Menü & Kategorien

Gin

Klarer Wacholderschnaps mit kräftigem Aroma – Basis für viele Cocktails.

Wiki zu Gin Nutri-Score E Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
263 kcal 0.0 % Protein 0.0 % Kohlenhydrate 0.0 % Fett

Einführung

Klare Spirituose (Gin) in einem Glas

Ich habe eine lange Beziehung zu Gin, die mit einem zufälligen Schluck in einer verrauchten Bar begann und sich zu einer Leidenschaft für feine Botanicals entwickelt hat. Schon beim ersten Aroma war mir klar, dass Wacholder hier nicht nur Gewürz ist, sondern der unangefochtene Erzähler des Glasinhalts. Ich erinnere mich noch an eine Verkostung in einem winzigen Brennerei-Keller, bei der der Duft von Zitrus und Koriander die feuchte Luft durchzog und ich plötzlich verstand, wie vielseitig diese Spirituose sein kann.

Für mich ist Gin mehr als ein Cocktail-Bestandteil. Er ist ein Chamäleon, das sich je nach Auswahl der Botanicals wandelt. Wacholder bleibt die Basis, doch Zitronenschale, Iriswurzel, Angelikawurzel oder exotische Blumen sorgen für überraschende Nuancen. Ein Kollege von mir schwört auf florale Varianten, weil sie an einen Sommergarten erinnern, während eine andere Freundin Puristen bevorzugt, die bevorzugt die herb-würzige Seite feiern.

Ich genieße es, Gin sowohl pur als auch spielerisch zu kombinieren. Bei einem Abendessen mit Freunden habe ich einmal ein kleines Tasting veranstaltet, bei dem wir verschiedene Gins mit Oliven, Gurkenscheiben und Orangenzesten probierten. Die Diskussionen darüber, welches Aroma welches Gericht ergänzt, waren köstlich und lehrreich zugleich. Es sind genau diese Momente, in denen Gin seine soziale Rolle als verbindendes Element zeigt.

  • Typen von Gin sind vielfältig und reichen von London Dry über Old Tom bis hin zu Navy Strength, die jeweils unterschiedliche Intensitäten und Süßegrade aufweisen.
  • Typische Botanicals sind Wacholder, Zitrus, Koriander, Angelika und Wurzeln, die zusammen das Geschmacksbild formen.
  • Serviervorschläge reichen von klassischem Gin Tonic mit einer Zitronenzeste bis zu kreativeren Varianten mit Kräutern und frischen Früchten.

Für mich bleibt Gin ein Abenteuer im Glas, das neugierig macht und zu Experimenten einlädt. Ich liebe die Vielseitigkeit beim Kochen, beim Mixen und beim Gespräch mit anderen Genießerinnen und Genießern, die oft ebenso überrascht sind wie ich, wenn ein neuer Geschmack plötzlich eine Erinnerung weckt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Woher kommt Gin?
Gin hat seinen Ursprung vor allem in Europa. Die Geschichte beginnt mit Getränken aus Holland (damals auch „Genever“ genannt) und wurde später in England sehr beliebt. Die wichtigste Zutat ist die Wacholderbeere, eine kleine dunkelblaue Beere, die aus Nadelbäumen wächst. Wacholder wächst in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre, also zum Beispiel in Europa, Teilen Asiens und Nordamerika. Manchmal wird er auf Feldern angebaut, oft aber auch wild gesammelt – wie Pilze oder Beeren, die Leute draußen pflücken.

Wo bekommt man Gin?
Gin ist weltweit sehr leicht zu finden. Man kann ihn kaufen in:

  • Supermärkten und Getränkeabteilungen
  • Spezialgeschäften für Spirituosen (das sind Läden, die sich auf alkoholische Getränke spezialisiert haben)
  • Online-Shops, die Getränke liefern
  • Vor Ort bei kleinen, lokalen Brennereien (das sind Fabriken, die Gin herstellen)
  • Im Duty-Free am Flughafen, wo Dinge oft günstiger sind
Wichtig: Gin ist ein alkoholisches Getränk und nicht für Kinder geeignet. Man sollte ihn nur kaufen oder trinken, wenn man das gesetzliche Alter erreicht hat.

Welche Sorten und Varianten gibt es?
Gin gibt es in vielen Varianten – man kann sich das vorstellen wie unterschiedliche Sorten von Saft: Apfelsaft schmeckt anders als Orangensaft. Hier einige wichtige Typen, einfach erklärt:

  • London Dry Gin: Sehr klar und trocken im Geschmack, das heißt nicht süß. Viele kennen diesen Typ als den klassischen Gin. Er schmeckt stark nach Wacholder und oft ein bisschen nach Zitrus (wie Zitrone oder Orange).
  • Old Tom: Etwas süßer als London Dry. Man kann ihn sich vorstellen wie ein „freundlicherer“ Gin, weil er milder und runder schmeckt.
  • Plymouth Gin: Kommt ursprünglich aus der Stadt Plymouth in England. Er ist etwas erdiger und weicher als London Dry.
  • Genever: Der Ur-Gin aus den Niederlanden und Belgien. Er erinnert ein wenig an Brot oder Malz, weil er mit Getreide gemacht wird.
  • Sloe Gin: Das ist kein reiner Gin, sondern ein Likör aus Gin und wilden Schlehenbeeren. Er schmeckt süß und fruchtig, wie ein roter Beerensirup.
  • Navy Strength: Stärkerer Gin mit mehr Alkohol. Der Name kommt aus der Geschichte, als Schiffe stärkeren Alkohol brauchten. Einfacher: es ist „stärkerer“ Gin.
  • Flavored oder New Western Gins: Hier werden zusätzlich viele Pflanzen oder Früchte benutzt – zum Beispiel Blumen, Gurke, Beeren oder Gewürze. Das Ergebnis sind spannende neue Aromen.
  • Barrel-aged Gin: Einige Gins werden wie Whisky in Holzfässern gelagert und bekommen dadurch eine holzige, warme Note.

Die Vielfalt ist groß: Große bekannte Marken und kleine lokale Brennereien bieten beide spannende Gins an. Manche Sorten sind das ganze Jahr über erhältlich, andere – wie Sloe Gin – sind eher saisonal, weil die Früchte nur im Herbst geerntet werden. Egal ob aus dem Supermarkt oder aus einer kleinen Manufaktur: Gin ist gut verfügbar, und wer mag, kann viele verschiedene Geschmäcker entdecken.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 263
Protein je 100 0.0
Kohlenhydrate je 100 0.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 0.0
Gesättigte Fette je 100 0.0
Einfach ungesättigte Fette 0.0
Mehrfach ungesättigte Fette 0.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 0
Eisen (mg) je 100 0.0
Nutri-Score E
CO₂-Footprint 0.4 kg CO2e/100 ml
Herkunft Europa (häufig Vereinigtes Königreich; je nach Marke)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Spirituose mit typischerweise ca. 37,5–47 % vol Alkohol; Nährwerte können je nach Marke und Alkoholgehalt leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Gin ist ein alkoholisches Destillat, das seine charakteristische Aromatik hauptsächlich aus der Beerenfrucht des Wacholders (Juniperus communis) bezieht. Gesetzlich ist Gin als Spirituose definiert, bei der Wacholdergeschmack dominierend sein muss; in der Europäischen Union liegt die Mindestalkoholstärke bei 37,5 % Vol., handelsübliche Produkte bewegen sich typischerweise zwischen 40 und 47 % Vol. Verschiedene traditionelle Stilrichtungen sind London Dry, Plymouth, Old Tom und der niederländische Vorläufer Genever, die sich im Herstellungsprozess, in der Süße und in der Zusammensetzung der Botanicals unterscheiden.

Chemisch betrachtet besteht Gin im Wesentlichen aus verdünntem Ethanol mit gelösten flüchtigen organischen Verbindungen aus den verwendeten Botanicals. Wichtige chemische Klassen sind:

  • Terpene (z. B. α‑Pinene, Sabinene, Limonen, Myrcen), die maßgeblich den harzigen, zitrusartigen oder krautigen Charakter liefern.
  • Terpenoide und Alkohole wie Linalool und Geraniol, die blumige und kräuterige Nuancen bewirken.
  • Estern und Aldehyde, die fruchtige und komplexe Aromen beitragen; einige können während der Spirituosenherstellung entstehen oder aus den Pflanzen extrahiert werden.
  • Spuren von Phenolverbindungen und anderen sekundären Pflanzenstoffen, abhängig von den Botanicals (z. B. Angelikawurzel, Koriandersamen, Zitrusschalen).

Die grundlegenden Verarbeitungsmethoden umfassen die Herstellung eines neutralen Basisalkohols (meist aus Getreide, Kartoffeln oder Melasse), gefolgt von Aromatisierung. Die Aromatisierung erfolgt überwiegend durch:

  • Mazeration: Botanicals werden in dem Neutralalkohol eingelegt, um deren Öle und löslichen Komponenten zu extrahieren.
  • Redestillation: Der mazerierte Ansatz wird in einer Brennblase erneut destilliert, wodurch die flüchtigen Aromen separiert werden.
  • Vapor-Infusion: Botanicals werden in einem Korb über dem Dampf platziert; die Alkoholdämpfe nehmen dabei die flüchtigen Komponenten mit.
  • Kaltextraktion bzw. Compoundierung: Aromatische Öle werden nachträglich mit dem Alkohol gemischt, was weniger traditionelle, aber kosteneffiziente Produkte ermöglicht.

Aus technologischer Sicht beeinflussen Destillationsart, Temperaturführung und die Wahl der Botanicals sowohl die Konzentration einzelner Aromastoffe als auch deren chemische Zusammensetzung. Niederdruck- oder Vakuumdestillation ermöglicht die Gewinnung sensibler Aromen bei reduzierten Temperaturen und damit geringerer thermischer Zerstörung.

Ernährungsphysiologisch liefert Gin wie andere Spirituosen hauptsächlich Energie aus Ethanol. Ein typisches Gin‑Produkt mit 40 % Vol. enthält etwa 220 kcal pro 100 ml; eine Standardportion (25 ml) entspricht rund 55 kcal. Botanische Zusätze tragen nur minimalen Nährwert.

Gesundheitlich sind die üblichen Aspekte von Alkohol zu beachten: kurzfristige Wirkungen reichen von Entspannung und vermindertem Reaktionsvermögen bis zu Intoxikation; langfristig kann regelmäßiger Konsum zu Lebererkrankungen, kardiovaskulären Problemen und Abhängigkeit führen. Botanische Inhaltsstoffe können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen (z. B. auf Zitrusöle) und Wechselwirkungen mit Medikamenten begünstigen. Für Schwangere und Personen unter bestimmten Medikamenten ist der Konsum kontraindiziert.

In Summe ist Gin ein technisch wie chemisch interessantes Destillat, dessen sensorisches Profil von einer komplexen Mischung flüchtiger Pflanzenstoffe bestimmt wird. Produktionsentscheidungen beeinflussen deutlich das aromatische Endprofil, während die gesundheitlichen Auswirkungen primär von der enthaltenen Ethanolmenge abhängen.

Wiki-Eintrag für: Gin
Gerade aktiv: 6 Besucher davon 2 angemeldete Mitglieder in den letzten 5 Minuten