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Granatapfel

Fruchtig-herbe Kerne mit knackigem Biss und frischer Säure.

Wiki zu Granatapfel Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
83 kcal 1.7 % Protein 18.7 % Kohlenhydrate 1.2 % Fett

Einführung

Granatapfel
Granatapfel ist für mich eine dieser Zutaten, die gleichzeitig geheimnisvoll und ungeheuer zugänglich wirken. Ich erinnere mich noch an den ersten Wintermarkt, auf dem ich den Duft von frisch geschnittenen Früchten und warmem Gewürztee einatmete, und ein Standbesitzer mir einen glänzenden, roten Granatapfel in die Hand drückte. Beim Aufschneiden sprangen die Arillen wie kleine Juwelen heraus und ich war sofort verzaubert. Diese Frucht hat etwas Feierliches, selbst wenn man sie ganz banal fürs Sonntagsfrühstück verwendet.

Geschmacklich finde ich den Granatapfel faszinierend: eine kühle Säure, ein süßer Unterton und eine knackige Textur, die zwischen Saft und Kern balanciert. Er stammt ursprünglich aus dem Raum zwischen Mittelmeer und Iran, wird aber heute weltweit angebaut und passt in so viele Küchenstile. Gesundheitlich ist er nicht zu verachten; die Samen sind reich an Antioxidantien, Vitamin C und Ballaststoffen. Ich erzähle das gern, wenn ich Gäste beeindrucken will, die nach Gründen fragen, warum man einen Apfel durch diesen roten Schatz ersetzen sollte.

Praktische Tipps, die ich gesammelt habe, seit ich mit Granatäpfeln herumspiele:

  • Auswahl: Feste Frucht, keine Druckstellen, je schwerer, desto saftiger.
  • Aufschneiden: Oberseite abschneiden, Viertel ritzen und unter Wasser lösen, um Spritzer zu vermeiden.
  • Aufbewahrung: Ganze Frucht kühlt gut; ausgelöste Arillen halten im Kühlschrank bis zu fünf Tage.
  • Verwendung: Sämtliche Teile sind vielseitig: Saft, Arillen, sogar die Schale für Einmazungen oder als Bitterkomponente.
In der Küche verwende ich Granatapfel gern für Salate, zu geröstetem Gemüse, in Dressings und zu Lamm. Ein Kollege von mir schwört auf ein paar Arillen auf Vanilleeis — ich habe es ausprobiert und er hatte recht. Ich mag auch die optische Wirkung: Auf einem Teller verteilt, funkeln die Samen wie kleine rote Glasperlen und machen jedes Gericht fototauglich.

Obendrein ist das Zerlegen der Frucht fast meditativ; es dauert kurz, bringt aber große Wirkung. Wenn ich Gäste habe, sehe ich oft, wie neugierig sie werden und nachfragen, ob sie probieren dürfen. Das ist für mich der eigentlich schöne Teil — der Moment, in dem eine einfache Frucht Gespräche, Erinnerungen und neue Geschmackskombinationen hervorruft.

Verfügbarkeit & Typen


Verfügbarkeit und Typen des Granatapfels

Der Granatapfel kommt ursprünglich aus dem Gebiet zwischen dem heutigen Iran und dem Himalaya. Das bedeutet: Schon vor vielen hundert Jahren wurde er dort angebaut und von dort aus in andere Länder gebracht. Heute wächst er an vielen warmen Orten der Welt, weil er Sonne und wenig Frost mag — ähnlich wie Orangen oder Oliven.

Wichtige Anbaugebiete sind:

  • Mittelmeerraum (Spanien, Italien, Griechenland, Türkei) – hier reifen viele süße Sorten.
  • Mittlerer Osten (Iran, Israel) – traditionell starke Produzenten mit vielen Sorten.
  • Südasien (Indien, Pakistan) – viele Früchte und oft intensive Farben.
  • USA (vor allem Kalifornien) – hier ist die Sorte Wonderful weit verbreitet.
  • Nordafrika & Zentralasien (Marokko, Afghanistan) – auch dort sind viele lokale Sorten zu finden.
Du findest Granatäpfel im Laden meistens im Herbst und Winter. In unseren Breitengraden beginnt die Saison oft im September und geht bis etwa Januar oder Februar. In Ländern auf der Südhalbkugel ist die Saison zur anderen Jahreszeit. Ganz wichtig: Granatäpfel halten sich, wenn sie ganz sind, im Kühlschrank mehrere Wochen – manchmal sogar Monate. Wenn du die kleinen roten Kerne (man nennt sie Arils) herausnimmst, sind sie im Kühlschrank nur ein paar Tage frisch, im Gefrierfach aber Monate haltbar.

Es gibt viele Sorten und Varianten. Hier sind einige bekannte Arten und wie sie sich unterscheiden, einfach erklärt:

  • Wonderful – eine sehr verbreitete Sorte, oft groß und dunkelrot; saftig und meist süß-säuerlich.
  • Mollar de Elche – aus Spanien, meist weichere Schale und sehr süße Kerne; gut zum Frischessen.
  • Acco – eine früh reifende Sorte, oft etwas heller und fruchtig im Geschmack.
  • Parfianka – beliebt für besonders aromatische Kerne, nicht zu sauer.
  • Weiße oder gelbliche Sorten – ja, es gibt auch Varianten mit blasseren Kernen; sie sind milder und manchmal weniger süß.
Neben ganzen Früchten gibt es Granatapfel in vielen Formen im Handel:

  • Frische Kerne (Arils) in Packungen – praktisch zum direkten Essen oder auf Salat.
  • Saft – frisch gepresst oder als pasteurisierter Saft in Flaschen.
  • Sirup oder Melasse (man nennt es manchmal auch Granatapfel‑Melasse) – dickflüssig und gut zum Kochen.
  • Gefrorene Kerne – wie kleine rote Eiswürfel für den Winter.
  • Pulver – getrocknete Kerne als Pulver für Getränke oder Desserts.
Ein einfacher Vergleich: Stell dir vor, der Granatapfel ist wie eine kleine Schatzkiste voller roter Perlen. Je nach Sorte sind die Perlen süß wie Trauben oder eher säuerlich wie eine Zitrone. Im Supermarkt findest du entweder die ganze „Kiste“ oder schon die herausgelösten Perlen, je nachdem, wie viel Zeit du zum Schneiden hast. So kannst du immer die Variante wählen, die am besten zu dir passt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 350
Kalorien je 100 83
Protein je 100 1.7
Kohlenhydrate je 100 18.7
Zucker je 100 13.7
Fett je 100 1.2
Gesättigte Fette je 100 0.1
Einfach ungesättigte Fette 0.1
Mehrfach ungesättigte Fette 0.4
Ballaststoffe je 100 4.0
Vitamin C (mg) je 100 10
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 10
Eisen (mg) je 100 0.3
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.9 kg CO2e/kg
Herkunft Mittelmeerraum / Naher Osten (je nach Saison auch Spanien, Türkei, Israel)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf die essbaren Kerne (Arillen). Saison meist Herbst bis Winter; Kerne eignen sich für Salate, Desserts und Saucen.

Technische & wissenschaftliche Informationen


Granatapfel (Punica granatum) ist eine kulturhistorisch bedeutende Frucht aus der Familie der Lythraceae, deren Ursprung in Vorderasien liegt. Botanisch handelt es sich um eine baum- oder strauchartige Pflanze mit einer holzigen Schale (Perikarp) und innen liegenden saftigen Samenhäutchen, den sogenannten Arillen. Die Frucht wird sowohl frisch als auch in verarbeiteter Form verwendet und ist wegen ihres charakteristischen Geschmacks und ihres hohen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen wirtschaftlich bedeutsam.

Aufbau und physikalische Eigenschaften: Die äußere Schale ist relativ dick und lederartig, wodurch die Frucht gut vor Austrocknung geschützt ist. Die Innenstruktur besteht aus zahlreichen Arillen, die einen süß-säuerlichen Saft um einen harten Samenkern umschließen. Der Wassergehalt der Arillen liegt typischerweise über 70 %.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte: Granatapfelarillen liefern Kalorien hauptsächlich in Form von Kohlenhydraten, daneben Ballaststoffe, geringe Mengen an Proteinen und Fetten sowie Mineralstoffe und Vitamine. Typische Nährwertangaben für 100 g Arillen sind:

  • Kalorien: etwa 80–90 kcal
  • Kohlenhydrate: circa 15–20 g, davon ein Teil als freie Zucker
  • Ballaststoffe: rund 3–5 g
  • Eiweiß: etwa 1–2 g
  • Fett: normalerweise unter 2 g
  • Mineralstoffe: insbesondere Kalium und kleine Mengen an Phosphor und Kalzium
  • Vitamine: nennenswerte Mengen an Vitamin C und geringer Gehalt an B‑Vitaminen und Vitamin K
Sekundäre Pflanzenstoffe: Für den Granatapfel charakteristisch sind polyphenolische Verbindungen wie Ellagitannine (insbesondere Punicalagine), freie Ellagsäure und Anthocyane. Diese Verbindungen tragen maßgeblich zur antioxidativen Kapazität des Saftes bei und bestimmen Farbe sowie sensorische Eigenschaften. Das Samenkernöl enthält einen ungewöhnlich hohen Anteil an konjugierter Linolensäure (Punicinsäure), wodurch es für kosmetische und funktionelle Anwendungen interessant ist.

Verarbeitung und Produkte: Verarbeitet wird der Granatapfel vorwiegend zu Saft, Konzentraten, Extrakten und Öl. Übliche Schritte bei der Saftherstellung umfassen Zerkleinern der Frucht, Arillengewinnung, Pressen, Filtration und Pasteurisierung. Für die Extraktion von Samenkernöl werden mechanische Kaltpressung oder Lösungsmittelverfahren verwendet. Neben dem Saft werden auch getrocknete Arillen, Konfitüren und fermentierte Produkte hergestellt. Die Schale und das Fruchtfleisch gelten als Nebenprodukte und dienen als Rohstoff für Gerbstoffextrakte, Tierfutter oder zur Gewinnung von Ballaststoffen.

Stabilität und technologische Aspekte: Anthocyane sind pH‑empfindlich und werden durch Wärme sowie Licht abgebaut, während Punicalagine relativ beständiger gegenüber Temperaturveränderungen sind. Die Saftazidität (typischerweise pH ~2,9–3,8) hemmt das Wachstum vieler Krankheitserreger, dennoch sind mikrobieller Verderb durch Hefen und Schimmelpilze sowie enzymatische Bräunungsreaktionen relevante Herausforderungen in der Verarbeitung.

Gesundheitliche Aspekte und Forschungslage: In vitro und präklinische Studien zeigen antioxidative und entzündungsmodulierende Effekte der polyphenolischen Komponenten. Klinische Studien sind heterogen und liefern Hinweise auf potenzielle positive Effekte bei Blutdruck, Lipidprofil und entzündlichen Parametern, jedoch ohne abschließende Beweiskraft für spezifische therapeutische Anwendungen. Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind bislang nicht umfassend geklärt; vereinzelt werden mögliche Effekte auf Leberenzyme beschrieben, weshalb bei gleichzeitiger Medikamenteneinnahme ärztlicher Rat sinnvoll ist.

Lagerung und Sensorik: Ganze Früchte sind bei kühlen Temperaturen (etwa 5–10 °C) mehrere Wochen lagerfähig. Arillen lassen sich einfrieren oder pasteurisieren; Saftprodukte werden oft durch Erhitzung oder aseptische Verfahren mikrobiell stabilisiert. Geschmacklich reicht das Spektrum von süß bis herb‑säuerlich; die Farbe variiert zwischen Weißrosa und tiefem Rubinrot, abhängig von Sorte und Anthocyangehalt.

Insgesamt stellt der Granatapfel eine vielseitige Zutat mit komplexer chemischer Zusammensetzung dar, die ernährungsphysiologisch nützliche Nährstoffe sowie eine hohe Konzentration bioaktiver Polyphenole liefert. Wirtschaftlich und technologisch relevant sind neben dem Fruchtsaft auch Samenkernöl und Extrakte aus Schale und Fruchtfleisch, wobei die gesundheitsbezogenen Wirkungen Gegenstand fortlaufender wissenschaftlicher Untersuchungen bleiben.

Wiki-Eintrag für: Granatapfel
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