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Lammfleisch

Aromatisches rotes Fleisch mit hohem Eiweißgehalt und kräftigem Geschmack.

Wiki zu Lammfleisch Nutri-Score D Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
250 kcal 17.0 % Protein 0.0 % Kohlenhydrate 20.0 % Fett

Einführung

Ein Stück Lammfleisch auf einem Holzbrett.

Ich habe eine lange Liebe zu Lammfleisch, die sich nicht in einer einzigen Erinnerung fassen lässt, sondern in vielen kleinen Momenten: ein Marktstand am Mittelmeer, an dem herunterhängende Keulen dufteten, ein gemeinsames Sonntagsessen, bei dem die Knochen umkämpft wurden, und ein Grillabend, bei dem ein Kollege von mir die Marinade so großzügig mit Minze würzte, dass alle Teller blitzblank waren. Lamm hat für mich etwas Ursprüngliches und gleichzeitig Feines, es ist robust im Geschmack und doch überraschend zart, wenn man es richtig behandelt.

Ich mag besonders die Vielfalt der Stücke. Ein zarter Lammrücken eignet sich hervorragend für ein elegantes Dinner, während Schulter oder Keule das Beste für langsames Schmoren sind. Hack oder Gulasch vom Lamm bringt Tiefe in Eintöpfe und Pasteten. Manchmal entdecke ich auf dem Wochenmarkt ein kleines, schön marmoriertes Stück und weiß sofort, dass ein schlichtes Bratenrezept mit Rosmarin und Knoblauch reichen wird.

Wichtig ist mir die Herkunft. Ich erinnere mich noch an eine Reise in ein Bergdorf, wo die Produzenten offen über Weidezeiten und Fütterung sprachen. Solche Gespräche haben mein Bewusstsein dafür geschärft, dass guter Geschmack oft mit verantwortungsvollem Umgang verbunden ist. Saisonale und regionale Bezüge machen das Lammgericht noch runder.

  • Würzen: Rosmarin, Thymian, Knoblauch, und Pfeffer heben den Eigengeschmack. Minze passt besonders gut zu gegrilltem Lamm.
  • Garmethoden: Kurz scharf anbraten für Koteletts, langsam schmoren für Schulter oder Keule.
  • Beilagen: Ofenkartoffeln, Ratatouille oder ein frischer Salat mit Zitrone.
  • Temperatur: Lamm sollte saftig bleiben, auf Kerntemperatur statt auf „durch“ achten.

Am Ende ist Lamm für mich ein Stück Familiengeschichten und experimentierfreudiger Küche zugleich. Es lädt ein, Traditionen zu pflegen, Neues auszuprobieren und am Tisch Geschichten zu erzählen, während der Duft von Kräutern und gebratenem Fleisch den Raum erfüllt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Lammfleisch

Herkunft
Lammfleisch kommt von jungen Schafen. Man nennt junge Tiere Lämmer. Schafe leben fast überall auf der Welt, deshalb stammt Lammfleisch aus vielen Ländern. In Europa sind zum Beispiel Großbritannien, Irland, Spanien, Frankreich und Griechenland bekannt für Lamm. In anderen Teilen der Welt sind Australien und Neuseeland große Produzenten, weil dort viele Schafe auf großen Weiden leben. Auch in Teilen Asiens, dem Nahen Osten, Südamerika und Nordamerika gibt es Lämmer, die gegessen werden. Stelle dir vor: Lammfleisch ist wie Äpfel – es gibt sie in vielen Ländern, aber der Geschmack kann je nach Ort etwas anders sein.

Anbau- und Haltungsgebiete
Schafe werden meistens auf Weiden gehalten, also draußen auf grünen Feldern. Manche Tiere wachsen vor allem auf Gras (das nennt man weidegefüttert), andere bekommen zusätzlich Körner oder Getreide (das nennt man kraftfuttergefüttert). Weidegefütterte Schafe haben oft ein etwas "würzigeres" Aroma, weil sie viele verschiedene Pflanzen fressen. In Regionen mit Hügeln und Bergen wie in Neuseeland oder Schottland sind viele Schafe auf der Weide. In wärmeren Ländern wie Griechenland oder Teilen Australiens sind es oft flachere Weiden.

Erhältliche Sorten und Altersstufen
Es gibt verschiedene Namen für Lammfleisch, je nachdem wie alt das Tier war:

  • Lamm – Fleisch von jungen Tieren. Zart und mild im Geschmack, das ist das, was viele Leute wollen.
  • Milchlamm – sehr junges Lamm, das noch Muttermilch trank. Sehr zart und meist etwas heller.
  • Frühlingslamm – Lämmer, die im Frühjahr geboren wurden; besonders beliebt zu Festen wie Ostern.
  • Hogget – etwas älter als Lamm, meistens ein Jahr alt. Geschmack und Textur sind kräftiger.
  • Mutton – Fleisch von erwachsenen Schafen. Stärker im Geschmack und gut für lange, langsame Gerichte.

Schnitte und Varianten
Man kann Lamm in vielen Formen kaufen:

  • Koteletts und Lammkarree – kleine, feine Stücke zum Braten oder Grillen.
  • Keule – großes Stück, oft für Braten.
  • Schulter – ideal zum Schmoren, weil es saftig bleibt.
  • Hackfleisch – für Frikadellen, Burger oder gefüllte Gerichte.
  • Gefroren oder frisch – frisch ist gleich nach dem Schlachten, gefroren hält länger und ist oft außerhalb der Hauptsaison verfügbar.
  • Verarbeitet – Würste, Hack oder eingelegte Stücke, die man direkt zubereiten kann.

Beschriftungen und Wahlhilfe
Auf Verpackungen siehst du manchmal Wörter wie Bio (organisch), weidegefüttert oder g.U. (geschützte Herkunft). Das gibt Hinweise darauf, wie die Schafe aufgewachsen sind oder aus welcher Region das Fleisch kommt. Denk daran: Weide = draußen, Bio = strenger kontrolliert, g.U. = besonders typisch für eine Gegend.

Lammfleisch ist also sehr vielseitig und fast überall erhältlich – im Supermarkt, beim Metzger, auf dem Wochenmarkt oder online. Je nachdem, ob du ein zartes Kotelett oder einen kräftigen Eintopf möchtest, kannst du die passende Sorte und den richtigen Schnitt wählen. So findest du Lamm, das zu deinem Geschmack und deinem Rezept passt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 250
Protein je 100 17.0
Kohlenhydrate je 100 0.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 20.0
Gesättigte Fette je 100 9.0
Einfach ungesättigte Fette 8.0
Mehrfach ungesättigte Fette 1.5
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 8
Kalzium (mg) je 100 10
Eisen (mg) je 100 1.7
Nutri-Score D
CO₂-Footprint 2.4 kg CO2e/100g
Herkunft Je nach Bezug (z. B. Deutschland, Irland, Neuseeland)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Nährwerte sind Durchschnittswerte für rohes Lammfleisch; je nach Teilstück (z. B. Keule, Schulter, Kotelett) können Fett- und Kaloriengehalt deutlich variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Lammfleisch bezeichnet das Fleisch junger Schafe und ist in biologischer und kulinarischer Hinsicht ein eigenständiges Produkt, das sich durch spezifische physikalische und chemische Eigenschaften auszeichnet. Es besteht überwiegend aus Muskelgewebe, Bindegewebe, intramuskulärem Fett und Wasser sowie aus löslichen Bestandteilen wie Proteinen, Mineralstoffen und wasserlöslichen Vitaminen. Die genaue Zusammensetzung variiert mit Alter, Rasse, Fütterung und Schnitt.

Grundzusammensetzung und Nährwerte
Typische Rohwerte für Lammfleisch pro 100 g liegen in folgenden Bereichen, je nach Schnitt und Fettgehalt: Wasser etwa 60–75 g, Protein 16–25 g, Fett 2–30 g und Energie zwischen ca. 150–350 kcal. Die Proteine bestehen aus einer vollständigen Aminosäurenbilanz mit ausreichend essentiellen Aminosäuren, insbesondere Leucin, Lysin und Valin. Biologisch aktiv ist zusätzlich Kollagen im Bindegewebe, das bei Hitzeeinwirkung zu Gelatine hydrolysiert.

Fett- und Fettsäureprofil
Das Fett von Lammfleisch enthält gesättigte Fettsäuren (SFA), einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA). Lammfleisch weist typischerweise höhere Anteile an konjugierter Linolsäure (CLA) auf als viele andere Fleischarten, besonders bei grasgefütterten Tieren. Grasfütterung erhöht den Anteil an Omega-3-Fettsäuren und CLA, während Getreidefütterung den Anteil an Omega-6-Fettsäuren erhöht.

Vitamine und Mineralstoffe
Lammfleisch ist eine gute Quelle für Vitamin B12, Niacin (B3), Vitamin B6 und Riboflavin. Es liefert außerdem bioverfügbares Hämeisen, das die Eisenversorgung effektiv unterstützt, sowie wichtige Mineralstoffe wie Zink, Selen und Phosphor. Die Mineralstoffdichte trägt zu Funktionen wie Immunsystem, Enzymaktivitäten und Sauerstofftransport bei.

Physikalische und chemische Veränderungen bei Verarbeitung
Nach der Schlachtung setzen biochemische Prozesse ein: Glykolyse senkt den pH-Wert innerhalb weniger Stunden auf typischerweise pH 5,4–5,8, was Textur und Wasserbindungsvermögen beeinflusst. Reifung (Aging) durch enzymatische Proteolyse verbessert die Zartheit und den Geschmack. Thermische Behandlung führt zur Denaturierung von Myofibrillarproteinen (~40–60 °C) und zur Kollagendenaturierung/Schmelze bei höheren Temperaturen (~60–70 °C), wobei Maillard-Reaktionen an der Oberfläche geschmacklich bedeutend sind.

Sicherheit, Haltbarkeit und mikrobiologische Aspekte
Lammfleisch ist anfällig für mikrobielle Kontamination, insbesondere durch enterische Bakterien und Verderbnisorganismen. Kühle Lagerung bei ≤ 4 °C verlängert die Haltbarkeit, Einfrieren bei −18 °C stoppt mikrobielles Wachstum. Für Lebensmittelsicherheit empfehlen Behörden eine Kerntemperatur von mindestens 63 °C mit anschließender Ruhezeit für ganze Stücke und 71 °C für Hackfleisch, um Krankheitserreger zuverlässig inaktiv zu setzen.

Gesundheitliche Aspekte
Lammfleisch ist nährstoffreich und kann Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Allerdings sind fettreiche Schnitte kalorien- und gesättigtfettreicher. Epidemiologische Studien und Bewertungen von Gesundheitsorganisationen führen roten Fleischkonsum mit erhöhtem Risiko für bestimmte Erkrankungen in Verbindung; verarbeitetes Fleisch wurde als krebserregend eingestuft, rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserzeugend. Moderation, Auswahl magerer Schnitte und Zubereitungsarten mit geringem Frittieranteil sowie eine pflanzenbetonte Begleitung der Mahlzeit reduzieren potenzielle Risiken.

Praktische Hinweise
Die Wahl des Schnitts bestimmt Nutzung und Garverfahren: Kurzfaserige Muskeln eignen sich für Braten und Kurzbraten, kollagenreiche Stücke eher für Schmoren und Langzeiteinsatz. Herkunft, Fütterung und Alter beeinflussen Geschmack und Nährstoffprofil, während Reifung und schonende Zubereitung die sensorische Qualität verbessern.

Wiki-Eintrag für: Lammfleisch
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