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Madeira

Likörwein von der portugiesischen Insel Madeira

Wiki zu Madeira Nutri-Score E Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
140 kcal 0.2 % Protein 7.0 % Kohlenhydrate 0.0 % Fett

Einführung

Ein Glas braun-goldener Madeirawein auf einem Holztisch
Ich erinnere mich noch gut an den ersten Abend, an dem ich Madeira bewusst probierte: ein kleines, gemütliches Restaurant, Regen gegen die Scheiben und eine Küche, die nach gebratenem Fleisch und karamellisierten Zwiebeln duftete. Ein Kollege von mir bestellte ein Gericht mit Madeira-Reduktion, und als die Sauce über dem Teller glänzte, wusste ich sofort, dass ich etwas Besonderes entdeckt hatte. Seitdem begleitet mich Madeira durch zahlreiche Rezepte, vom einfachen Sonntagsbraten bis zu experimentellen Desserts.

Madeira ist mehr als nur ein Wein; in der Küche ist er ein vielseitiges Werkzeug. Ich verwende ihn, um Saucen Tiefe zu geben, um Fleisch zu glasieren und sogar, um Pilze zu veredeln. Seine Mischung aus süßen und nussigen Noten schafft eine elegante Balance, die selbst einfache Zutaten hochsteigen lässt. Einmal habe ich ein improvisiertes Pilzrisotto mit einem Schuss Madeira gerettet – das Ergebnis war so tröstlich, dass meine Gäste tatsächlich applaudierten.

Wenn ich über Madeira spreche, denke ich an diese Eigenschaften:

  • Vielseitigkeit: passt zu Rind, Schwein, Geflügel, Pilzen und Desserts.
  • Aromen: Noten von Karamell, Trockenfrüchten, Nüssen und manchmal einem Hauch von Rauch.
  • Stabilität beim Kochen: seine intensiven Geschmacksstoffe halten Hitze gut aus und reduzieren zu einer geschmeidigen Sauce.
Ein kleines Küchenexperiment, das ich gern weitergebe: Madeira mit Schalotten und einem Lorbeerblatt reduzieren, dann Butter unterschlagen — diese Sauce hebt ein schlichtes Steak sofort auf Restaurantniveau. Ich gestehe, ich habe auch einmal eine Dessertsauce aus Madeira gemacht, kombiniert mit Schokolade und einer Prise Meersalz; Freunde wollten das Rezept, und ich habe es natürlich großzügig geteilt.

Für alle, die Madeira in ihre Küche einführen möchten, empfehle ich, mit kleinen Mengen zu beginnen und die Säure-Süße-Balance zu beobachten. Ein paar Tropfen können Wunder wirken, und manchmal ist weniger wirklich mehr. Madeira ist für mich der heimliche Held vieler Gerichte: leise, aber wirkungsvoll, und immer bereit, eine Geschichte auf dem Teller zu erzählen.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Madeira

Madeira ist ein besonderer, oft süßer Wein, der ursprünglich von der portugiesischen Insel Madeira im Atlantik stammt. Wenn du dir Madeira vorstellst, denk an eine kleine Insel mit vielen Weinbergen an den Hängen – dort wächst die Traube, und daraus wird der Wein gemacht. Weil Madeira so lange haltbar ist und einen eigenen Geschmack hat, findest du ihn in vielen Läden, aber nicht immer neben der normalen Tafelweinen.

Herkunft und Anbaugebiete
Madeira kommt hauptsächlich von der Insel Madeira, die zu Portugal gehört. Auf dieser Insel wird seit mehreren hundert Jahren Wein angebaut. Die Weinberge liegen oft an steilen Hügeln, damit die Reben viel Sonne bekommen. Manchmal werden die Trauben auch auf dem nahen Inselteil Porto Santo angebaut, aber die meisten guten Madeiras kommen wirklich von der Hauptinsel Madeira. Weil das Klima auf der Insel warm und etwas windig ist, bekommen die Trauben einen besonderen Geschmack.

Wie leicht ist Madeira zu bekommen?
Madeira ist in gut sortierten Supermärkten, Weinläden und im Internet erhältlich. Manchmal steht er in der Abteilung mit Dessertweinen oder Spezialitäten. Es gibt auch verschiedene Preisklassen: Einige Flaschen sind günstig und gut zum Probieren, andere sind teurer, weil sie älter oder seltener sind. In Restaurants und Feinkostläden kannst du ihn oft als Digestif (Getränk nach dem Essen) oder zum Verfeinern von Saucen finden.

Erhältliche Sorten und Varianten

  • Madeira nach Traubensorte: Es gibt verschiedene Trauben, aus denen Madeira gemacht wird. Die bekanntesten sind Sercial, Verdelho, Bual (Boal) und Malmsey (auch Malvasia genannt). Man kann sich das so vorstellen: Jede Traube ist wie eine Eissorte – vanille ist anders als schokolade. Ähnlich hat jede Traube einen eigenen Geschmackscharakter:
     
    • Sercial: Sehr trocken und frisch, eignet sich für Leute, die weniger süße Getränke mögen.
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    • Verdelho: Mittel-trocken bis leicht süß, mit einer angenehmen Säure.
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    • Bual (Boal): Milder und süßer als Verdelho, mit karamelligen Aromen.
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    • Malmsey (Malvasia): Am süßesten und vollmundig, oft mit Honig- oder Karamellgeschmack.
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  • Nach Reifezeit: Madeira wird oft auch nach der Zeit benannt, die er gereift ist. Manche Flaschen sind nur wenige Jahre alt, andere reifen 10, 20 oder sogar 50 Jahre. Länger gereifte Madeiras sind meist teurer und haben tiefere, komplexere Aromen. Man kann es vergleichen mit Käse oder Schokolade: Je länger gereift, desto intensiver der Geschmack.
  • Nach Stil: Es gibt trockene (wenig süß) und süße Varianten. Trockene Madeiras trinkt man manchmal als Aperitif (vor dem Essen), süße als Dessertwein oder zum Naschen.
  • Kunstanter Herstellungsprozess: Madeira wird oft „erhitzt“ oder warm gelagert, das nennt man früher „Estufagem“ oder „Canteiro“. Diese Erwärmung verändert den Geschmack und macht den Wein besonders stabil – daher bleibt eine angebrochene Flasche Madeira lange gut. Du musst dir das vorstellen wie bei manchem Honig oder Marmelade: Richtig gelagert hält es viel länger.
Praktische Tipps zum Kauf
Wenn du Madeira kaufen möchtest, achte auf die Traubensorte oder den Süßegrad, je nachdem, ob du ihn zum Kochen oder zum Trinken möchtest. Für Saucen und Braten nehmen viele Köche einen mittleren bis süßen Madeira (z. B. Bual oder Malmsey). Wenn du nur probieren willst, reicht oft eine günstige Flasche aus dem Fachhandel. Und weil Madeira so lange haltbar ist, kannst du eine Flasche ruhig aufbewahren und zu besonderen Gelegenheiten öffnen.

Zusammengefasst: Madeira kommt fast immer von der Insel Madeira, ist in verschiedenen Traubensorten und Süßegraden zu haben, und lässt sich gut lagern. So findet jeder – ob zum Kochen oder Trinken – fast immer die passende Art von Madeira.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 140
Protein je 100 0.2
Kohlenhydrate je 100 7.0
Zucker je 100 7.0
Fett je 100 0.0
Gesättigte Fette je 100 0.0
Einfach ungesättigte Fette 0.0
Mehrfach ungesättigte Fette 0.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 0.0
Kalzium (mg) je 100 10
Eisen (mg) je 100 0.3
Nutri-Score E
CO₂-Footprint 1.5
Herkunft Insel Madeira, Portugal
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Madeira ist ein aufgespriteter, oxidativ gereifter Wein mit typischem Karamell- und Nussaroma; Nährwerte können je nach Süßegrad und Alkoholgehalt leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Madeira bezeichnet in der kulinarischen und lebensmittelwissenschaftlichen Praxis sowohl einen aromatisch charakteristischen Kochwein als auch die aus der portugiesischen Insel Madeira stammende Weinart, die als Grundlage dient. Madeirawein ist ein oftmals süßer bis halbtrockener, oxidativ ausgebauter, stabiler Likörwein mit markanten Röst‑, Karamell‑ und Nussaromen, die durch Wärmebehandlung und kontrollierte Oxidation entstehen. Typisch sind lang anhaltende Röstnoten, eine erhöhte Säure und eine ungewöhnlich hohe Lagerstabilität, die den Wein auch nach Öffnung vor schnellem Qualitätsverlust schützt.

Herstellung und Verarbeitungsmethoden
Die Produktion von Madeirawein umfasst mehrere charakteristische Schritte, die seine sensorischen und chemischen Eigenschaften prägen. Zunächst erfolgt die Gärung normaler Traubenmoste, wobei je nach gewünschtem Stil die Gärung vorzeitig durch Zugabe von neutralem Branntwein (Mosto) gestoppt werden kann, um Restzucker zu erhalten. Ein zentrales Verfahren ist die Hitzeeinwirkung: beim traditionellen Estufagem-Verfahren wird der Wein über Wochen bis Monate auf etwa 45–50 °C erwärmt; beim historischen Canteiro-System reift der Wein über Jahre in warmen Dachböden. Diese thermische Behandlung katalysiert Maillard‑Reaktionen und oxidative Polymerisationen von Phenolen und Zuckern, die zu dunklerem Farbton und komplexeren Aromen führen.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Madeira zeichnet sich durch eine Reihe chemischer Parameter aus, die ihn von anderen Weinen unterscheiden:

  • Alkoholgehalt: Typischerweise 17–22 % vol., bedingt durch partielle Anreicherung mit Spirituosen.
  • Säuren: Hohe Gesamtsäure, vor allem Weinsäure und Apfelsäure, tragen zur Frische; die Säurekonzentration bleibt durch Erwärmung relativ stabil.
  • Restzucker: Variiert je nach Stil von trocken (Sercial) bis sehr süß (Malmsey/ Malvasia).
  • Phenole und Melanoidine: Oxidation und Maillard‑Chemie erzeugen melanoidineähnliche Verbindungen, die Farbe, Bitterkeit und Antioxidantienaktivität beeinflussen.
  • Flüchtige Verbindungen: Furfural, 5‑HMF, acetaldehydartige Verbindungen sowie geruchsaktive Ester und Lactone tragen zu Toffee-, Sherry‑und Nussaromen bei.
Nährwerte
Wie andere Weine liefert Madeira überwiegend Energie in Form von Alkohol und Zucker. Pro 100 ml können je nach Süße etwa 120–230 kcal enthalten sein. Makronährstoffe sind vernachlässigbar: minimale Mengen an Proteinen und Fetten, geringe Mineralstoffanteile (Kalium, Kalzium, Magnesium), sowie Spuren an B‑Vitaminen. Der Kalorienbeitrag stammt hauptsächlich aus Ethanol (7 kcal/g) und Zucker (4 kcal/g).

Gesundheitliche Aspekte
Der Konsum von Madeira sollte unter denselben gesundheitlichen Gesichtspunkten betrachtet werden wie der anderer alkoholischer Getränke. Mäßiger Konsum kann in epidemiologischen Studien mit bestimmten kardiovaskulären Effekten in Verbindung gebracht worden sein, wobei die alkoholbedingten Risiken nicht zu vernachlässigen sind. Die im Madeira enthaltenen phenolischen Verbindungen und Maillard‑Produkte weisen antioxidative Eigenschaften in vitro auf; die klinische Relevanz dieser Effekte ist jedoch begrenzt und kann durch Alkoholtoxizität überlagert werden. Bei erhöhtem Konsum besteht das bekannte Risiko für Lebererkrankungen, erhöhten Blutdruck, Krebserkrankungen und metabolische Störungen. Für Personen mit Fructose‑ oder Histaminempfindlichkeit sowie für Schwangere und Personen unter Medikamenten, die mit Alkohol interagieren, ist Vorsicht geboten.

Sensorik und kulinarische Verwendung
Madeira wird wegen seiner Aromenkonzentration und Haltbarkeit sowohl als Tafelwein als auch in der Küche eingesetzt. Typische sensorische Kennzeichen sind Noten von getrockneten Früchten, Karamell, gerösteten Nüssen, Kaffee und einer deutlichen, eleganten Säure. In der Küche dient Madeira als Basis für Saucen, zum Deglacieren und für Reduktionen, da Hitzeeinwirkung Aromen intensiviert und stabile, komplexe Geschmackskomponenten liefert.

Insgesamt ist Madeira ein technisch interessantes Produkt, bei dem gezielte thermische Behandlung und kontrollierte Oxidation die chemische Zusammensetzung und das sensorische Profil maßgeblich formen. Seine Zusammensetzung spiegelt die Balance zwischen Alkohol, Restzucker, Säuren und oxidierten Phenolen wider, was sowohl ernährungsphysiologische als auch lebensmitteltechnologische Konsequenzen hat und seine spezielle Rolle in Weinwissenschaft, Gastronomie und Sensorik erklärt.

Wiki-Eintrag für: Madeira
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