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Roggenmehl Type 815

Mittleres Roggenmehl für herzhaftes Brot und Mischteige

Wiki zu Roggenmehl Type 815 Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
322 kcal 7.5 % Protein 68.0 % Kohlenhydrate 1.7 % Fett

Einführung

Roggenmehl Type 815 in einer Schüssel mit Holzlöffel
Ich erinnere mich noch genau an den ersten Duft von frisch gebackenem Roggenbrot, der mich an einem verregneten Nachmittag durch ein offenes Fenster in eine kleine Bäckerei zog. Seitdem hat Roggenmehl Type 815 einen festen Platz in meiner Küche – nicht nur wegen seines charaktervollen Geschmacks, sondern auch wegen seiner Vielseitigkeit und seiner handfesten Backeigenschaften.

Roggenmehl Type 815 liegt für mich stilistisch zwischen Vollkorn und hellen Mehlsorten: es hat genug Schalenanteile, um Tiefe und Aroma zu liefern, bleibt dabei aber fein genug, um in Mischungen geschmeidig zu wirken. Ich verwende es gern in Kombination mit Weizenmehl für rustikale Brote, dunkle Brötchen oder herzhafte Focaccia-Varianten. Ein Kollege von mir schwört darauf, dass ein kleiner Anteil Roggen im Pizzateig die Kruste "erdiger" macht – und bei unserem spontanen Testabend geschah tatsächlich Magie.

Was Roggenmehl technisch auszeichnet, ist sein Gehalt an Pentosanen statt Klebereiweiß, wodurch der Teig anders reagiert als bei Weizen. Das bedeutet: weniger elastischer Glutenaufbau, mehr Feuchtigkeit und ein dichteres, aromatisches Krumenbild. Darum sind Geduld und die richtige Hydration beim Backen mit Type 815 wichtige Faktoren. Ich habe gelernt, dass längeres Autolyse- oder Sauerteigführungsverfahren oft die beste Belohnung bringt.

Praktische Tipps, die ich in meiner Küche nicht mehr missen möchte:

  • Rezeptanpassung: Roggen kann Weizen um 10–30 % ersetzen, je nach gewünschtem Geschmack und Textur.
  • Feuchtigkeit: Teige mit Roggen benötigen oft etwas mehr Wasser; klebrige Konsistenz ist normal.
  • Sauerteig: Für volle Aromatik und bessere Haltbarkeit ist Sauerteig die Traumkombination.
Sensorisch bietet Type 815 eine warme, malzige Note mit leicht nussigen und manchmal säuerlichen Nuancen – perfekt zu kräftigen Belägen wie Pastete, gereiftem Käse oder geräuchertem Fisch. Ich erinnere mich, wie ein simples Abendbrot mit Roggenbrötchen und Ziegenkäse aus einer gewöhnlichen Mahlzeit ein kleines Fest werden ließ.

Wer neu mit Roggenbacken beginnt, sollte experimentierfreudig sein und sich nicht von anfänglichen, etwas dichteren Ergebnissen entmutigen lassen. Mit Zeit, ein paar Versuchen und einer Prise Neugier verwandelt sich Type 815 in ein verlässliches, aromatisches Werkzeug, das sowohl traditionelle Rezepte stärkt als auch moderne Backideen bereichert.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Roggenmehl Type 815

Roggenmehl Type 815 ist eine Sorte von Roggenmehl, die in vielen Bäckereien und Supermärkten zu finden ist. Aber woher kommt dieses Mehl eigentlich und welche Varianten gibt es? Ich erkläre das so einfach wie möglich, damit es auch ein 12-jähriges Kind gut verstehen kann.

Herkunft und Anbaugebiete
Roggen ist eine Getreidepflanze, die vor allem in kühleren, nördlicheren Regionen gut wächst. Man findet Roggenfelder häufig in Ländern wie Deutschland, Polen, Russland und Skandinavien. Diese Regionen haben oft lange, kühle Winter und nicht so heiße Sommer — das mag der Roggen gerne. Im Vergleich zu Weizen ist Roggen robuster: Er kommt mit armen Böden und windigem Wetter besser zurecht. Deshalb bauen viele Bauern Roggen an, wenn das Klima oder der Boden für andere Pflanzen schwieriger ist.

Wie gelangt das Mehl in den Laden?
Aus den Roggenkörnern wird Mehl gemacht. Die Körner werden gereinigt, geschrotet und gemahlen. Bei Type 815 handelt es sich um eine bestimmte Feinheit und Zusammensetzung des Mehls: Es ist nicht ganz so fein wie das helle Weizenmehl, aber heller als ein sehr dunkles Vollkornmehl. Man kann sich das vorstellen wie das Schleifen eines Holzes – je feiner geschliffen, desto weicher das Ergebnis. Roggenmehl Type 815 hat noch ein bisschen von der Hülle und dem Keim des Korns, deshalb schmeckt es kräftiger und hat mehr Farbe als ganz helles Mehl.

Erhältliche Sorten und Varianten
Es gibt verschiedene Varianten von Roggenmehl, und Type 815 ist nur eine davon. Hier sind die wichtigsten Varianten, einfach erklärt:

  • Type 815: Das ist die Sorte, um die es hier geht. Sie ist mittelhell, hat etwas mehr Ballaststoffe und Geschmack als sehr helles Mehl. Viele Bäcker nutzen sie für Mischbrote oder für Brote mit typisch „roggenigem“ Aroma.
  • Vollkorn-Roggenmehl: Dieses Mehl enthält das ganze Korn. Es ist dunkler, grobkörniger und hat viele Ballaststoffe. Vollkornmehl ist wie ein Sandwich mit Mantel und Füllung — nichts wurde weggenommen.
  • Roggenmehl Type 997 oder 1150: Diese Zahlen bezeichnen, wie viel Mineralstoffe im Mehl sind; je höher die Zahl, desto dunkler und kräftiger ist das Mehl. Type 997 ist etwas dunkler als 815, und 1150 noch dunkler. Das ist ähnlich wie verschiedene Schattierungen einer Farbe.
  • Roggenschrot: Das sind grobe Stücke vom Korn, nicht fein gemahlen. Man kann es ins Brot geben, damit es knusprig und nussig wird, wie wenn man Nüsse in einen Kuchen mischt.
Wo kann man Roggenmehl Type 815 kaufen?
Roggenmehl Type 815 gibt es in Supermärkten, Bioläden, Reformhäusern und beim Bäcker. Oft steht es im Regal bei den Mehlen oder in einer eigenen Abteilung für Brotbackzutaten. Wer regional einkaufen möchte, findet das Mehl auch bei lokalen Mühlen oder Bauernmärkten. In vielen Ländern ist Roggenmehl besonders in Regionen verbreitet, in denen Roggen traditionell angebaut wird — dort ist es oft günstiger und frischer.

Kurzer Vergleich zur Einordnung
Stell dir Mehlarten wie Farben vor: Type 815 ist eine mittlere Farbe zwischen sehr hell (wie Type 405 bei Weizen) und sehr dunkel (wie Vollkorn). Es ist vielseitig – nicht zu fein und nicht zu grob – und eignet sich gut, wenn du ein Brot mit Geschmack, aber nicht zu schwerem Biss backen willst.

Zusammengefasst: Roggenmehl Type 815 stammt aus Roggenkörnern, die vor allem in kühleren Regionen angebaut werden. Es ist in vielen Varianten erhältlich, von helleren bis zu sehr dunklen Typen, und du findest es leicht im Geschäft oder bei regionalen Mühlen. Es ist eine gute Wahl, wenn du Brote mit echtem Roggenaroma backen möchtest.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 322
Protein je 100 7.5
Kohlenhydrate je 100 68.0
Zucker je 100 1.0
Fett je 100 1.7
Gesättigte Fette je 100 0.3
Einfach ungesättigte Fette 0.2
Mehrfach ungesättigte Fette 1.0
Ballaststoffe je 100 8.0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 25
Eisen (mg) je 100 2.5
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.6
Herkunft Europa
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte können je nach Mühle und Marke leicht variieren; Angaben beziehen sich auf unbehandeltes Roggenmehl Type 815.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Roggenmehl Type 815 ist ein in Mitteleuropa verbreiteter Mahlgrad von Roggen (Secale cereale), der sich durch einen mittleren Mineralstoffgehalt und eine ausgewogene Mischung aus Schalenteilen und stärkehaltigem Mehlkörper auszeichnet. Die Typenzahl 815 bezieht sich auf die Restasche in Milligramm pro 100 g Mehl und entspricht einem moderat ausgemahlenen Produkt, das im Vergleich zu Weißmehlen höhere Anteile an Ballaststoffen, Proteinen und Mikronährstoffen enthält.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Roggenmehl Type 815 besteht überwiegend aus Kohlenhydraten (Stärke), daneben sind relevante Anteile an Proteinen, Ballaststoffen und Lipiden enthalten. Typische Mittelwerte pro 100 g Mehl liegen bei etwa 60–70 g Kohlenhydraten, 8–11 g Protein, 2–3 g Fett und 5–8 g Ballaststoffen, wobei die genauen Werte je nach Anbau, Sorte und Mahlverfahren variieren können. Die Mineralstoffmenge (Asche) beträgt rund 0,8–0,9 g/100 g, wobei vor allem Kalium, Magnesium, Phosphor und Spuren von Eisen und Zink vertreten sind. Roggen enthält außerdem verschiedene B-Vitamine (insbesondere Thiamin, Niacin und Riboflavin) sowie Vitamin E in geringen Mengen.

Struktur und funktionelle Eigenschaften
Im Gegensatz zu Weizenmehl bildet Roggenmehl kein elastisches Klebergerüst aus Gluten, da das Roggenprotein (vor allem Secalin) andere viskoelastische Eigenschaften aufweist. Roggenteige zeigen typischerweise eine höhere Wasseraufnahme, eine zähere Teigstruktur und eine geringere Gasbindungskapazität. Entscheidenden Einfluss auf das Backverhalten haben die enthaltenen Pentosane, wasserbindende Nicht-Stärke-Polysaccharide, die für Viskosität und Feuchthaltevermögen verantwortlich sind und das Volumen und die Krume von Roggenbrot maßgeblich beeinflussen. Enzymatische Aktivität, insbesondere von Amylasen, ist im Roggenmehl häufig höher als in Weizenmehlen und beeinflusst die Stärkeumsetzung während des Backprozesses.

Verarbeitungsmethoden
Roggenmehl Type 815 entsteht durch Walzen- oder Steinmahlung, wobei gezielte Siebung und Trennverfahren den Anteil an Schalenfragmenten und Keimlingen regulieren. Bei der Verarbeitung zu Backwaren werden klassische Techniken wie Sauerteigführung bevorzugt, weil milchsäurebakterielle Fermentation die Teigstabilität verbessert, Enzyme reguliert und Geschmack sowie Haltbarkeit positiv beeinflusst. Bei höheren Amylasewerten ist eine längere Säuerung oft notwendig, um eine übermäßige Stärkeverkleisterung und klebrige Krume zu verhindern. Zur Optimierung werden manchmal Improvern oder spezielle Backhilfsmittel eingesetzt, um Konsistenz und Gärverhalten zu steuern.

Nährwert und gesundheitliche Aspekte
Roggenmehl liefert komplexe Kohlenhydrate sowie lösliche und unlösliche Ballaststoffe, die sich günstig auf die Darmgesundheit, die Blutzuckerantwort und das Sättigungsgefühl auswirken können. Die im Roggen enthaltenen Arabinoxylane und Beta-Glukane tragen zur Viskosität im Darm und zur fermentativen Aktivität der Darmflora bei. Für Personen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ist Roggen aufgrund seines Glutengehalts nicht geeignet. Bei Menschen mit Weizenunverträglichkeit kann Roggen ebenfalls Symptome auslösen, weil die Proteine immunologisch reagieren können. Roggenprodukte zeigen oft einen niedrigeren glykämischen Index als vergleichbare Weizenprodukte, was für die Blutzuckerregulation von Vorteil sein kann.

Anwendung und sensorische Eigenschaften
Roggenmehl Type 815 ist vielseitig einsetzbar für Mischbrote, Roggenvollkornbrote mit leichter Feinheit, traditionelle Sauerteigbrote und Gebäcktypen, bei denen ein kräftiges Aroma und eine dichte, feuchte Krume gewünscht sind. Sensorisch zeichnet sich Roggen durch ein leicht säuerliches, malziges und nussiges Aroma aus. Die Kruste kann dunkel und aromaintensiv ausfallen, die Krume ist feinporig bis mittelporig und bleibt durch die feuchtigkeitsbindenden Bestandteile länger saftig.

Lagerung und Qualitätskriterien
Für die Lagerung von Roggenmehl sind kühle, trockene und lichtgeschützte Bedingungen vorteilhaft, um Ranzigkeit durch Lipidoxidation und enzymatische Aktivität zu minimieren. Frische, gleichmäßige Mahlergebnisse und ein definierter Aschegehalt sind Qualitätskennzeichen; ebenfalls relevant sind Geruch (neutral bis leicht nussig), fehlerfreie Lagerbedingungen (keimfrei, ohne Schädlingsbefall) und gleichmäßige Partikelgröße für reproduzierbare Backergebnisse.

Roggenmehl Type 815 bietet damit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nährstoffdichte und Backeigenschaften, das insbesondere in traditionellen Sauerteigprozessen seine Vorzüge entfaltet und ernährungsphysiologisch sowie technologisch spezifische Vorteile gegenüber stärker ausgemahlenen Weißmehlen bietet.

Wiki-Eintrag für: Roggenmehl Type 815
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