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Weizenschrot

Grob zerkleinerte Weizenkörner als ballaststoffreiche Getreidezutat

Wiki zu Weizenschrot Nutri-Score C Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
340 kcal 12.0 % Protein 64.0 % Kohlenhydrate 2.0 % Fett

Einführung

Grobe Weizenschrotkörner in einer Schale
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten bewussten Kontakt mit Weizenschrot: Es war an einem regnerischen Samstagmorgen und ich wollte ein herzhaftes Frühstück zubereiten, das nicht nur warm macht, sondern auch nach Erde und Heimat schmeckt. Beim Durchwühlen meiner Vorräte fiel mir ein rustikaler Sack mit grobem Weizenschrot in die Hände, und ich war sofort neugierig auf die Textur und das Aroma. Schon beim ersten Rühren in der Milch entfaltete sich ein nussiger Duft, der mich an frisch gebackenes Brot und Bauernküchen erinnerte.

Weizenschrot ist im Grunde nichts anderes als grob zerstoßene Weizenkörner. Er enthält Kleie, Mehlbestandteile und den Keim, was ihn besonders ballaststoffreich und aromatisch macht. Diese Struktur macht ihn vielseitig einsetzbar: Von der herzhafteren Frühstücksschale über Suppeneinlagen bis hin zu Brot- und Brötchenrezepten – Weizenschrot gibt Gerichten Biss und Substanz. Ich selbst mag ihn am liebsten in einer Kombination aus Milch, Honig und gerösteten Nüssen, wenn ich etwas Deftiges möchte, das gleichzeitig seelisch tröstet.

Ein Kollege von mir schwört darauf, Weizenschrot dem klassischen Porridge vorzuziehen, weil die Körnigkeit für ein befriedigenderes Mundgefühl sorgt und länger sättigt. Für mich ist außerdem die Nachhaltigkeitsseite reizvoll: Oft handelt es sich um ein sehr regionales Produkt, das weniger verarbeitet ist als feineres Mehl und damit mehr vom ursprünglichen Korn bewahrt. Beim Backen bringt Weizenschrot eine rustikale Krume und eine herzhafte Kruste, wobei ich empfehle, ihn mit feineren Mehlsorten zu mischen, um eine gute Balance zwischen Struktur und Lockerheit zu erreichen.

Praktische Tipps, die ich aus vielen Versuchen gelernt habe:

  • Weizenschrot quellen lassen: Mindestens eine halbe Stunde in Flüssigkeit einweichen, damit er weich wird.
  • Als Suppeneinlage: Kurz mitkochen, damit er nicht matschig, sondern angenehm bissfest bleibt.
  • Beim Backen: Bis zu einem Drittel durch Schrot ersetzen, sonst wird das Brot zu schwer.
Weizenschrot hat für mich etwas Ehrliches und Bodenständiges. Er erzählt von Feldern, Wind und jahreszeitlichen Zyklen, und er schafft es mühelos, einfache Mahlzeiten in kleine Rituale zu verwandeln. Wenn ich mal nostalgisch bin oder Gäste überraschen möchte, ist ein cremiger Weizenschrot-Brei mit einem Klecks Joghurt und frischen Beeren mein Geheimtipp.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Weizenschrot kommt aus dem Korn der Weizenpflanze. Nachdem die Ähren gewachsen und reif sind, werden die Körner geerntet. Diese Körner bestehen aus verschiedenen Teilen: der Schale (Keimling), dem Mehlkörper (stärkehaltiger Teil) und der Randschicht (auch Kleie genannt). Wenn man das Weizenkorn zermahlt, erhält man Weizenschrot – das sind grobere Stücke vom Korn, nicht so fein wie Mehl. Man kann sich das vorstellen wie den Unterschied zwischen Zucker und grobem Zucker: beides ist aus der gleichen Pflanze, aber die Stücke sind unterschiedlich groß.

Weizen wächst in vielen Teilen der Welt. In Europa sind große Anbaugebiete:

  • Mitteleuropa – Länder wie Deutschland, Frankreich, Polen und die Niederlande bauen viel Weizen an. Das Klima hier mit warmen Sommern und genug Regen ist gut für die Pflanze.
  • Osteuropa – auch Länder wie Russland und die Ukraine haben riesige Flächen mit Weizenfeldern.
  • Nordamerika – besonders in den zentralen Bundesstaaten der USA und in Kanada wächst viel Weizen.
In Supermärkten oder beim Bäcker findest du verschiedene Sorten und Varianten von Weizenschrot. Die wichtigsten Unterschiede sind, wie fein oder grob der Schrot ist und ob alle Teile des Korns noch drin sind.

  • Vollkornschrot: Hier ist das ganze Korn gemahlen – also Mehlkörper, Kleie und Keim. Das ist ähnlich wie Vollkornbrot: es enthält viele Ballaststoffe und Vitamine. Vollkornschrot ist dunkler und etwas gröber.
  • Weißer Schrot (auch Auszugschrot genannt): Bei dieser Variante wurden Teile der Kleie entfernt. Er ist heller und ähnelt dem helleren Mehl. Er hat weniger Ballaststoffe, schmeckt aber milder.
  • grob geschrotet: Die Stücke sind groß und knusprig. Gut für Müsli, Brot mit Biss oder als Zutat, wenn man Textur mag.
  • fein geschrotet: Fast wie sehr grobes Mehl. Eignet sich, wenn man einen feineren Teig oder weichere Konsistenz möchte, zum Beispiel für bestimmte Brote oder Brötchen.
  • halbiertes Schrot: Dabei werden die Körner aufgespalten, so dass man mittlere Stücke bekommt – nicht zu grob und nicht zu fein. Das ist ein guter Kompromiss für viele Rezepte.
Außerdem gibt es Bio-Weizenschrot und konventionellen Schrot. Bio-Weizen wird ohne synthetische Pestizide und mit bestimmten Regeln angebaut. Das ist für Menschen wichtig, die auf Umwelt und Natur achten. Konventioneller Weizen kann mit moderneren Methoden angebaut werden, um mehr Ertrag zu haben.

Die Verfügbarkeit hängt von der Jahreszeit und dem Land ab. Da Weizen ein Grundnahrungsmittel ist, gibt es Weizenschrot normalerweise das ganze Jahr über in Supermärkten, Bioläden oder beim Müller. In Regionen mit viel Weizenanbau ist er oft günstiger und in größeren Mengen erhältlich. Wenn du besonderen Schrot möchtest – zum Beispiel sehr grob oder aus ökologischem Anbau – lohnt sich ein Besuch im Reformhaus, Bioladen oder beim lokalen Müller.

Kurz gesagt: Weizenschrot ist die grob gemahlene Form des Weizenkorns. Es gibt ihn in verschiedenen Feinheitsgraden und als Vollkorn- oder Auszugsvariante. Er wächst auf Feldern weltweit, vor allem in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens, und ist in den meisten Lebensmittelgeschäften leicht zu finden. So kannst du die passende Sorte je nach Geschmack und Verwendungszweck auswählen.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 340
Protein je 100 12.0
Kohlenhydrate je 100 64.0
Zucker je 100 0.5
Fett je 100 2.0
Gesättigte Fette je 100 0.4
Einfach ungesättigte Fette 0.3
Mehrfach ungesättigte Fette 1.0
Ballaststoffe je 100 10.0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 30
Eisen (mg) je 100 3.0
Nutri-Score C
CO₂-Footprint 0.7
Herkunft Üblicherweise Europa, Nordamerika oder Asien; genaue Herkunft je nach Hersteller
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf 100 g trockenen Weizenschrot. Kann Spuren anderer glutenhaltiger Getreide enthalten, je nach Verarbeitung.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Weizenschrot bezeichnet grob zerkleinerte Körner von Weizen (Triticum aestivum), bei denen alle Bestandteile des Korns — Schale (Kleie), Keimling und Mehlkörper (Endosperm) — weitgehend erhalten bleiben. Er entsteht in Mühlen durch Brechen oder Schrotverfahren, bei dem das Korn nicht vollständig zu Mehl vermahlen, sondern in unterschiedliche Korngrößen aufgebrochen wird. Weizenschrot wird in der Lebensmittelherstellung, in der Tierfütterung und in handwerklichen Backprozessen eingesetzt; seine physikalische Beschaffenheit beeinflusst Wasseraufnahme, Teigstruktur und Backeigenschaften.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte
Die Zusammensetzung von Weizenschrot entspricht im Wesentlichen der des Vollkorns: typische Trockenmasseanteile liegen bei etwa 88–90 %. Auf 100 g Trockenmasse entfallen ungefähr 12–15 g Proteine, 2–3 g Lipide (mit einem hohen Anteil an linolischer Säure in Keimlingen), 60–70 g Kohlenhydrate einschließlich Stärke und löslicher Zucker sowie 10–15 g unverdauliche Ballaststoffe. Mineralstoffgehalte umfassen nennenswerte Mengen an Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink; B-Vitamine (insbesondere Thiamin, Niacin und Folsäure) sind vor allem im Keimling und der Kleie lokalisiert. Der glykämische Index von Weizenschrot liegt in der Regel unter dem von reinem Weizenmehl, da Ballaststoffe und intakte Stärkestrukturen die Glukosefreisetzung verlangsamen.

Ballaststoffe und funktionelle Stoffe
Weizenschrot ist reich an unlöslichen Ballaststoffen insbesondere Arabinoxylane sowie Cellulose und Hemicellulosen aus der Kleieschicht. Diese Komponenten erhöhen das Stuhlvolumen, beschleunigen die Darmtransitzeit und können positiv auf die Darmmikrobiota wirken. In der Kleie finden sich außerdem phenolische Verbindungen wie Ferulasäure, die antioxidative Aktivität aufweisen können, sowie Phytinsäure, die Mineralstoffbindungseffekte hat und die Bioverfügbarkeit bestimmter Spurenelemente reduzieren kann.

Verarbeitungsmethoden
Die Herstellung von Weizenschrot erfolgt durch Brech- oder Walzverfahren. Bei der Schrotherstellung lassen sich verschiedene Korngrößen erzeugen — feiner Schrot für Backwaren, gröberer Schrot für Aufläufe oder Flockenpressung. Wärmeentwicklung während der Mahlung wird kontrolliert, um Lipidoxidation im Keim zu minimieren. Eine zusätzliche Lagerung kann zur Ranzidität führen, weshalb oft eine Kühlung oder das Entfernen des Keimlings (bei Teilentkeimung) zur Verlängerung der Haltbarkeit angewendet wird. Wärmebehandlungen, Dampf oder Extrusion verändern die Stärkestruktur und können die Wasseraufnahme und Verdaulichkeit erhöhen.

Technologische Eigenschaften in Lebensmitteln
Weizenschrot beeinflusst Wasseraufnahmekapazität und Teigstabilität. Grobe Partikel erhöhen das Volumen und die Textur von Broten, können jedoch die Gasbindung im Teig reduzieren, was zu kompakteren Krusten führt. Fein zerkleinerter Schrot lässt sich besser in Backmischungen integrieren. Bei der Lagerung ist Feuchtigkeit zu vermeiden, da Schimmelbildung und Enzymaktivität auftreten können. Für industrielle Anwendungen werden oft standardisierte Schroterzeugnisse mit definierter Korngröße und Feuchte verwendet.

Gesundheitliche Aspekte
Der regelmäßige Verzehr von Weizenschrot kann aufgrund des hohen Ballaststoffanteils und der Mikronährstoffdichte positive Effekte auf die Verdauung, Blutzuckerregulation und kardiovaskuläre Gesundheit unterstützen. Menschen mit Zöliakie oder Nicht-Zöliakie-Glutenempfindlichkeit müssen Weizenschrot meiden, da er die im Weizen enthaltenen Speicherproteine (Gluten) enthält. Phytinsäure in der Kleie kann die Aufnahme von Eisen und Zink beeinträchtigen; dies lässt sich durch Einweichen, Keimen oder Fermentation (z. B. Sauerteig) deutlich reduzieren.

Sicherheit und Lagerung
Aufgrund des enthaltenen Keimlings ist Weizenschrot anfälliger für Lipidoxidation und damit für Ranzigwerden als ausgemahlenes Mehl ohne Keim. Kühl, trocken und luftdicht gelagert hat er eine längere Haltbarkeit. Für die industrielle Qualitätssicherung werden Feuchte, Keimzahl, Mykotoxinbelastung und Fettzahl überwacht, da Weizen bei unsachgemäßer Lagerung Schimmelpilze und daraus resultierende Toxine entwickeln kann.

Insgesamt ist Weizenschrot ein nährstoffreiches, vielseitig einsetzbares Produkt aus dem Vollkornbereich, dessen ernährungsphysiologischen Vorzüge vor allem auf den gesamten Kornbestandteilen beruhen. Für optimale ernährungsphysiologische und technologische Eigenschaften sind Korngröße, thermische Behandlung und Lagerbedingungen entscheidend, ebenso wie die Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten gegenüber Gluten.

Wiki-Eintrag für: Weizenschrot
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