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Pecorino

Kräftiger italienischer Hartkäse aus Schafsmilch

Wiki zu Pecorino Nutri-Score D Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Nein Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
393 kcal 28 % Protein 0 % Kohlenhydrate 32 % Fett

Einführung

Stück Pecorino-Käse mit geriebenem Pecorino auf einem Holzbrett
Ich erinnere mich noch gut an den ersten intensiven Biss in einen frisch geriebenen Pecorino: ein kleiner Wirbel aus salziger Schärfe, mineralischer Tiefe und einem Hauch von Schafsmilch, der mir die Sinne geöffnet hat. Seitdem hat mich dieser Käse nicht mehr losgelassen. Pecorino ist für mich mehr als nur eine Zutat; er ist ein Stück italienischer Landeskultur, das alte Traditionen und rustikale Eleganz in jede Küche bringt.

Wenn ich jemanden frage, was Pecorino für ihn bedeutet, bekomme ich oft vage Antworten. Dabei ist er überraschend vielseitig. In seiner besten Form ist Pecorino aromatisch, leicht körnig und hat eine angenehm feste Textur. Er wird traditionell aus Schafsmilch hergestellt und variiert je nach Region: Manche Sorten sind jung und mild, andere gereift und scharf genug, um einem einfachen Pasta-Gericht Charakter zu verleihen.

Ein Kollege von mir hat einmal aus purem Ehrgeiz versucht, einen Carbonara nur mit Parmesan zuzubereiten. Nach drei unglücklichen Versuchen zog er einen Pecorino hervor, und die Küche verwandelte sich in einen kleinen Triumph. Pecorino bringt eine salzige, pikante Note, die Fette und Säuren wunderbar austariert. Für mich ist er das Geheimnis hinter vielen klassischen Gerichten, von Cacio e Pepe bis zu herzhaften Tartes.

Ich liebe es, wie Pecorino simple Speisen sofort aufwertet. Ein paar feine Späne über einem Feldsalat, etwas frisch geriebener Käse über geröstetem Gemüse oder dicke Scheiben auf einer Antipasti-Platte — er funktioniert immer. Gleichzeitig mag ich die Geschichten rund um seine Herstellung: kleine Bauernhöfe, saisonale Milch, handwerkliche Reifung. Diese Herkunft schmeckt man, und sie verbindet das Produkt mit Landschaften und Menschen.

Wenn ich jemanden einen Tipp gebe, sage ich: Probiert verschiedene Reifegrade. Ein jüngerer Pecorino ist wunderbar streichfähig und mild, während ein älterer, fester Pecorino intensivere Aromen entfaltet und sich perfekt zum Reiben eignet. Für mich bleibt Pecorino ein Stück kulinarischer Heimat, das in keiner gut bestückten Küche fehlen sollte.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Pecorino

Pecorino ist ein italienischer Käse, der aus Schafsmilch gemacht wird. Sein Name kommt von „pecora“, dem italienischen Wort für Schaf. Man kann Pecorino in vielen Supermärkten, Käseläden oder auf Märkten finden, je nachdem, wo man wohnt. In Italien gibt es ihn fast überall, aber auch international wird er immer beliebter – in großen Städten sind meist mehrere Sorten erhältlich.

Die Herkunft von Pecorino ist wichtig, weil verschiedene Regionen in Italien unterschiedliche Sorten herstellen. Die bekanntesten Anbau- und Produktionsgebiete sind:

  • Sardinien – Hierher kommt einer der berühmtesten Pecorinos, der oft etwas würziger schmeckt. Die Schafe weiden auf der Insel und füttern sich mit Wildkräutern, was den Käse besonders macht.
  • Toskana – In der Toskana gibt es Pecorino mit einem ausgewogenen, manchmal leicht nussigen Geschmack. Er passt gut zu frischem Brot oder Wein.
  • Latium – Das ist die Region um Rom. Pecorino aus Latium kann kräftig und aromatisch sein und wird manchmal besonders lange gereift.
  • Umbrien und Marken – Auch hier wird Pecorino hergestellt, oft mit kleinen Unterschieden im Geschmack, weil die Schafe anders gefüttert werden oder das Klima anders ist.
Es gibt viele Sorten und Varianten von Pecorino. Man kann sie grob nach Reifezeit und Geschmack einteilen:

  • Jung (Fresco) – Dieser Pecorino ist nur kurz gereift, meist ein bis zwei Monate. Er ist weich, mild und fast ein bisschen cremig. Er schmeckt nicht so salzig oder scharf, deshalb mögen ihn auch Kinder oft.
  • Mittelalt – Nach ein paar Monaten bekommt der Käse mehr Biss und Geschmack. Er ist nicht mehr so weich, sondern etwas fester, und hat mehr Aroma.
  • Alt (Stagionato) – Dieser Pecorino wird lange gereift, manchmal ein Jahr oder länger. Er wird sehr hart und hat einen kräftigen, würzigen Geschmack. Man reibt ihn oft über Pasta, weil er sich gut raspeln lässt.
Neben der Reifezeit unterscheiden sich Pecorinos noch durch spezielle Herstellungsweisen oder Zutaten:

  • Pecorino Romano – Eine sehr bekannte Sorte, ursprünglich aus Latium und Sardinien. Er ist oft salziger und kräftiger und wird viel als Reibekäse für Pasta verwendet.
  • Pecorino Sardo – Direkt von Sardinien, oft mit einem würzigen, leicht pikanten Geschmack. Es gibt ihn sowohl jung als auch lange gereift.
  • Pecorino Toscano – Milder und fruchtiger im Geschmack, besonders wenn er jung ist. Er kann aber auch länger gereift sein und dann intensiver schmecken.
  • Geräucherter Pecorino – Manchmal wird Pecorino leicht geräuchert, das gibt ihm einen rauchigen Geschmack, ähnlich wie bei gegrilltem Essen, nur milder.
  • Würzige oder mit Kräutern – Manche Hersteller mischen Kräuter, Pfeffer oder sogar Trüffel in den Käse, damit er besondere Aromen bekommt.
Wenn du Pecorino kaufst, kannst du auf das Aussehen achten: Junger Pecorino ist meist hell und weich, älterer ist fester und hat oft kleine Kristalle, die knuspern, wenn man darauf beißt. Die Verpackung oder das Schild im Laden sagt meistens, aus welcher Region der Käse kommt und wie lange er gereift ist. So kannst du genau die Sorte wählen, die du magst.

Insgesamt ist Pecorino sehr vielseitig: Es gibt milde Varianten zum Frühstück oder für Sandwiches und kräftige zum Reiben über Pasta oder zum Naschen mit Honig. Die vielen Regionen und Herstellungsarten machen Pecorino zu einem Käse mit vielen Gesichtern – von weich und mild bis hart und sehr würzig.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 393
Protein je 100 28
Kohlenhydrate je 100 0
Zucker je 100 0
Fett je 100 32
Gesättigte Fette je 100 20
Einfach ungesättigte Fette 9
Mehrfach ungesättigte Fette 1
Ballaststoffe je 100 0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 40
Kalzium (mg) je 100 800
Eisen (mg) je 100 0.5
Nutri-Score D
CO₂-Footprint 11.5
Herkunft Italien
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Nein
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Nährwerte können je nach Reifegrad und Sorte (z. B. Pecorino Romano, Pecorino Sardo) leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Pecorino bezeichnet eine Gruppe harter bis halbharter Hartkäse aus Schafsmilch, die traditionell in verschiedenen Regionen Italiens produziert werden. Der Name leitet sich vom italienischen Wort pecora für Schaf ab. Zu den bekanntesten Sorten zählen Pecorino Romano, Pecorino Sardo und Pecorino Toscano, die sich in Herstellungsverfahren, Reifezeit und sensorischen Eigenschaften unterscheiden.

Rohstoff und Zusammensetzung: Pecorino wird überwiegend aus Vollschafmilch hergestellt, die von unterschiedlichen Schafrassen stammt. Schafmilch enthält höhere Konzentrationen von Fett, Proteinen und Mineralstoffen als Kuhmilch. Typische Durchschnittswerte für Rohmilch liegen bei etwa 6–8 % Fett, 5–6 % Proteinen und 6–9 % Laktose, wobei diese Werte saisonal und rassespezifisch schwanken. Für den fertigen Käse ist die Zusammensetzung abhängig von Wassergehalt und Reifegrad; hartgereifte Pecorinos weisen in der Regel 28–34 % Fett in Trockenmasse und 25–35 % Gesamtproteingehalt auf.

Proteine und Lipide: Das Kasein-Muster in Schafmilch ähnelt dem in Kuhmilch, jedoch ist der Anteil an αs1-, β- und κ-Kaseinen variabel. Diese Kaseinfraktionen beeinflussen die Gerinnungseigenschaften und die Textur des Käses. Schafmilchfette enthalten einen höheren Anteil kurz- und mittelkettiger Fettsäuren (z. B. Capronsäure C6, Caprinsäure C10), die zu charakteristischen Aromaprofilen beitragen. Zudem sind die Triglyceridverteilungen und der relative Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren für ernährungsphysiologische Bewertungen relevant.

Herstellungsprozess: Die Herstellung umfasst mehrere standardisierte Schritte: 

  • Milchaufbereitung: Filtration, ggf. Pasteurisierung oder Verwendung von Rohmilch, je nach regionaler Tradition und rechtlicher Vorgabe.
  • Gerinnung: Zugabe von Lab (tierisches oder mikrobielles Enzym) und/oder Milchsäurebakterien zur Koagulation. Die Gerinnungszeit und Temperatur variieren; für Pecorino sind häufig höhere Temperaturen (30–38 °C) üblich, um eine feste, dichte Körnung zu erzeugen.
  • Bruchen und Formen: Nach der Bruchbehandlung wird die Molke abgetrennt, die Käsemasse geformt und gepresst, um den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt zu erzielen.
  • Pökeln und Reifung: Die Laibe werden trocken gesalzen oder in Salzlake behandelt. Die Reifung erfolgt auf Regalen unter kontrollierten Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte) und kann von wenigen Wochen bis über einem Jahr dauern. Während der Reifung entwickeln sich Textur, Aroma und mikrobielles Profil.
Mikrobiologie und biochemische Veränderungen: Während der Reifung spielen Laktatbildner, adjektive Mikroflora und Enzyme aus Milch, Lab und Mikroorganismen eine zentrale Rolle. Proteolyse und Lipolyse führen zur Freisetzung von Peptiden, freien Aminosäuren, freien Fettsäuren sowie Aromavorstufen wie Ketonen und Lactonen. Diese Prozesse sind für die Entwicklung von würzigen, manchmal scharfen Geschmacksnoten und kristallinen Strukturen (z. B. Phenylalaninkristalle oder Kalzium-Punkte) typisch.

Nährwerte und gesundheitliche Aspekte: Pecorino ist ein kalorienreiches, protein- und calciumreiches Lebensmittel. Durchschnittswerte pro 100 g reifen Pecorino: Energie 400–450 kcal, Eiweiß 25–30 g, Fett 30–35 g, Kohlenhydrate <1–2 g, Calcium 700–1000 mg. Durch den hohen Fett- und Natriumgehalt sowie die Dichte an gesättigten Fettsäuren empfiehlt sich maßvolle Aufnahme, besonders bei Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren. Andererseits liefert Pecorino gut bioverfügbares Calcium, phosphor- und proteinbasierte Aminosäuren sowie fettlösliche Vitamine (z. B. Vitamin A). Aufgrund des Herstellungsprozesses ist älterer Pecorino vergleichsweise laktosearm, da die Laktose während der Reifung weitgehend abgebaut wird, weshalb er oft besser vertragen wird als frische Milchprodukte.

Lebensmittelsicherheit und Kennzeichnung: Gesetzliche Regelungen in der EU und Italien definieren geschützte geografische Angaben (z. B. PDO für Pecorino Romano), Rohstoffanforderungen und Produktionsstandards. Pasteurisierung, Hygienemaßnahmen und mikrobiologische Kontrollen minimieren Risiken durch pathogene Keime. Allergene sind hauptsächlich Milchproteine (Kasein, Molkenproteine), weshalb Personen mit Milchallergie Pecorino meiden müssen.

Insgesamt repräsentiert Pecorino eine technisch anspruchsvolle Käsesorte mit spezifischen mikrobiellen und biochemischen Reifungsmechanismen; ihr Nährstoffprofil macht sie sowohl zu einem wertvollen Calcium- und Proteinlieferanten als auch zu einem Produkt, dessen Fett- und Salzgehalt bei ernährungsbezogener Beratung berücksichtigt werden sollte.

Wiki-Eintrag für: Pecorino
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