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Holunderbeeren

Aromatische, dunkelviolette Beeren – klassisch für Saft, Sirup und Gelee.

Wiki zu Holunderbeeren Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
73 kcal 0.7 % Protein 18.4 % Kohlenhydrate 0.5 % Fett

Einführung

Frische Holunderbeeren
Holunderbeeren gehören zu diesen Zutaten, bei denen ich immer ein bisschen schwärmerisch werde. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Herbst, als ich mit einem Freund durch einen Dorfpark streifte und er begeistert eine große Traube dunkelglänzender Beeren von einem Strauch pflückte – ich dachte zuerst, er wolle mich vergiften, bis er mir erklärte, dass man Holunderbeeren unbedingt erhitzen muss. Seitdem habe ich gelernt, die kleinen schwarzen Kugeln sowohl zu respektieren als auch zu lieben.

Holunder (Sambucus nigra) trägt seine Früchte in dichten Dolden und duftet im Spätsommer leicht herb und blumig. Die Beeren sind reich an Aromen, die an dunkle Beeren, etwas herbe Schokolade und eine florale Note erinnern. Kulinarisch sind sie unglaublich vielseitig: Von klassischem Holundersirup über Marmeladen bis hin zu Likören und Wildsaucen für Wildgerichte – die Möglichkeiten sind groß.

Ein paar praktische Tipps, die ich auf Streifzügen und in der Küche gesammelt habe:

  • Erntezeit: Die Beeren sollten vollständig schwarz und prall sein; rote oder grüne Früchte vermeiden.
  • Sicherheit: Roh sind Beeren, Rinde und Blätter leicht giftig; immer kochen oder verarbeiten.
  • Konservierung: Sirup, Einmachen oder Einfrieren sind ideale Methoden, um das Aroma zu bewahren.
Ich koche gerne einen simplen Holundersirup mit Zitrone und Gewürznelken – das Rezept ist so tröstlich wie ein guter Roman. Ein Kollege von mir behauptet, sein Holunderlikör mache jedes Familienfest besser; ich sage, das liegt an der Extra-Portion Wärme, die der Likör verströmt. In meiner Küche kombiniere ich Holunder oft mit Apfel, Rotwein, Gewürznelken und Zimt, weil die Säure und Würze die dunkle Fruchtigkeit wunderbar tragen.

Medizinisch werden Holunderbeeren traditionell gegen Erkältungsbeschwerden genutzt, und neuere Studien schauen sich die Inhaltsstoffe genauer an. Dennoch achte ich darauf, keine pauschalen Gesundheitsversprechen zu machen und empfehle, bei Unsicherheit Fachleute zu konsultieren. Beim Sammeln achte ich außerdem auf Nachhaltigkeit: nicht zu viel pflücken, nicht in der Nähe stark befahrener Straßen sammeln und den Strauch respektvoll behandeln.

Holunderbeeren sind für mich ein kleines Herbstwunder: aromatisch, ein bisschen mysteriös und perfekt, um zu experimentieren – solange man sie vorher ordentlich kocht.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen der Holunderbeeren

Holunderbeeren stammen meist vom Schwarzen Holunder (lateinisch: Sambucus nigra), einer Pflanze, die in Europa, Teilen Asiens und Nordafrika natürlich wächst. Man findet Holunderbüsche oft am Rand von Wäldern, an Hecken oder an Feldwegen – also an Orten, wo es nicht zu trocken und nicht zu schattig ist. Holunder mag die klassische „Mitteleuropäische“ Umgebung: nicht zu heiß im Sommer und nicht zu kalt im Winter.

Es gibt mehrere Arten und Sorten von Holunder. Die wichtigsten, die du kennen solltest, sind:

  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra): Die häufigste Art in Europa. Seine Beeren sind dunkelblau bis schwarz und werden meist zu Saft, Sirup, Gelee oder getrockneten Produkten verarbeitet.
  • Amerikanischer Holunder (Sambucus canadensis): Kommt aus Nordamerika. Die Beeren sind oft etwas größer, schmecken ähnlich und werden auch für Lebensmittel genutzt.
  • Roter Holunder (z. B. Sambucus racemosa): Die Beeren sind leuchtend rot. Sie sehen schön aus, sind aber roh oft weniger geeignet zum Essen und können leicht unangenehm wirken. Deshalb verwendet man sie seltener in der Küche.
  • Zierformen: Es gibt auch Holunder, die vor allem wegen ihrer hübschen Blätter oder Blüten gezüchtet werden. Ihre Beeren sind nicht immer so gut zum Essen geeignet.
Bei den Kultursorten (das sind Pflanzen, die Menschen gezüchtet haben) achten Züchter oft auf drei Dinge: größere Beeren, mehr Ertrag und bessere Widerstandskraft gegen Krankheiten. Ein bekanntes Beispiel in Europa ist die Sorte „Haschberg“, die gerne für Sirup und Saft angebaut wird. Daneben gibt es Sorten, die extra süßer sind oder besser in kälteren Gegenden wachsen.

Wegen dieser verschiedenen Arten und Sorten gibt es auch viele „Varianten“, wie man Holunderbeeren kaufen kann. Hier einige gängige Formen:

  • Frisch – direkt gepflückt, meist im Spätsommer bis Frühsommer (meist August bis September). Frische Beeren sind weich und dunkel und verderben schnell.
  • Gefroren – in der Küche praktisch, weil die Beeren so länger haltbar bleiben und man außerhalb der Saison Holunder zubereiten kann.
  • Getrocknet – gut für Tees oder als Zutat in Mischungen. Trocknen macht die Beeren leichter haltbar.
  • Saft, Sirup, Konfitüren – die häufigste Art, Holunder zu verwenden. Diese Produkte bekommst du oft im Supermarkt oder auf Märkten.
Wo du Holunderbeeren findest:

  • Wild sammeln in der Natur (achtet auf geschützte Gebiete und sammelt nur, was erlaubt ist).
  • Bauernhöfe, Wochenmärkte oder Hofläden, die Holunder verarbeiten.
  • Supermärkte und Bioläden, meist als Saft, Sirup oder getrocknet.
  • Im Internet oder bei Obsthändlern spezielle Sorten und gefrorene Beeren.
Wichtig zu wissen: Roh kann Holunder leicht bitter oder sogar ein bisschen unangenehm sein. Einige Pflanzenbestandteile können Magenbeschwerden verursachen. Deshalb werden Holunderbeeren meist erhitzt oder verarbeitet – beim Kochen verschwinden die unerwünschten Stoffe, und der leckere Geschmack bleibt. So kann fast jeder die Beeren sicher genießen.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 73
Protein je 100 0.7
Kohlenhydrate je 100 18.4
Zucker je 100 0.5
Fett je 100 0.5
Gesättigte Fette je 100 0.1
Einfach ungesättigte Fette 0.0
Mehrfach ungesättigte Fette 0.3
Ballaststoffe je 100 7.0
Vitamin C (mg) je 100 36
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 38
Eisen (mg) je 100 1.6
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.6 kg CO2e/kg
Herkunft Europa; häufig Wildsammlung oder Anbau in Mitteleuropa (z. B. Deutschland/Österreich)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Roh nur in kleinen Mengen verzehren; Holunderbeeren werden üblicherweise erhitzt/verarbeitet (z. B. zu Saft, Sirup, Gelee), da rohe Beeren schwer bekömmlich sein können.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Holunderbeeren (vorwiegend von Sambucus nigra) sind kleine, dunkelviolette bis schwarze Steinobst-artige Beeren, die in Europa und Teilen Asiens und Nordamerikas traditionell als Nahrungs- und Heilpflanze genutzt werden. Botanisch gehören sie zur Familie der Adoxaceae. Aus chemischer und ernährungswissenschaftlicher Sicht zeichnen sich Holunderbeeren durch einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, wasserlöslichen Farbpigmenten und löslichen Ballaststoffen aus, wodurch sie sowohl kulinarisch als auch pharmakologisch interessant sind.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe

  • Anthocyane: Die dominierenden Farbstoffe sind Anthocyane, insbesondere Derivate von cyanidin (z. B. Cyanidin-3-glucosid, Cyanidin-3-sambubiosid). Diese Verbindungen verleihen die charakteristische dunkelviolette Farbe und tragen zur antioxidativen Aktivität bei.
  • Flavonoide und Phenole: Flavonole wie Quercetin und Rutinoside sowie diverse Phenolsäuren sind vorhanden und ergänzen das antioxidative Profil.
  • Glykoside und mögliche Toxine: In unreifen Beeren, Samen, Blättern und Rinde kommen cyanogene Glykoside wie sambunigrin vor, die bei enzymatischer Spaltung Blausäure freisetzen können. Dies macht Rohverzehr von unreifen oder unzureichend verarbeiteten Bestandteilen potenziell giftig.
  • Weitere Inhaltsstoffe: Organische Säuren (z. B. Apfel- und Zitronensäure), geringe Mengen an Carotinoiden, Vitamin C sowie Mineralstoffe (z. B. Kalium) und lösliche Ballaststoffe (Pektine) sind ebenfalls charakteristisch.
Nährwerte und physikalische Eigenschaften

Holunderbeeren liefern hauptsächlich Kohlenhydrate und lösliche Ballaststoffe, haben einen niedrigen Fett- und Proteingehalt und tragen durch Zucker und organische Säuren zur Geschmackskomposition bei. Der relativ hohe Anteil an Pektinen beeinflusst die Gelbildung beim Einkochen und macht die Beeren geeignet für Gelees und Marmeladen.

Verarbeitung und Stabilität

  • Ernte und Reife: Nur vollreife, tiefdunkle Beeren werden verwendet, weil unreife Früchte höhere Mengen an cyanogenen Glykosiden enthalten.
  • Thermische Behandlung: Kochen, Pasteurisieren oder Fermentieren zerstört überwiegend die cyanogenen Vorstufen und inaktiviert hitzeempfindliche unerwünschte Stoffe; dadurch werden Säfte, Sirupe und Konfitüren sicher.
  • Trocknung und Gefriertrocknung: Sind mögliche Konservierungsverfahren. Gefriertrocknung erhält Anthocyane besser, während konventionelle Trocknung zu Farbverlust und Oxidation führen kann.
  • Extraktion: Aqueöse oder hydroalkoholische Extrakte werden für Nahrungsergänzungsmittel hergestellt; Standardisierungen erfolgen häufig auf Anthocyangehalte.
Gesundheitliche Aspekte und Evidenz

In vitro und pharmakologische Studien zeigen antioxidative und teilweise antivirale Effekte, unter anderem Hemmung von Viruseintritt oder -vermehrung in Zellkulturmodellen. Klinische Studien mit standardisierten Holunder-Extrakten oder Sirupen deuten bei einigen Influenza-ähnlichen Erkrankungen auf eine Verkürzung der Symptomdauer und Abschwächung von Symptomen hin; die Daten sind jedoch produkt- und dosierungsabhängig und lassen keine allgemeinen Heilversprechen zu. Die antioxidative Kapazität wird durch Anthocyane und Flavonoide getragen, wobei Bioverfügbarkeit und Metabolismus im Menschen komplex sind.

Sicherheitshinweise

Roh verzehrte unreife Beeren, Samen, Blätter und Rinden sollten vermieden werden, da sie cyanogene Glykoside und andere reizende Verbindungen enthalten. Bei Verarbeitungsfehlern kann es zu gastrointestinalen Beschwerden kommen. Für Schwangere, Stillende und schwer Kranke empfiehlt sich vorsorglich der Verzicht auf hochkonzentrierte Extrakte oder Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal. Wechselwirkungen mit Medikamenten sind nicht umfassend untersucht; bei gleichzeitiger Einnahme von immunmodulierenden Medikamenten ist Vorsicht angebracht.

Holunderbeeren sind eine stofflich interessante, traditionell genutzte Zutat mit einem charakteristischen Profil an Anthocyanen, Flavonoiden und Pektinen. Richtig geerntet und verarbeitet bieten sie sichere kulinarische und ergänzende Anwendungen, während unsachgemäßer Rohverzehr aufgrund cyanogener Vorstufen gesundheitliche Risiken bergen kann. Sorgfältige Standardisierung und Prüfungen sind für therapeutische Anwendungen erforderlich, und Verbraucherinformations- sowie Verarbeitungsstandards verbessern die Lebensmittelsicherheit.

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