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Sojasauce

Herzhafte Würzsauce aus fermentierten Sojabohnen

Wiki zu Sojasauce Nutri-Score C Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
53 kcal 8 % Protein 5 % Kohlenhydrate 0.1 % Fett

Einführung

Eine kleine Schale mit dunkler Sojasauce
Ich erinnere mich noch gut an den ersten Abend, an dem Sojasauce in meiner Küche meine Vorstellung von Würze auf den Kopf stellte. Ein Freund brachte eine Flasche von einer Reise mit, und der Geruch allein war so tief und verheißungsvoll, dass ich sofort anfangen wollte zu experimentieren. Seitdem hat mich diese dunkle, salzige Flüssigkeit nie wirklich losgelassen.

Sojasauce ist weit mehr als nur ein Dip für Sushi. Sie entsteht durch die Fermentation von Sojabohnen, manchmal zusammen mit Weizen, Salz und Wasser, und die Vielfalt der Herstellungsweisen macht sie zu einem überraschend facettenreichen Gewürz. Ich habe gelernt, dass es grob zwei Richtungen gibt: die helle, salzigere Variante, die ein Gericht anhebt, ohne seinen Charakter zu überdecken, und die dunkle, gereifte Version, die mit karamelligen und umami-reichen Noten arbeitet.

Wenn ich koche, greife ich oft zuerst zur Sojasauce, noch bevor ich Salz aus dem Streuer nehme. Sie bringt nicht nur Salz, sondern auch Tiefe und Komplexität. Ein Kollege von mir schwört darauf, ein paar Tropfen in die Bratensoße zu geben, um geschmackliche Leere zu füllen. Bei mir wandert sie in fast alles: in Marinaden für Gemüse, in Suppen für einen warmen Grundgeschmack, in Dressings, wo sie die Säure von Essig wunderbar ausbalanciert.

Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Beim Abschmecken immer in kleinen Schritten arbeiten. Sojasauce kann dominieren, aber richtig dosiert fügt sie Nuancen hinzu, die man erst bemerkt, wenn sie fehlen. Außerdem experimentiere ich gerne mit regionalen Varianten — japanische Shoyu, chinesische Tamari oder philippinische Patis — jede bringt ihre eigene Geschichte auf den Teller.

  • Verwendung: Marinaden, Suppen, Saucen, Dressings, als Finish.
  • Geschmack: Salzig, umami, manchmal süßlich oder malzig.
  • Tipps: Sparsam dosieren, regional variieren, auf Qualität achten.
Für mich ist Sojasauce ein kleines Fläschchen voller Möglichkeiten: unscheinbar, aber transformativ. Sie verbindet Kulturen und Küchen und erinnert mich immer daran, wie ein einziger Tropfen die Erinnerung an ein Essen prägen kann.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Sojasauce ist eine sehr verbreitete Würzsauce, die man fast in jedem Supermarkt findet. Ursprünglich kommt sie aus Ostasien, vor allem aus Ländern wie China, Japan und Korea. Dort wird Sojasauce seit Hunderten von Jahren hergestellt und ist ein wichtiger Teil vieler Gerichte. Heutzutage wird sie aber auf der ganzen Welt produziert, weil Menschen überall ihren milden und salzigen Geschmack mögen.

Die Hauptzutat in Sojasauce sind Sonnenbohnen – das sind die Sojabohnen. Diese Bohnen werden in vielen warmen Regionen angebaut. Große Anbaugebiete sind:

  • China – eines der ältesten und größten Anbaugebiete.
  • Japan – berühmt für besondere Sorten mit feinem Geschmack.
  • Südkorea – hat eigene traditionelle Varianten.
  • USA, Brasilien und Argentinien – hier wachsen ebenfalls viele Sojabohnen, die für Sojasauce oder Tierfutter verwendet werden.
In Supermärkten findest du verschiedene Sorten von Sojasauce. Die wichtigsten Typen lassen sich so erklären:

  • Helle Sojasauce – auch „light“ genannt. Sie ist dünner, heller in der Farbe und hat einen salzigen Geschmack. Man verwendet sie oft beim Kochen, wenn das Essen nicht zu dunkel werden darf.
  • Dunkle Sojasauce – diese ist dickflüssiger, dunkelbraun und etwas süßer durch zusätzliche Zutaten wie Zucker. Sie gibt Gerichten eine schöne Farbe und einen intensiveren Geschmack.
  • Natürliche/fermentierte Sojasauce – diese entsteht, wenn Sojabohnen und oft auch Weizen mit Hilfe von Mikroorganismen langsam gären. „Fermentieren“ bedeutet, dass kleine lebende Helfer (wie Bakterien oder Pilze) die Zutaten umbauen, damit ein komplexer Geschmack entsteht — ähnlich wie bei Käse oder Joghurt. Solche Saucen schmecken oft runder und aromatischer.
  • Schnellgemachte oder chemisch hergestellte Sojasauce – hier wird statt langer Fermentation ein schnellerer Prozess verwendet. Diese Varianten sind oft günstiger, schmecken aber manchmal weniger tief oder „fein“.
  • Tamari – das ist eine japanische Form der Sojasauce, die oft wenig oder keinen Weizen enthält. Sie schmeckt meist etwas vollmundiger und ist eine gute Wahl für Menschen, die kein Gluten vertragen.
  • Shoyu – ein japanischer Name für Sojasauce, bei dem oft Weizen zugesetzt wird. Shoyu hat einen ausgewogenen Geschmack und wird in vielen japanischen Rezepten verwendet.
  • Salzreduzierte Sojasauce – für Menschen, die auf ihren Salzkonsum achten müssen. Sie hat weniger Salz, aber meist auch einen etwas milderen Geschmack.
  • Gourmet- oder handwerklich hergestellte Sorten – kleine Produzenten stellen Sojasauce in traditionellen Verfahren her und geben ihr besondere Aromen. Diese Saucen sind oft teurer, aber geschmacklich besonders.
Wenn du im Laden nach Sojasauce suchst, kannst du auf ein paar Dinge achten: Schau auf das Etikett, ob „fermentiert“ draufsteht, wenn du natürlichen Geschmack willst; such nach „tamari“, wenn du wenig oder kein Weizen möchtest; oder nimm „hell“ oder „dunkel“, je nachdem, ob dein Gericht eine starke Farbe braucht. Für den schnellen Gebrauch ist die normale Supermarktsojasauce praktisch, für besondere Gerichte lohnt sich manchmal eine teurere, langsam hergestellte Sorte.

Kurz gesagt: Sojasauce gibt es aus verschiedenen Ländern und in vielen Varianten. Sie ist leicht zu finden, und mit ein bisschen Aufmerksamkeit beim Etikettlesen findest du genau die Sorte, die zu deinem Essen passt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 53
Protein je 100 8
Kohlenhydrate je 100 5
Zucker je 100 0.5
Fett je 100 0.1
Gesättigte Fette je 100 0.02
Einfach ungesättigte Fette 0.03
Mehrfach ungesättigte Fette 0.05
Ballaststoffe je 100 0.5
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 30
Eisen (mg) je 100 1.5
Nutri-Score C
CO₂-Footprint 1.8
Herkunft Asien, weltweit produziert
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Natriumreiches Würzmittel, häufig mit Weizen hergestellt; es existieren auch glutenfreie Varianten auf reiner Sojabasis.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Sojasauce ist ein fermentiertes Würzmittel, das seinen Ursprung in Ostasien hat und weltweit in der Küche eingesetzt wird. Klassische Sojasauce entsteht durch die Fermentation von gekochten Sojabohnen und Getreide, typischerweise Weizen, unter Einwirkung von Schimmelpilzen der Gattung Aspergillus (z. B. Aspergillus oryzae oder A. sojae), gefolgt von einer Salzwasser-Maische (Lauge) mit Milchsäure- und Alkoholbildung durch verschiedene Bakterien und Hefen. Dieses mehrstufige mikrobiologische Geschehen erzeugt das charakteristische Aroma, die dunkelbraune Farbe und den hohen Gehalt an freien Aminosäuren, insbesondere Glutamat, das für die herzhaft-umamiartige Geschmacksnote verantwortlich ist.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe lassen sich grob in mehrere Gruppen unterteilen:

  • Proteine und Aminosäuren: Durch Proteolyse werden Proteine der Sojabohnen in Peptide und freie Aminosäuren gespalten; L-Alanin, L-Glutamat und andere Aminosäuren tragen zum Geschmack bei.
  • Kohlenhydrate und Zucker: Enzyme bauen Stärke aus Getreide und ggf. andere Polysaccharide zu Malzzuckern und Einfachzuckern ab, die als Substrate für Hefen dienen und zur Maillard-Reaktion beitragen.
  • Salz (Natriumchlorid): In handelsüblicher Sojasauce macht das Salz typischerweise 14–18 % der Masse aus und dient sowohl als Geschmacksgeber als auch als Konservierungsmittel.
  • Organische Säuren und Alkohole: Milchsäure, Essigsäure und Ethanol entstehen während der Fermentation und beeinflussen pH-Wert, Haltbarkeit und Aroma.
  • Farbstoffe und Aromastoffe: Maillard-Reaktionen und andere chemische Umwandlungen erzeugen Melanoidine und flüchtige Aromaverbindungen wie Sulfide, Aldehyde und Pyrazine.
Nährwertangaben variieren je nach Sorte und Herstellungsmethode, doch eine typische helle Sojasauce enthält pro 100 g etwa 50–80 kcal, 10–12 g Eiweiß, sehr wenig Fett und rund 4–7 g verwertbare Kohlenhydrate. Der Natriumgehalt ist jedoch hoch; bereits ein Esslöffel kann 700–1000 mg Natrium liefern, was für Personen mit Hypertonie oder salzempfindlicher Ernährung relevant ist.

Herstellungsverfahren lassen sich in drei Hauptkategorien unterscheiden: traditionelle Fermentation, beschleunigte Fermentation und chemische Hydrolyse. Bei der traditionellen Fermentation wird ein Koji (Schimmel-gestütztes Produkt aus Bohnen und Getreide) angelegt und anschließend in einer Sole über Monate bis Jahre fermentiert. Diese Methode liefert komplexe Aromen und natürliche Enzyme. Beschleunigte Verfahren nutzen kontrollierte Enzyme, spezielle Mikroorganismen und wärmere Bedingungen, um die Reifung zu verkürzen. Chemisch hydrolysierte Sojasaucen werden mittels saurer Hydrolyse von Sojaprotein hergestellt; sie liefern schnell hohe Mengen an freien Aminosäuren, sind jedoch aromatisch anders und können unerwünschte Nebenprodukte wie 3-MCPD (3‑Monochlorpropandiol) aufweisen, wenn nicht entsprechend gereinigt.

Aus gesundheitlicher Sicht sind mehrere Aspekte zu beachten. Positiv sind der Beitrag an essentiellen Aminosäuren, bioaktive Peptide und antioxidative Verbindungen, die in fermentierten Produkten vorkommen können. Negativ ist vor allem die hohe Natriumbelastung, die das Risiko für Bluthochdruck erhöhen kann. Fermentationsprodukte können zudem geringe Mengen an biogenen Aminen wie Histamin enthalten, was bei empfindlichen Personen Reaktionen auslösen kann. Bei chemisch hydrolysierten Varianten ist auf Rückstände von Prozessnebenprodukten zu achten; moderne Herstellungsverfahren und Regulierungen haben diese Risiken jedoch deutlich reduziert.

Sensorisch unterscheidet man helle (usukuchi), dunkle (koikuchi) und dickflüssigere Varianten sowie regionale Spezialitäten wie Tamari, die oft weniger oder gar keinen Weizen enthält und daher für Menschen mit Weizenunverträglichkeit von Interesse sein kann. Für ernährungsbewusste Verbraucher bieten sich natriumarme Varianten oder eine reduzierte Verwendung an, um Geschmacksvorteile ohne übermäßige Salzaufnahme zu nutzen.

Zusammenfassend ist Sojasauce ein chemisch und mikrobiologisch komplexes Produkt, dessen Charakter durch die Wechselwirkung von Enzymen, Mikroorganismen, Salz und Wärme entsteht. Qualität und gesundheitliche Eigenschaften hängen stark von der Produktionsmethode und der Rohstoffauswahl ab, weshalb fermentierte, traditionell hergestellte Sojasaucen oft als geschmacklich und ökologisch vorteilhaft eingeschätzt werden, während industrielle Alternativen aus ernährungs- und sicherheitstechnischer Sicht differenziert betrachtet werden sollten.

Wiki-Eintrag für: Sojasauce
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