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Bohnen

Eiweißreiche Hülsenfrüchte mit komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen

Wiki zu Bohnen Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
333 kcal 21 % Protein 60 % Kohlenhydrate 1.2 % Fett

Einführung

Getrocknete Bohnen in einer Schale
Ich erinnere mich noch gut an den warmen Duft von Bohnen, der aus der Küche meiner Großmutter zog, als ich klein war. Es war nie nur eine Zutat, sondern ein Versprechen: Sättigung, Geschmack und Geschichten, die sich über Generationen zogen. Bohnen sind für mich mehr als Hülsenfrüchte; sie sind kleine Kulinarik-Wunder, die in unzähligen Varianten und Texturen auftauchen und jede Küche bereichern.

Ich liebe die Vielfalt: Von zarten Kidneybohnen in einem würzigen Chili bis zu butterweichen weißen Bohnen in einem cremigen Eintopf. Manchmal koche ich eine große Ladung, lasse sie auskühlen und verwandele sie in unterschiedlichste Gerichte. Ein Kollege von mir nannte das „Bohnenmagie“, weil man aus ein- und derselben Basis so viele Geschmackspfade einschlagen kann. Diese Flexibilität macht Bohnen ideal für Wochenplanerinnen, Haustisch-Köchinnen und spontane Dinnerpartys.

Ernährungsphysiologisch sind Bohnen echte Stars. Sie liefern pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Ich schätze besonders, wie nachhaltig Bohnen als Lebensmittel sind: Sie brauchen vergleichsweise wenig Platz und Wasser und können in vielen Regionen gedeihen. Das hat mir bei Recherchen und Reisen durch verschiedene Länder immer wieder imponiert – Bohnen sind global, bodenständig und doch so unterschiedlich je nach Kultur.

Beim Kochen habe ich ein paar zuverlässige Regeln entwickelt, die ich ungern aufgeben möchte:

  • Einweichzeit beachten: Das reduziert die Kochzeit und verbessert die Textur.
  • Würzen mit Bedacht: Salz erst gegen Ende, damit die Bohnen gleichmäßig weich werden.
  • Variation lieben: Bohnenpüree, Salate, Suppen, Eintöpfe oder gebratene Bohnen – alles ist möglich.
Eine meiner liebsten Erinnerungen ist ein improvisiertes Abendessen mit Freundinnen, bei dem wir aus einer Dose Bohnen, frischen Tomaten und gutem Olivenöl ein wunderbares Gericht zauberten. Es bewies mir erneut: Bohnen sind unkompliziert, herzlich und immer bereit, den Abend zu retten. Wenn ich heute Bohnen koche, denke ich an diese Verbindungen – an Wärme, an Gespräche und an die kreative Freiheit, die diese kleine Zutat schenkt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Bohnen sind eine sehr verbreitete und vielseitige Zutat, die man fast überall auf der Welt findet. Sie wachsen an Pflanzen, die man „Bohnenpflanzen“ nennt. Manche Bohnen wachsen an Sträuchern, andere klettern an Ranken hoch. Die meisten Bohnen kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, andere Sorten haben ihre Wurzeln in Asien oder Afrika. Heute werden Bohnen in vielen Ländern angebaut, weil sie pflegeleicht sind und in verschiedenen Klimazonen gedeihen.

Wichtige Anbaugebiete sind zum Beispiel:

  • Lateinamerika – hierher stammen viele Bohnenarten wie die normalen Gartenbohnen und Kidneybohnen.
  • Nordamerika – auch ein großer Produzent von Bohnen, besonders von roten Kidneybohnen und Pintobohnen.
  • Europa – in südlicheren Ländern wie Spanien und Italien werden Bohnen häufig angebaut.
  • Asien – hier findet man besonders Sojabohnen und verschiedene grüne Bohnenarten.
  • Afrika – verschiedene heimische Bohnenarten sind wichtig für die Ernährung vor Ort.
Bohnen gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Formen. Man kann sie grob in zwei Gruppen teilen: Trockenbohnen und Frisch- oder grüne Bohnen.

  • Trockenbohnen: Das sind Bohnen, die erst geerntet werden, wenn sie in der Schote getrocknet sind. Beispiele sind Kidneybohnen, weiße Bohnen und Pintobohnen. Diese Bohnen kaufst du meist in getrockneter Form oder in Dosen. Getrocknete Bohnen halten sehr lange und sind gut geeignet, wenn du Vorräte anlegen willst.
  • Frische oder grüne Bohnen: Diese werden geerntet, wenn die Schote noch grün und die Bohnen noch weich sind. Dazu gehören die bekannten grünen Bohnen, Stangenbohnen und Prinzessbohnen. Sie schmecken knackig und frisch, ähnlich wie Erbsen oder Zuckermais.
Außerdem gibt es spezielle Sorten mit eigenen Farben und Geschmacksrichtungen:

  • Kidneybohnen – rot und nierenförmig, beliebt in Chilis und Eintöpfen.
  • Weiße Bohnen – auch als Cannellini oder Navy Beans bekannt, weich nach dem Kochen und gut für Suppen.
  • Pintobohnen – in der mexikanischen Küche häufig, haben eine gesprenkelte Schale.
  • Sojabohnen – werden zu Tofu, Sojamilch und anderen Produkten verarbeitet.
  • Erbsenbohnen und grüne Bohnen – frisch und knackig, oft als Beilage oder im Salat.
  • Borlotti- oder Cranberry-Bohnen – hübsch gemustert und mild im Geschmack.
Im Supermarkt findest du Bohnen auf verschiedene Weise: frisch in der Gemüseabteilung, vorgekocht in Dosen, oder getrocknet in Päckchen. Getrocknete Bohnen musst du oft einweichen (in Wasser legen) und dann kochen, damit sie weich werden. Dosenbohnen sind schon gekocht und deshalb praktisch, wenn es schnell gehen soll.

Einfacher Vergleich: Stell dir Bohnen wie das Brot der Pflanzenwelt vor – sie sind nahrhaft, sättigend und in vielen verschiedenen „Sorten“ erhältlich, genau wie Brot in Weiß, Vollkorn oder mit Körnern. Egal ob du sie frisch, aus der Dose oder getrocknet benutzt, Bohnen sind leicht zu lagern, preiswert und geben vielen Gerichten Geschmack und Energie.

So kannst du Bohnen je nach Rezept und Zeit wählen: Frische Bohnen für knusprige Beilagen, getrocknete Bohnen für lange Vorräte und kräftige Eintöpfe, und Dosenbohnen für schnelle Gerichte. Damit hast du einen guten Überblick über Verfügbarkeit und Typen von Bohnen, so dass du beim Einkaufen oder Kochen immer die richtige Wahl treffen kannst.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 333
Protein je 100 21
Kohlenhydrate je 100 60
Zucker je 100 2
Fett je 100 1.2
Gesättigte Fette je 100 0.2
Einfach ungesättigte Fette 0.1
Mehrfach ungesättigte Fette 0.6
Ballaststoffe je 100 15
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 80
Eisen (mg) je 100 5
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.8
Herkunft Weltweit, hauptsächlich Amerika, Europa und Asien
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte für getrocknete Bohnen (durchschnittlich über gängige Sorten wie weiße Bohnen, Kidneybohnen und schwarze Bohnen). Beim Kochen verändern sich Gewicht und Nährstoffdichte durch Wasseraufnahme.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Bohnen sind die essbaren Samen verschiedener Pflanzenarten der Familie Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Zu den gebräuchlichsten Arten zählen die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), die Ackerbohne bzw. Saubohne (Vicia faba), Limabohne (Phaseolus lunatus) und Sojabohne (Glycine max). Botanisch sind Bohnen Hülsenfrüchte, deren Samen in einer Schote heranreifen. Sie zeichnen sich durch hohe genetische Vielfalt, unterschiedliche Größen, Farben und Stärkestrukturen sowie durch eine lange Kulturgeschichte in vielen Weltregionen aus.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte

  • Bohnen bestehen überwiegend aus Kohlenhydraten (30–65 % des Trockengewichts), wobei ein großer Teil aus komplexen Polysacchariden wie Stärke und unverdaulichen Ballaststoffen (insbesondere Fraktion der Resistenzstärke und nicht-stärkehaltiger Polysaccharide) besteht.
  • Der Proteingehalt variiert je nach Art: Garten- und Ackerbohnen enthalten typischerweise 20–30 % Protein, Sojabohnen erreichen 35–40 %. Bohnenproteine bestehen hauptsächlich aus den Globulinen und Albuminen, wobei Lektine und Trypsininhibitoren als antinutritive Faktoren vorkommen können.
  • Der Fettgehalt ist generell gering (1–5 %), mit Ausnahme von Sojabohnen, die deutlich mehr Lipide (ca. 18–20 %) und einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten.
  • Bohnen liefern wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium, Phosphor, Zink sowie B-Vitamine (insbesondere Folsäure).
  • Sekundäre Pflanzenstoffe umfassen Polyphenole (z. B. Anthocyane in dunklen Schoten), Phytinsäure (als Chelatbildner für Mineralstoffe) und verschiedene Saponine.
Verarbeitungsmethoden und technologische Aspekte

Vor der Verzehrfertigung werden Bohnen oft getrocknet, eingeweicht, gekocht oder fermentiert. Trocknen dient der Lagerstabilisierung, während Einweichen (mehrere Stunden in Wasser) Wasserbindungs- und Quellvorgänge initiiert, die Kochzeit reduzieren und den Gehalt an wasserlöslichen antinutritiven Substanzen wie Phytinsäure und Lektinen vermindern.

Kochen denaturiert Proteine, inaktiviert hitzeempfindliche Lektine und Trypsininhibitoren und erhöht die Verdaulichkeit der Stärke. Bestimmte Verarbeitungsschritte wie Keimen oder Fermentation erhöhen die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen und reduzieren Phytinsäuregehalte durch Aktivierung der Phytase.

Gesundheitliche Aspekte

  • Bohnen gelten als wertvolle pflanzliche Proteinquelle und sind günstig für eine cholesterinarme Ernährung, da sie lösliche Ballaststoffe enthalten, die das LDL-Cholesterin senken können.
  • Der hohe Ballaststoffanteil trägt zur Darmgesundheit bei, moduliert die Glukoseaufnahme und wirkt präbiotisch, indem er die Produktion kurzkettiger Fettsäuren durch die Darmmikrobiota fördert.
  • Phytinsäure kann die Absorption von Eisen und Zink reduzieren; durch Einweichen, Keimen oder Fermentieren lässt sich dieser Effekt mindern.
  • Lektine in rohen, nicht ausreichend erhitzten Bohnen können gastrointestinale Beschwerden verursachen; handelsübliche Kochprozesse inaktivieren diese Proteine in der Regel zuverlässig.
  • Bei Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen (z. B. G6PD-Mangel) sind einige Bohnenarten (z. B. Ackerbohnen) mit Vorsicht zu genießen, da sie eine hämolytische Reaktion auslösen können (favismus).
Anwendung in Ernährung und Lebensmitteltechnik

Bohnen werden ganz, als Mehl, Proteinisolat oder texturierte Pflanzenproteine genutzt. Sojaprodukte liefern essentielle Aminosäuren und sind Basis für Texturprodukte im Bereich der Fleischalternativen. Bohnenmehle verbessern Backwaren durch Wasserbindung und Ballaststoffe, können jedoch Anpassungen der Teigführung erfordern, da sie Gluten nicht ersetzen.

Zusammenfassung: Bohnen sind nährstoffreiche Hülsenfrüchte mit hohem Protein- und Ballaststoffgehalt sowie wichtigen Mineralstoffen. Ihre ernährungsphysiologischen Vorteile hängen von Sorte und Verarbeitung ab. Technologisch lassen sich antinutritive Faktoren durch gezielte Verarbeitung reduzieren, wodurch Bohnen eine vielseitige und nachhaltige Quelle pflanzlicher Nährstoffe darstellen, die sowohl traditionell als auch industriell vielfältig eingesetzt wird.

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