie her, indem sie Holz- oder Pflanzenasche mit Wasser auswälzten und die Flüssigkeit einengten. Heute wird Pottasche oft industriell erzeugt oder als spezielles Produkt verkauft. Man kennt sie aus der Küche (z. B. bei Lebkuchen), aus der Seifen- oder Glasherstellung und als Bestandteil verschiedener technischer Produkte.

Woher kommt Pottasche?
Historisch: Pottasche entstand, wenn man Holz verbrennt und die Asche mit Wasser auseinandernahm. Daraus setzte man ein bisschen wie einen konzentrierten Saft ab, der dann kristallisierte. Das war wie beim Kochen von Sirup: man reduziert Flüssigkeit, bis etwas übrig bleibt.
Modern: Heute wird Kalium meist aus großen Bergwerken oder aus chemischen Prozessen gewonnen. Es gibt auch verschiedene Arten von Kaliumprodukten, die unterschiedlich heißen und benutzt werden.

Hauptanbau- und Fördergebiete (oder Förderländer)
Pottasche im alten Sinn wächst nicht – sie wird gewonnen. Die wichtigsten Orte, wo Kalium in großer Menge gefördert oder produziert wird, sind Länder mit großen Salz- und Minerallagerstätten. Dazu gehören:

  • Kanada – besonders die Provinz Saskatchewan ist ein sehr großer Produzent.
  • Russland und Weißrussland – dort gibt es große Kali-Minen.
  • Deutschland – in Gegenden mit Kalilagerstätten wird ebenfalls gefördert und weiterverarbeitet.
  • China und Polen – auch wichtige Produzenten.

Welche Sorten und Varianten gibt es?
Es ist wichtig zu wissen, dass es mehrere verwandte Stoffe gibt, die oft ähnlich klingen, aber unterschiedlich genutzt werden. Einfach erklärt sind die wichtigsten Varianten:

  • Lebensmittel-Pottasche (Kaliumcarbonat, K2CO3) – das ist die Sorte, die in speziellen Backrezepten vorkommt, zum Beispiel für traditionellen Lebkuchen. Sie ist fein und wird in kleinen Mengen benutzt.
  • Kalilauge (Kaliumhydroxid, KOH) – das ist eine starke Lauge, die chemisch sehr aktiv ist. Sie wird in der Industrie und manchmal beim Seifenmachen verwendet, ist aber nicht zum Essen geeignet.
  • Kali-Dünger (z. B. Kaliumchlorid, KCl) – das ist das, was Bauern oft „Kali“ nennen. Es ist ein Dünger und wird in großen Mengen auf Felder gebracht. Das ist kein Lebensmittel und hat andere Eigenschaften als die Pottasche fürs Backen.
  • Technische und Laborqualitäten – für Industrie und Wissenschaft gibt es reine Stoffe mit unterschiedlichen Reinheiten: „reagent“ für Labor, „technisch“ für Industrie und „food grade“ für den Gebrauch in Lebensmitteln.

Wo kann man Pottasche kaufen?
- Kleine Mengen Lebensmittel-Pottasche findest du in gut sortierten Backläden, Reformhäusern oder online.
- Technische oder Laborqualitäten gibt es bei Chemikalienhändlern oder speziellen Fachlieferanten.
- Kali-Dünger gibt es im Gartencenter oder beim Landwirtschaftshändler.
Achte immer auf die Bezeichnung: Fürs Backen nur food grade-Produkte verwenden, nichts von der großen Dünger- oder Laugen-Menge in der Küche.

Zusammengefasst: Pottasche hat eine lange Geschichte von der Holzasche bis zur modernen Chemie. Es gibt verschiedene Typen – von der kleinen Packung für Lebkuchen bis zum großen Sack Dünger – und die großen Produktionsländer sind Länder mit Salz- und Kali-Vorkommen wie Kanada, Russland, China oder Deutschland. Achte beim Kauf immer darauf, welche Sorte du brauchst, damit sie sicher und korrekt verwendet wird.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 0
Protein je 100 0
Kohlenhydrate je 100 0
Zucker je 100 0
Fett je 100 0
Gesättigte Fette je 100 0
Einfach ungesättigte Fette 0
Mehrfach ungesättigte Fette 0
Ballaststoffe je 100 0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 0
Eisen (mg) je 100 0
Nutri-Score A
CO₂-Footprint ca. 0,2 kg CO2e pro 100 g
Herkunft Industriell hergestellt (Kaliumcarbonat, E501), häufig aus EU-Produktion
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Backtriebmittel (E501), vor der Verwendung meist in etwas Flüssigkeit auflösen; nicht pur verzehren und sparsam dosieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Pottasche bezeichnet in der Lebensmittel- und Chemiesprache vorrangig Kaliumcarbonat (chemische Formel K2CO3), eine basische, kristalline Substanz, die historisch aus Holzasche gewonnen wurde. Der Begriff wird in der Industrie weiter gefasst und schließt allgemein kaliumhaltige Salze ein, doch als Küchenzutat ist mit Pottasche meist das fein gereinigte Kaliumcarbonat gemeint. Es erscheint als weißes, hygroskopisches Pulver, das sich gut in Wasser löst und stark alkalische Lösungen bildet.

Chemische Eigenschaften
Kaliumcarbonat ist ein Salz der Kohlensäure, das in wässriger Lösung Hydroxid-Ionen erhöht und damit einen hohen pH-Wert erzeugt. Es bildet leicht Hydrate und reagiert mit Säuren unter Freisetzung von Kohlendioxid. Die starke Basizität macht es reaktionsfreudig gegenüber bestimmten organischen Verbindungen, was in technischen Prozessen und in der Lebensmittelzubereitung genutzt wird.

Herstellung und Verarbeitung
Traditionell entstand Pottasche durch Auslaugen von Holz- oder Pflanzenasche mit Wasser, anschließendes Eindampfen der Lauge und Auskristallisieren der Rückstände. Industriell wird Kaliumcarbonat heute vor allem durch Umwandlung von Kaliumhydroxid (KOH) mit Kohlendioxid oder durch Aufarbeitung kaliumhaltiger Salze hergestellt. Für die Lebensmittelverwendung wird das Produkt weiter gereinigt, um Verunreinigungen zu minimieren und Lebensmittelrecht-Vorgaben zu erfüllen.

Anwendungen
In der Küche wird Pottasche als traditionelles Trieb- und Backmittel eingesetzt, insbesondere in bestimmten Lebkuchen-, Keks- und Gebäckspezialitäten. Dort sorgt die basische Reaktion für eine beschleunigte Bräunung durch die Maillard-Reaktion, für eine dünnere Kruste und eine spezielle Textur. Über die Lebensmittelverwendung hinaus wird Kaliumcarbonat in der Glas- und Seifenherstellung, als pH-Regulator, Wasserenthärter und in bestimmten industriellen Prozessen eingesetzt.

Nährwerte und ernährungsphysiologische Aspekte
Pottasche liefert primär Kaliummetallionen, also Kalium, einen essenziellen Elektrolyten des Körpers, der eine Rolle bei Blutdruckregulation, Nervenleitung und Muskelfunktion spielt. In Backwaren ist die tatsächlich zugeführte Kaliummenge sehr gering, sodass Pottasche keinen signifikanten Nährwert im Sinne von Kalorien oder Makronährstoffen liefert. Die enthaltene Kaliummenge kann bei regelmäßigem und hohem Gebrauch relevant werden, weshalb übliche Rezeptmengen eingehalten werden sollten.

Gesundheitliche und sicherheitstechnische Hinweise
In konzentrierter Form ist Kaliumcarbonat stark alkalisch und reizend für Haut, Augen und Schleimhäute; es kann ätzende Wirkungen zeigen. Für den Lebensmittelgebrauch gelten zugelassene Höchstmengen und Reinheitsanforderungen; in der Europäischen Union ist Kaliumcarbonat als Lebensmittelzusatzstoff codiert und für bestimmte Anwendungen zugelassen. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung in kleinen Mengen gilt es als unbedenklich, während unsachgemäße oder übermäßige Einnahme potenziell den Kaliumhaushalt beeinflussen kann, was bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion problematisch sein kann.

Lagerung und Handhabung
Pottasche sollte trocken, luftdicht und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, da sie hygroskopisch ist und Feuchtigkeit aufnimmt. Beim Umgang sind geeignete Schutzhandschuhe und Schutzbrille empfohlen, um Haut- und Augenreizungen zu vermeiden. In Rezepten sind die Mengen üblicherweise sehr klein und die Einhaltung von Dosieranweisungen ausreichend, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Zusammenfassung
Pottasche ist ein historisch bedeutsames und technisch vielseitiges Kaliumsalz, das als Kaliumcarbonat in kleinen Mengen in traditionellen Backwaren eingesetzt wird, weil es Farbe, Textur und Geschmack beeinflusst. Chemisch wirkt es stark alkalisch, es ist in Industrieanwendungen weit verbreitet und stellt in der für Lebensmittel vorgesehenen Form bei sachgemäßer Verwendung kein erhöhtes Risiko dar. Für Personen mit besonderen Gesundheitszuständen gilt jedoch Vorsicht hinsichtlich der Kaliumaufnahme.

Wiki-Eintrag für: Pottasche
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