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Roggenmehl 1150

Mittleres Roggenmehl mit ausgewogenem Mineralstoffgehalt für Brot und Brötchen

Wiki zu Roggenmehl 1150 Nutri-Score B Vegan Ja Glutenfrei Nein Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
321 kcal 8.5 % Protein 69 % Kohlenhydrate 1.7 % Fett

Einführung

Roggenmehl 1150 in einer Schüssel mit etwas Mehl auf der Arbeitsfläche
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch, mit Roggenmehl 1150 zu backen: Die Küche war warm vom Ofen, auf dem Tisch lag ein altes, leicht verstaubtes Rezeptblatt, und ich hatte die verzweifelte Hoffnung, dass aus diesem dunklen, ziemlich kräftigen Mehl ein Brot mit Seele entstehen würde. Roggenmehl 1150 ist für mich wie ein guter Roman – nicht einfach, aber lohnend. Es liegt in der Mitte zwischen hellem und dunklem Roggenmehl und bringt genau jene Balance aus Geschmack und Struktur, die Brote wunderbar würzig und trotzdem gut formbar macht.

Was ich an diesem Mehl besonders schätze, ist seine Vielseitigkeit. Es eignet sich nicht nur für traditionelle Sauerteigbrote, sondern verleiht auch herzhaften Kuchen, dunklen Brötchen und rustikalen Pizzaböden einen tiefgründigen Ton. Ein Kollege von mir brachte einmal ein Roggenbrötchen mit, das so intensiv duftete, dass ich glaubte, ich rieche die gesamte Bäckerei – das war 1150, mit einer Prise Malz und einer Prise Geduld gebacken.

Für Gelingen sind ein paar Dinge wichtig, die ich in meiner Küche immer beachte:

  • Hydration: Roggen nimmt anders Wasser auf als Weizen, oft braucht es etwas mehr Flüssigkeit.
  • Teigruhe: Längere Ruhe- und Sauerteigzeiten fördern Aroma und Krumenbildung.
  • Mischungen: 1150 in Kombination mit Weizenmehl sorgt für bessere Elastizität und noch interessantere Aromen.
Beim Backen mit Roggenmehl 1150 lerne ich immer wieder, Geduld zu haben. Ich habe einmal versucht, ein Roggenbrot im Eiltempo zu backen – das Ergebnis war trocken und kompakt. Seitdem plane ich mehr Zeit ein, rühre den Teig liebevoll und sehe dem Prozess beim Reifen zu, fast so, als würde ich einem kleinen Schatz beim Reifen zuschauen.

In der Küche ist Roggenmehl 1150 für mich ein verlässlicher Freund: bodenständig, würzig und voller Charakter. Es verlangt Respekt und Aufmerksamkeit, dafür belohnt es mit tiefen, malzigen Aromen und einer kräftigen Struktur, die jeden Bissen spannend macht. Wenn ich eine Empfehlung geben darf: Probieren Sie es in einem einfachen Sauerteigbrot und lassen Sie den Duft wirken – das ist pure Backmagie.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Roggenmehl 1150 ist in vielen Bäckereien, Supermärkten und Reformhäusern leicht zu finden. Der Name „1150“ beschreibt, wie viel Mineralstoffe im Mehl enthalten sind – je höher die Zahl, desto mehr Schalenanteile vom Korn sind noch drin. Man kann sich das vorstellen wie verschiedene Sorten Apfelsaft: klarer Saft ist fein und hell, Direktsaft hat mehr Fruchtanteile und schmeckt kräftiger. Roggenmehl 1150 liegt irgendwo dazwischen: es ist deutlich dunkler und geschmackvoller als das ganz helle Mehl, aber nicht so grob wie Vollkorn.

Herkunft und Anbaugebiete
Roggen wächst am besten in kühleren Regionen mit weniger fruchtbaren Böden, deshalb ist es besonders in Nordeuropa beliebt. Bekannte Anbaugebiete sind:

  • Mitteleuropa, besonders Deutschland und Polen – hier isst man viel Roggenbrot.
  • Skandinavien (Schweden, Dänemark) – kalt und windig, gut für Roggen.
  • Teile Nordamerikas und Russland – dort gibt es ebenfalls große Flächen mit Roggenfeldern.
Roggen ist robust: es kann auf Böden gedeihen, auf denen Weizen weniger gut wächst. Das macht es für Bauern in kühleren oder sandigen Regionen attraktiv. Die Körner werden nach der Ernte gemahlen, und daraus entsteht dann zum Beispiel Roggenmehl 1150.

Erhältliche Sorten und Varianten
Auch wenn die Zahl „1150“ sehr genau klingt, gibt es trotzdem verschiedene Varianten und ähnliche Produkte. Hier sind die wichtigsten, damit du den Unterschied gut verstehst:

  • Roggenmehl 1150 (Type 1150): Das typische Mehl dieser Bezeichnung. Es enthält noch viele Mineralstoffe und Ballaststoffe. Es ist ideal für kräftige Roggenbrote und Mischbrote.
  • Vollkornroggen: Dieses Mehl enthält das ganze Korn, also noch mehr Ballaststoffe und Nährstoffe als 1150. Es ist dunkler und hat einen sehr kernigen Geschmack.
  • Roggenmehl 997 oder 815: Diese Typen sind heller als 1150. Sie eignen sich, wenn man ein etwas leichteres Roggenbrot oder helle Brote mit Roggenanteil backen möchte.
  • Schrot und Roggenschrot: Das sind grob zermahlene Körner. Sie werden oft zu Mehl gemischt oder ins Brot gegeben, um eine grobe, nussige Textur zu erhalten.
  • Bio-Roggenmehl: Roggen, der ohne chemische Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel angebaut wurde. Für Menschen, die Wert auf ökologische Landwirtschaft legen.
In vielen Läden findest du Roggenmehl 1150 in Packungen unterschiedlicher Größe – von kleinen 500‑g-Packungen für Zuhause bis zu großen 2–5 kg Beuteln für Vielbäcker. Manche Bäckereien und Mühlen bieten außerdem frisch gemahlenes Roggenmehl an, das noch aromatischer sein kann, weil es nicht so lange gelagert wurde.

Für Kinder als Bild: Stell dir vor, Roggenmehl 1150 ist wie ein hausgemachter Kakao, der nicht ganz so fein wie Instantpulver, aber auch nicht ganz so grob wie Schokoraspel ist – er hat genau die richtige Mischung aus Geschmack und Fülle. Diese Mischform macht es in der Küche vielseitig und erklärt, warum Roggenmehl 1150 in vielen Broten und Rezepten verwendet wird.

Zusammengefasst: Roggenmehl 1150 ist gut erhältlich, stammt oft aus kühleren Regionen Europas, und es gibt verschiedene Varianten – von hellem Typen bis zum kräftigen Vollkorn oder Bio‑Roggen. So kann jeder die passende Sorte für sein Brot oder Gebäck wählen.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 321
Protein je 100 8.5
Kohlenhydrate je 100 69
Zucker je 100 1.1
Fett je 100 1.7
Gesättigte Fette je 100 0.2
Einfach ungesättigte Fette 0.2
Mehrfach ungesättigte Fette 1.0
Ballaststoffe je 100 8.0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 25
Eisen (mg) je 100 2.6
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 0.55
Herkunft Europa
Glutenfrei Nein
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Roggenmehl Type 1150 ist ein mittleres Auszugsmehl mit höherem Mineralstoffgehalt als helles Roggenmehl und wird bevorzugt für Mischbrote und Roggenbrote verwendet.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Roggenmehl 1150 bezeichnet ein mitteldunkles Roggenmehl, das nach deutscher Mehlnummer klassifiziert ist und sich zwischen Vollkornmehl und helleren Typen wie Roggenmehl 815 einordnet. Die Zahl 1150 steht für den Mineralstoffgehalt in Milligramm pro 100 Gramm Mehl im Sinne der Typenzahl, was auf einen relativ hohen Anteil an Schalen- und Keimstoffen hinweist. Dadurch besitzt Roggenmehl 1150 eine dunklere Farbe, ein ausgeprägteres Aroma und eine andere Backeigenschaft als helle Roggenmehle oder Weizenmehle.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Roggenmehl 1150 besteht überwiegend aus Kohlenhydraten in Form von Stärke, daneben sind jedoch bedeutende Anteile an Ballaststoffen, Proteinen, Lipiden, Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. Typische Bestandteile sind:

  • Stärke: Hauptbestandteil, jedoch im Vergleich zu Weizen stärkebedingt tendenziell stärkere Wasserbindung und andere Geliercharakteristika.
  • Ballaststoffe: Arabinoxylane und andere Nicht-Stärke-Polysaccharide sind im Roggen besonders reich vertreten und beeinflussen Textur, Feuchthaltevermögen und das Verdauungsverhalten.
  • Proteine: Roggenproteine unterscheiden sich in Aminosäurezusammensetzung und Löslichkeit von Weizenproteinen. Roggen hat weniger Glutenqualität; das Klebereiweiß ist weniger elastisch, wodurch typische Sauerteigtechniken erforderlich sind.
  • Lipide: In geringen Mengen vorhanden; sie befinden sich vorwiegend in Keim und Randschichten und tragen zu Aroma und Haltbarkeit bei.
  • Mineralstoffe und Vitamine: Durch die Typenzahl 1150 sind höhere Mengen an Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen sowie B-Vitaminen (z. B. Niacin, Thiamin) zu erwarten als in helleren Mehlen.
Nährwerte (ungefähr)
Die Nährwerte können je nach Hersteller variieren. Typisch sind pro 100 g Mehl etwa 330–360 kcal, 8–10 g Protein, 1,5–2,5 g Fett, 60–70 g Kohlenhydrate und 8–12 g Ballaststoffe. Der höhere Ballaststoff- und Mineralstoffgehalt unterscheidet Roggenmehl 1150 von helleren Typen und beeinflusst Sättigung sowie glykämische Wirkung.

Verarbeitungsmethoden und Backtechnische Besonderheiten
Wegen des geringeren Klebergehalts eignet sich Roggenmehl 1150 besonders für Sauerteigbrote und Mischbrote mit Weizenanteil. Sauerteig unterstützt die Teigstabilität, fördert Aromabildung und verbessert Haltbarkeit. Wichtige Verarbeitungsaspekte sind:

  • Feuchtigkeitsgehalt: Roggenteig benötigt mehr Wasser als Weizenteig, da Arabinoxylane und andere Polysaccharide viel Wasser binden.
  • Säuerung: Milchsäure- und Essigsäurebildung im Sauerteig stabilisiert Enzyme und Hemmstoffe und reduziert Klebereigenschaften auf kontrollierte Weise.
  • Teigführung: Längere Teigruhe und kontrollierte Temperatur sind häufig erforderlich, um optimale Gashaltefähigkeit und Krustenbildung zu erzielen.
Enzymatische und chemische Prozesse
Roggenmehl enthält aktive Enzyme, insbesondere Amylasen, die Stärke in Malzzucker aufspalten. Bei ungeeigneter Verarbeitungsführung kann dies zu übermäßiger Verflüssigung des Teigs führen. Sauerteig kann die Enzymaktivität regulieren, da niedriger pH-Wert bestimmte Enzyme hemmt. Fermentation beeinflusst außerdem Phytinsäuregehalt durch Phytasen, wodurch Mineralstoffe bioverfügbarer werden.

Gesundheitliche Aspekte
Roggenmehl 1150 bietet ernährungsphysiologische Vorteile gegenüber stark ausgemahlenen Mehlen durch höheren Ballaststoff- und Mineralstoffgehalt. Ballaststoffe wie lösliche Arabinoxylane können die Darmgesundheit fördern, frühzeitiges Sättigungsgefühl unterstützen und die postprandiale Blutzuckerantwort abmildern. Personen mit Zöliakie oder ausgeprägter Weizenallergie müssen Roggen meiden, da Roggengluten (Secalin) ebenfalls immunologisch relevant sein kann. Für die meisten Menschen ist Roggenmehl 1150 jedoch eine wertvolle Zutat in einer ausgewogenen Ernährung.

Lagerung und Qualität
Die enthaltenen Öle aus Keim und Schalen machen Roggenmehl anfälliger für Oxidation und ranzige Gerüche als stark ausgemahlene helle Mehle. Trocken, kühl und luftdicht verpackt, bleibt es mehrere Monate haltbar; eine kühlere Lagerung verlängert die Frische. Sensorische Hinweise wie muffiger Geruch, Verfärbungen oder Schädlingsbefall sind Qualitätsminderungen.

Zusammenfassend ist Roggenmehl 1150 ein nährstoffreicher, vielseitiger Rohstoff mit charakteristischen chemischen und backtechnischen Eigenschaften. Es eignet sich besonders für Sauerteig- und Mischbrote, bringt gute Ballaststoff- und Mineralstoffwerte mit und erfordert angepasste Verarbeitung wegen enzymatischer Aktivität und geringerem Klebergehalt. Die Wahl dieses Mehls beeinflusst Geschmack, Textur, Haltbarkeit und ernährungsphysiologische Wirkung der Backwaren.

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