Hirschhornsalz ist ein altes Backtriebmittel, das vor allem bei knusprigen Keksen und traditionellen Plätzchen verwendet wird. Der Name klingt so, als käme es direkt vom Hirsch — das hat einen historischen Grund: Früher gewann man Stoffe wie dieses, indem man Tierhörner und -hufe verbrannte. Aus diesen verbrannten Teilen entstand ein rauchiges Pulver, das beim Erhitzen Luftblasen bildete und Teig locker machte. Heute wird Hirschhornsalz nicht mehr aus Hörnern hergestellt, sondern in Fabriken chemisch produziert. Das ist hygienischer und einfacher herzustellen.
Woher kommt es heute?
Heutzutage entsteht Hirschhornsalz in chemischen Betrieben, nicht auf Feldern. Die Hersteller verbinden einfach die Stoffe, die nötig sind (Ammoniak und Kohlendioxid), und bekommen so das fertige Pulver. Solche Fabriken gibt es in vielen Ländern: Europa, Asien und Nordamerika produzieren das Produkt, und dann wird es in kleinen Packungen an Bäcker und Verbraucher verkauft. Du findest es also nicht in einem bestimmten „Anbaugebiet“, weil es nicht wächst — es wird hergestellt.
Welche Sorten oder Varianten gibt es? Im Geschäft triffst du meistens auf ein paar verschiedene Bezeichnungen und Formen. Die wichtigsten, die du kennen solltest, sind:
- Hirschhornsalz (Ammoniumcarbonat): Das ist die klassische Variante. Sie kommt als feines weißes Pulver oder als gröbere Kristalle. Beim Backen entsteht ein kräftiger Geruch nach Ammoniak (das riecht etwas scharf, ähnlich wie manche Putzmittel), der aber beim Auskühlen verschwindet. Am besten geeignet für dünne, trockene Kekse und Gebäcke, die schnell backen.
- Ammoniumbicarbonat: Das ist eine mildere, modernere Form, die oft als Ersatz verwendet wird. Sie wirkt ähnlich, aber der Geruch ist meist etwas schwächer. Auch diese Variante findet man in kleinen Packungen im Handel.
- Backammoniak: Das ist ein anderer Name, unter dem Hirschhornsalz verkauft wird. Produkte mit diesem Namen sind oft genau für den Hausgebrauch verpackt.
- Backpulver (kein Hirschhornsalz): Es ist gut, den Unterschied zu kennen. Backpulver enthält keine Ammoniak-Verbindungen und riecht beim Backen nicht. Es eignet sich besser für feuchte Kuchen. Man kann es nicht immer einfach 1:1 austauschen, weil das Ergebnis anders wird.
Wo kann man Hirschhornsalz kaufen?
Du findest es an mehreren Orten, besonders in Regionen mit viel traditionellem Backen:
- Supermärkte, oft in der Backabteilung oder saisonal vor Feiertagen wie Weihnachten
- Fachläden für Backzubehör und Konditoreibedarf
- Online-Shops und Versandhändler, die kleine Packungen für Hobbybäcker anbieten
- Manche Reformhäuser oder Bioläden führen es ebenfalls
Wichtig ist: Beim Kauf auf die Verpackung schauen. Dort steht, ob es sich um Ammoniumcarbonat oder Ammoniumbicarbonat handelt und wofür es empfohlen wird. Für Anfänger gilt: Hirschhornsalz ist ideal für dünne, trockene Kekse, es macht sie extra knusprig. Der starke Geruch beim Backen gehört dazu, verfliegt aber wieder, wenn die Plätzchen ausgekühlt sind.