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Obstler

Klarer Obstbrand (meist aus Apfel und Birne) mit typischem Fruchtaroma.

Wiki zu Obstler Nutri-Score E Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
230 kcal 0.0 % Protein 0.0 % Kohlenhydrate 0.0 % Fett

Einführung

Ein Glas Obstler (klarer Obstbrand)

Als ich das erste Mal einen herzhaften Schluck Obstler probierte, dachte ich, jemand hätte die Sonne in eine Flasche gefüllt. Ich erinnere mich noch genau an den Abend: warme Holzschindeln am Kamin, eine Schale mit frisch geschnittenen Birnen und ein Glas, das nach Feuer und Frucht zugleich roch. Seitdem begleitet mich dieser klare Obstbrand in vielen kulinarischen Momenten.

Obstler ist ein traditioneller Branntwein aus verschiedenen Früchten, meist aus Äpfeln, Birnen, Zwetschgen oder Kirschen, manchmal auch aus einer Mischung davon. Die Früchte werden vergoren und destilliert, wobei das Ergebnis ein klarer, aromatisch intensiver Geist ist. Ich habe auf Reisen gelernt, wie variantenreich Obstler sein kann: mal erinnert er an frische Wiesenfrüchte, mal an intensive Marzipannoten.

Ein Kollege von mir schwört darauf, einen Schluck Obstler nach schweren Winteressen zu trinken, um das Gefühl zu haben, der Magen habe wieder Platz für Nachtisch. Ich nutze ihn gern als Digestif, aber auch beim Kochen: Ein paar Tropfen in einer Pflaumenkompott bringen die Fruchtaromen zum Leuchten, und ein Schuss im Wildjus verleiht Tiefe ohne Süße.

Worauf ich achte, wenn ich Obstler probiere:

  • Aroma: Fruchtig, manchmal blumig, mit feinen Holz- oder Nussnoten.
  • Geschmack: Klar und präsent, ohne zu scharf zu sein.
  • Abgang: Länger und warm, oft mit fruchtigem Nachhall.

Serviert wird Obstler häufig bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt in kleinen Gläsern. Ich empfehle, ihn langsam zu trinken und die Aromen zu erkunden. Für Gäste sammele ich oft verschiedene Sorten und mache kleine Verkostungen, was immer für Gesprächsstoff sorgt.
Ein Tipp: Gute Qualität erkennt man an ausgewogenem Fruchtcharakter und einer sauberen, nicht alkoholisch übertönenden Nase.

Obstler bleibt für mich ein Stück Heimat in flüssiger Form: bodenständig, wandelbar und überraschend vielseitig. Er passt zu Käse, zu Gebäck und manchmal einfach zu einem guten Gespräch am Abend, wenn die Welt kurz stillsteht.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Obstler

Ein Obstler ist ein Schnaps aus Früchten. Man kann ihn mit dem Saft vergorener Früchte vergleichen, der dann zu einem klaren Getränk verwandelt wird. Obstler stammt vor allem aus Mitteleuropa – also aus Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dort gibt es seit vielen Jahren Obstbäume in Gärten und auf Streuobstwiesen, und die Menschen haben gelernt, die Früchte zu etwas Haltbarem zu machen.

Wo wächst das Obst für Obstler?
Die Früchte für Obstler wachsen dort, wo auch unsere Gartensäme oder Obstplantagen stehen. Typische Anbaugebiete sind:

  • Bayern und Baden-Württemberg (Deutschland) – viele Streuobstwiesen mit Äpfeln und Birnen.
  • Österreichische Regionen wie die Steiermark oder das Waldviertel – bekannt für Marillen (Aprikosen) und Zwetschgen (Pflaumen).
  • Schweizer Obstregionen – kleine, feine Brennereien verarbeiten dort oft eigenes Obst.
  • Auch in anderen Teilen Europas, in Obstgärten oder bei kleinen Bauernhöfen, wird Obst für Obstler angebaut.

Welche Früchte und Sorten gibt es?
Obstler kann aus vielen verschiedenen Früchten gemacht werden. Man unterscheidet oft nach der Frucht, so wie man verschiedene Eissorten kennt. Wichtige Beispiele sind:

  • Apfel (Apfelbrand) – mild und fruchtig, wie ein Apfelsaft, aber stärker.
  • Birne – besonders bekannt ist die Williams-Birne (man hört oft nur „Williams“).
  • Pflaume/Zwetschge – etwas süßer und kräftiger.
  • Kirsche (Kirsch) – sehr fruchtig und manchmal leicht blumig im Geruch.
  • Marille/Aprikose – duftet intensiv nach Sommer.
  • Mirabelle – kleine gelbe Pflaumen mit feiner Süße.

Varianten von Obstler
Obstler gibt es in verschiedenen Formen, damit jeder etwas Passendes findet:

  • Sortenrein – aus einer einzigen Frucht, z. B. reiner Birnenbrand.
  • Gemischt – mehrere Früchte zusammen, das ergibt neue Aromen, wie Obstsalat im Glas.
  • Klar – direkt nach der Herstellung, sieht fast wie Wasser aus.
  • Fassgelagert – in Holzfässern gelagert, bekommt eine leichte Farbe und einen runden Geschmack (vergleichbar mit gereiftem Käse, der Zeit zum Reifen braucht).
  • Hausgemacht von Bauern – kleine Brennereien vor Ort bieten oft besondere, nur saisonal erhältliche Sorten an.

Wo kann man Obstler kaufen?
Obstler ist in vielen Läden zu finden, aber nicht überall gleich. Typische Verkaufsstellen sind:

  • Supermärkte und Fachgeschäfte für Spirituosen
  • Direkt beim Obstbauern oder in kleinen Brennereien (oft auf Märkten oder im Hofladen)
  • Feine Spezialgeschäfte oder Online-Shops für regionale Produkte

Wichtig zu wissen: Obstler ist ein alkoholisches Getränk und gehört daher nur an Erwachsene. Für Kinder ist es wichtig, zu wissen, dass diese Getränke aus echten Früchten stammen und häufig als regionales Produkt angeboten werden. Wer verschiedene Sorten probieren möchte, findet oft kleine Verkostungen bei Bauernhöfen oder auf Märkten – dort kann man verschiedene Aromen entdecken und mehr über die Herkunft erfahren.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 230
Protein je 100 0.0
Kohlenhydrate je 100 0.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 0.0
Gesättigte Fette je 100 0.0
Einfach ungesättigte Fette 0.0
Mehrfach ungesättigte Fette 0.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 0
Eisen (mg) je 100 0.0
Nutri-Score E
CO₂-Footprint 0.12
Herkunft Deutschland/Österreich (je nach Hersteller)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Alkoholisches Getränk (typisch ca. 38–40 % vol). Nährwerte können je nach Hersteller und Alkoholgehalt leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Obstler bezeichnet in der mitteleuropäischen Getränke- und Brennereikultur einen klaren Obstbrand, der durch Vergärung und anschließende Destillation ganzer Früchte oder Fruchtmaischen gewonnen wird. Typische Ausgangsprodukte sind Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen und weitere Stein- und Kernobstsorten. Obstler zeichnet sich sensorisch durch fruchtige Ester, aldehydbasierte Aromakomponenten und gegebenenfalls mandelartige Noten aus, die je nach Fruchtart variieren.

Rohstoffe und Vorbehandlung: Für die Maischeherstellung werden reife Früchte zerkleinert und häufig mit Schalen und Kernen verarbeitet, um Aromastoffe zu erhalten. Der Zuckergehalt der Frucht bestimmt das maximale Ethanolpotenzial; bei Äpfeln und Birnen liegt er typischerweise niedriger als bei süßen Steinfrüchten. Enzymatische Aktivität, vor allem durch Pektinasen, beeinflusst die Saftausbeute und die Verfügbarkeit von Pektin, einem Vorläufer stoffwechselbedingter Nebenprodukte wie Methanol.

Fermentation: Die alkoholische Gärung wird meist durch Saccharomyces cerevisiae oder wilde Hefen durchgeführt. Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose) wird zu Ethanol und Kohlendioxid metabolisiert; gleichzeitig entstehen Nebenprodukte wie höhere Alkohole (Fuselalkohole), organische Säuren und Ester. Gärtemperatur, Nährstoffversorgung, pH-Wert und Hefestamm bestimmen das Profil der Nebenprodukte und damit das spätere Aroma des Obstlers.

Destillation und Analytik: Destilliert wird häufig in kupfernen Potstills, da Kupfer Schwefelverbindungen bindet und so sensorisch störende Stoffe reduziert. Die Fraktionierung in Vorlauf, Mittellauf (Herz) und Nachlauf erlaubt die Abtrennung von flüchtigen Schadkomponenten wie Methanol (häufiger bei pektinreichen Früchten) und höheren Siedepunktverbindungen. Chemisch relevante Begleitstoffe sind:

  • Ethanol (Hauptbestandteil, alkoholischer Gehalt typischerweise 36–45 % vol.).
  • Methanol, gebildet aus pektinhaltigen Zellwänden durch pectin methylesterase; erfordert sorgfältige Destillationspraxis und regulatorische Kontrolle.
  • Höhere Alkohole (z. B. Isoamylalkohol), die zur Komplexität beitragen, bei hohen Konzentrationen jedoch alkoholische, scharfe Noten verursachen.
  • Esther (z. B. Ethylacetat, Isoamylacetat), verantwortlich für fruchtige Aromen.
  • Aldehyde und Phenole, darunter Benzaldehyd bei Steinobst, das mandelartige Aromen vermitteln kann.

Rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte: Wegen der Methanolbildung und potenziell giftiger cyanogener Verbindungen in Steinfruchtkernen existieren gesetzliche Grenzwerte und Produktionsvorschriften in der EU und in nationalen Regelwerken. Produzenten beachten Destillationsschnitte, Qualitätskontrollen und gegebenenfalls Entrappungstechniken, um toxische Konzentrationen sicher zu vermeiden.

Nährwerte und gesundheitliche Hinweise: Obstler liefert nahezu keine Kohlenhydrate oder Proteine nach der Destillation; der kalorische Gehalt ergibt sich vornehmlich aus Ethanol (etwa 7 kcal/g). Ein 100-ml-Glas bei 40 % vol. enthält ungefähr 220–230 kcal; typische Portionsgrößen sind deutlich kleiner. Gesundheitsrelevante Aspekte entsprechen denen alkoholischer Getränke allgemein: akute Intoxikation, Langzeitrisiken bei regelmäßigem Konsum und Wechselwirkungen mit Medikamenten sowie Lebertoxizität. Moderation und Beachtung gesetzlicher Alters- und Konsumregelungen sind deshalb geboten.

Sensorik und Lagerung: Frischer Obstler bleibt meist klar und wird ungeklart getrunken; eine Fassreifung in Holzfässern kann zusätzliche Aromen wie Vanillin, Tannine und Färbung einbringen. Mikrooxidation und chemische Umwandlungen (z. B. langsame Esterhydrolyse) verändern das Aroma über die Lagerzeit hinweg.

Insgesamt verbindet Obstler traditionelle handwerkliche Praxis mit chemischen und mikrobiellen Prozessen: Die gezielte Steuerung von Rohstoffwahl, Gärung und Destillation bestimmt Qualität, Sicherheit und das komplexe Aromaprofil dieses klassischen Obstbrandes.

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