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Macadamianüsse

Besonders fettreiche, buttrig-nussige Schalenfrüchte mit hohem Energiegehalt

Wiki zu Macadamianüsse Nutri-Score D Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Nein
NÄHRWERTE / 100 g
718 kcal 7.9 % Protein 13.8 % Kohlenhydrate 75.8 % Fett

Einführung

Schale mit ganzen und geschälten Macadamianüssen
Wenn ich eine Schüssel mit Nüssen vor mir habe, greife ich instinktiv zuerst zu den Macadamianüssen. Diese fast schon unanständig buttrigen, runden Kerne haben etwas Luxuriöses, ohne dabei laut zu schreien: „Ich bin ein Luxusprodukt!“ – sie flüstern es eher. Ich erinnere mich noch an meinen ersten richtigen Kontakt mit Macadamias: In einem winzigen Café, irgendwo zwischen Designmöbeln und überteuertem Flat White, lag auf meinem Teller ein noch leicht warmer Cookie mit weißen Schokostückchen und grob gehackten Macadamianüssen. Nach dem ersten Bissen wusste ich: Diese Zutat braucht in meiner Küche einen festen Platz.

Macadamianüsse stammen ursprünglich aus Australien und werden heute vor allem in Regionen wie Hawaii, Südafrika und Kenia angebaut. Die Bäume sind ein bisschen wie Diven: anspruchsvoll, langsam wachsend und nicht gerade ergiebig. Vielleicht sind sie gerade deshalb so kostbar. Hinter der cremigen Konsistenz steckt ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren, dazu kommen Ballaststoffe, etwas Eiweiß und Mineralstoffe wie Magnesium. Es sind keine Diätwunder, aber eine dieser Zutaten, bei denen ich mir denke: Wenn schon Fett, dann bitte so.

In meiner Küche sind Macadamianüsse längst mehr als nur Snack. Ich verwende sie:

  • gehackt im Cookie-Teig mit weißer oder dunkler Schokolade
  • leicht angeröstet als Topping für Salate, etwa mit Rucola, Birne und Ziegenkäse
  • als cremiges Macadamia-Mus für Porridge, Bowls oder als Brotaufstrich
  • fein gemahlen in mürben Tarteteigen oder Cheesecake-Böden
  • in pikanter Panade für Fisch oder Gemüse
Ein Kollege von mir schwört darauf, Macadamias einfach nur mit etwas grobem Meersalz im Ofen zu rösten und sie dann direkt vom Blech zu naschen. Jedes Mal, wenn ich das nachmache, frage ich mich, warum ich überhaupt jemals Chips gekauft habe. Der Duft, der dabei durch die Küche zieht, ist eine Mischung aus frischer Butter, Karamell und einem Hauch tropischer Ferienstimmung.

Praktisch ist, dass sich Macadamianüsse bei richtiger Lagerung lange halten. In einem gut verschlossenen Glas, dunkel und eher kühl aufbewahrt, bleiben sie monatelang aromatisch. Ich friere sie manchmal sogar ein, wenn ich größere Mengen ergattere. Wichtig ist nur, sie frisch zu rösten oder kurz in der Pfanne anzuwärmen, bevor sie in ein Rezept wandern – dann entfalten sie ihr volles Aroma. So werden aus kleinen, unscheinbaren Kernen echte Hauptdarsteller, die aus einfachen Gerichten etwas Besonderes machen, ohne dass ich dafür stundenlang in der Küche stehen muss.

Verfügbarkeit & Typen

 Macadamianüsse sind zwar heute in vielen Supermärkten zu finden, aber sie stammen ursprünglich von ziemlich weit weg. Die ersten Macadamia-Bäume wuchsen in Australien, genauer gesagt im Osten des Landes, in warmen und feuchten Regionen. Dort entdeckten die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, diese Nüsse schon vor sehr langer Zeit und aßen sie als wertvolle Energiequelle. Später brachten europäische Siedler die Pflanzen in andere Länder, in denen es ähnlich warm ist. So verbreitete sich der Anbau nach und nach über die ganze Welt. 

 Heute werden Macadamianüsse vor allem in Ländern mit tropischem oder subtropischem Klima angebaut. Das bedeutet: Es ist meist warm, oft feucht, und es gibt keinen richtigen Winter mit Frost. Zu den wichtigsten Anbaugebieten gehören: 

  • Australien – das Ursprungsland, immer noch einer der größten Produzenten.
  • Hawaii (USA) – hier wurden Macadamias besonders bekannt; viele Menschen verbinden die Nuss bis heute mit Hawaii.
  • Südafrika – eines der wichtigsten Anbauländer, mit vielen Plantagen.
  • Kenya und andere Länder in Ostafrika – dort wachsen die Bäume gut in höher gelegenen, warmen Regionen.
  • Lateinamerika – zum Beispiel in Brasilien, Guatemala und Costa Rica.
  • Teile Asiens – etwa China und Thailand, wo das Klima passend ist.
 Damit Macadamia-Bäume gut wachsen, brauchen sie viel Sonne, genügend Regen und einen Boden, der Wasser gut durchlässt, damit die Wurzeln nicht im „Matsch“ stehen. Ein Macadamia-Baum braucht einige Jahre, bis er viele Nüsse trägt. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Apfelbaum: Erst ist er klein und braucht Pflege, und nach ein paar Jahren trägt er dann immer mehr Früchte. Die Nüsse sitzen in sehr harten Schalen, die noch einmal von einer grünen Hülle umgeben sind. Diese harte Schale ist einer der Gründe, warum Macadamianüsse oft teurer sind als andere Nüsse – das Knacken braucht spezielle Maschinen und viel Energie. 

 Es gibt verschiedene Arten von Macadamia-Bäumen. Für den Verzehr sind vor allem zwei Arten wichtig: 

  • Macadamia integrifolia – stammt ursprünglich aus Australien; sie liefert besonders milde, cremige Nüsse und wird sehr häufig angebaut.
  • Macadamia tetraphylla – kommt ebenfalls aus Australien; die Nüsse sind oft etwas fester im Biss und haben manchmal ein leicht kräftigeres Aroma.
 In vielen Plantagen werden auch Hybriden angebaut, also Kreuzungen aus verschiedenen Arten. Man kann sich das vorstellen wie bei Hunderassen: Zwei unterschiedliche Rassen werden gemischt, damit die Nachkommen bestimmte gute Eigenschaften haben, zum Beispiel mehr Ertrag, bessere Widerstandskraft gegen Krankheiten oder eine besonders gute Nussqualität. Für uns im Laden ist dieser Unterschied aber meist nicht sichtbar – auf der Packung steht meistens einfach nur „Macadamianüsse“. 

 Im Handel findet man Macadamianüsse in mehreren Formen und Varianten. Die wichtigsten sind: 

  • Ganze Nüsse – meist schon aus der Schale gelöst; sie sehen rund und elfenbeinfarben aus und eignen sich gut als Snack oder zum Dekorieren von Kuchen.
  • Nusshälften oder Stücke – werden oft zum Backen oder Kochen verwendet, wenn das Aussehen nicht ganz so wichtig ist, zum Beispiel in Keksen oder Müslis.
  • Gesalzen und geröstet – sehr beliebt als Knabberei; die Nüsse werden erhitzt (geröstet), damit sie noch aromatischer werden, und dann mit Salz gewürzt.
  • Gesüßt oder überzogen – zum Beispiel mit Honig, Zucker oder Schokolade umhüllt; das macht sie zu einer Art Süßigkeit.
  • Macadamiaöl – aus den Nüssen gepresst; es schmeckt mild-nussig und wird in der Küche, aber auch in Kosmetikprodukten verwendet, weil es sich angenehm auf der Haut anfühlt.
  • Macadamiamus – eine cremige Paste aus fein gemahlenen Nüssen, ähnlich wie Erdnussbutter; man kann sie aufs Brot streichen oder in Desserts einbauen.
 Je nach Region und Laden sind Macadamianüsse unterschiedlich gut verfügbar. In großen Supermärkten und Drogerien findet man sie meist das ganze Jahr über, oft im Regal mit anderen Nüssen oder bei den Backzutaten. In Bioläden gibt es zusätzlich oft Bio-Macadamianüsse, bei denen beim Anbau auf bestimmte Regeln geachtet wird, zum Beispiel auf den Verzicht von chemischen Spritzmitteln. In manchen Ländern, in denen Macadamias angebaut werden, kann man sie sogar frisch oder noch in der Schale auf Wochenmärkten kaufen. In anderen Regionen sind sie eher eine besondere Zutat, die man nicht jeden Tag kauft, sondern eher für besondere Anlässe oder als kleines Luxusprodukt. Insgesamt kann man sagen: Obwohl Macadamianüsse ihren Ursprung in weit entfernten, warmen Ländern haben, sind sie dank weltweitem Handel heute in vielen Küchen der Welt angekommen und in verschiedenen Formen und Sorten relativ leicht zu bekommen.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 2.5
Kalorien je 100 718
Protein je 100 7.9
Kohlenhydrate je 100 13.8
Zucker je 100 4.6
Fett je 100 75.8
Gesättigte Fette je 100 12.1
Einfach ungesättigte Fette 59.3
Mehrfach ungesättigte Fette 1.5
Ballaststoffe je 100 8.6
Vitamin C (mg) je 100 1.2
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 85
Eisen (mg) je 100 3.7
Nutri-Score D
CO₂-Footprint 5.0
Herkunft Australien, Südafrika, Kenia
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Nein
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf rohe, ungesalzene Macadamianüsse ohne Schale. Sehr energiereich durch hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Macadamianüsse sind die ölreichsten essbaren Samen aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae) und stammen überwiegend von den Arten Macadamia integrifolia und Macadamia tetraphylla. Botanisch handelt es sich nicht um echte Nüsse, sondern um hartschalige Steinfrüchte. Ursprünglich in den Regenwäldern Ostaustraliens beheimatet, werden Macadamianüsse heute vor allem in Australien, Hawaii, Südafrika und Mittelamerika kultiviert. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Fett und ihres feinen, buttrigen Aromas gelten sie als hochwertige Zutat in der Küche und in der Lebensmittelindustrie.

Die Macadamianuss besitzt eine sehr harte, holzige Schale, die von einem grünen, fleischigen Fruchtmantel umgeben ist. Nach der Ernte wird dieser Fruchtmantel mechanisch entfernt, anschließend werden die Nüsse gereinigt, getrocknet und meist maschinell geknackt. Der essbare Kern ist cremefarben, fest und zugleich zart schmelzend. Die außergewöhnliche Härte der Schale macht spezielle Knackmaschinen erforderlich, weshalb Macadamianüsse im Vergleich zu anderen Nüssen aufwendiger in der Verarbeitung und entsprechend hochpreisig sind.

Charakteristisch für Macadamianüsse ist ihr sehr hoher Fettgehalt von etwa 70 bis 78 Prozent der Trockenmasse. Der überwiegende Anteil besteht aus einfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Ölsäure (C18:1) und Palmitoleinsäure (C16:1). Gesättigte Fettsäuren wie Palmitinsäure sind zwar ebenfalls vorhanden, machen aber einen geringeren Anteil aus. Der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z. B. Linolsäure) ist im Vergleich zu anderen Nüssen moderat. Diese Fettsäurezusammensetzung führt zu einer relativ guten Oxidationsstabilität des Öls und trägt zur langen Haltbarkeit der Kerne bei, sofern sie kühl und lichtgeschützt gelagert werden.

Macadamianüsse enthalten im Durchschnitt etwa 7 bis 9 Prozent Protein. Das Eiweißprofil weist essentielle Aminosäuren wie Leucin, Isoleucin und Valin auf, liegt jedoch insgesamt unter dem Proteingehalt von Mandeln oder Erdnüssen. Der Kohlenhydratgehalt ist mit etwa 5 bis 8 Prozent vergleichsweise niedrig, wobei ein Teil in Form von Ballaststoffen vorliegt. Dadurch sind Macadamianüsse im Kontext kohlenhydratreduzierter Ernährungsformen interessant.

Hinsichtlich der Mikronährstoffe sind Macadamianüsse eine relevante Quelle für mehrere Vitamine und Mineralstoffe. Besonders hervorzuheben sind:

  • Vitamin B1 (Thiamin), das eine zentrale Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel und bei der Funktion des Nervensystems spielt.
  • Vitamin B6, wichtig für Aminosäurestoffwechsel und Neurotransmittersynthese.
  • Niacin-Äquivalente, die an zahlreichen Redoxreaktionen beteiligt sind.
  • Vitamin E in Form von Tocopherolen, die als Antioxidantien Zellmembranen vor oxidativem Stress schützen.
  • Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphor und in geringeren Mengen Calcium und Eisen, die für Muskel-, Nerven- und Knochenstoffwechsel relevant sind.
Der Energiegehalt von Macadamianüssen liegt bei rund 700 bis 750 Kilokalorien pro 100 Gramm, was sie zu einem sehr energiedichten Lebensmittel macht. Aufgrund des hohen Fettanteils und der gleichzeitig vorhandenen Ballaststoffe führen sie jedoch zu einer relativ langsamen Magenentleerung und können ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl bewirken. In moderaten Mengen können Macadamianüsse daher als energiereicher Snack oder als Zutat in Müslis, Backwaren und herzhaften Gerichten eingesetzt werden.

In der Verarbeitung werden Macadamianüsse häufig trocken geröstet oder in Öl geröstet, um Aroma und Textur zu intensivieren. Daneben existieren gesalzene, gewürzte oder mit Schokolade überzogene Varianten. Das aus den Kernen gewonnene Macadamiaöl wird sowohl in der Lebensmittelproduktion als auch in der Kosmetik eingesetzt. Es zeichnet sich durch eine helle Farbe, milden Geschmack und eine hohe Konzentration an einfach ungesättigten Fettsäuren aus, was es für Salatöle und schonende Garverfahren geeignet macht. In der Kosmetik dient es als pflegender Bestandteil in Haut- und Haarprodukten, da es gut einzieht und die Lipidbarriere der Haut unterstützt.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht können Macadamianüsse im Rahmen einer ausgewogenen Kost günstig auf den Lipidstoffwechsel wirken. Die hohe Konzentration an einfach ungesättigten Fettsäuren wird mit einer Senkung des LDL-Cholesterins und einer möglichen Erhöhung des HDL-Cholesterins in Verbindung gebracht. Zudem liefern sie antioxidative Verbindungen wie Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe, die dazu beitragen können, oxidative Prozesse im Organismus zu begrenzen. Dennoch sollte der hohe Energiegehalt berücksichtigt werden, insbesondere bei Personen mit Gewichtsreduktionsziel.

Wie andere Nüsse können Macadamianüsse allergische Reaktionen auslösen, wenngleich sie seltener als etwa Erdnüsse oder Haselnüsse als Allergen beschrieben werden. Symptome können von milden Hautreaktionen bis hin zu schweren systemischen Reaktionen reichen. Für Menschen mit bekannter Nussallergie ist daher Vorsicht geboten. Zudem sind Macadamianüsse für Hunde toxisch und können neurologische Symptome verursachen, weshalb sie nicht an Haustiere verfüttert werden sollten.

Insgesamt stellen Macadamianüsse eine hochwertige, energiereiche Zutat dar, die durch ihren charakteristischen Geschmack, ihre besondere Fettsäurezusammensetzung und ihren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen geschätzt wird. Sie finden in der süßen und herzhaften Küche, in der Ölherstellung und in der Kosmetik vielfältige Verwendung. Bei maßvollem Verzehr können sie eine sinnvolle Ergänzung einer abwechslungsreichen Ernährung sein, sofern individuelle Unverträglichkeiten und der hohe Kaloriengehalt berücksichtigt werden.

Wiki-Eintrag für: Macadamianüsse
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