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Granatapfelsirup

Fruchtig-säuerlicher Sirup aus Granatapfel, ideal für Dressings und Marinaden.

Wiki zu Granatapfelsirup Nutri-Score D Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
270 kcal 0.3 % Protein 68 % Kohlenhydrate 0.1 % Fett

Einführung

Dunkler Granatapfelsirup in einer kleinen Flasche

Ich habe mich in Granatapfelsirup verliebt, weil er so widersprüchlich und doch so eindeutig ist: herb und süß, dunkel und leuchtend, vertraut und exotisch zugleich. Mein erstes Glas habe ich bei einem Marktstand in einer kleinen Stadt probiert, über den Verkäufer gelacht und dabei gedacht, wie ungerecht es ist, dass etwas so Vielschichtiges in so einem kleinen Fläschchen steckt. Ich erinnere mich noch, wie ein Kollege von mir erst skeptisch war, dann aber fünf Minuten später seinen Salat heimlich mit dem letzten Tropfen begoss.

Granatapfelsirup ist im Grunde eingekochter Granatapfelsaft, oft konzentriert bis zur sirupartigen Konsistenz. In verschiedenen Regionen nennt man ihn Nar Ekşisi, Rummo oder einfach Granatapfelsirup, und die Zubereitungen schwanken zwischen süß und säuerlich. Die Farbe reicht von tiefem Rubinrot bis zu fast schwarz, und das Aroma erinnert an einen Mix aus roten Beeren, Zitrus und einem Hauch Melasse.

In meiner Küche ist Granatapfelsirup ein Allrounder. Er macht aus einem einfachen Joghurt-Dressing etwas Besonderes, peppt marinierte Auberginen auf und verleiht Saucen von Fleisch oder Hühnchen eine feine, fruchtige Tiefe. Am liebsten kombiniere ich ihn mit Nüssen und frischen Kräutern, weil die Kombination knusprig, frisch und rund wirkt.

  • Zum Würzen: Als Glasur für Lamm oder Ente.
  • Im Salat: Mit Olivenöl und Zitronensaft zu Rucola oder Feldsalat.
  • In Drinks: Als ungewöhnliche Zutat in Cocktails oder alkoholfreien Limonaden.
  • Für Süßes: Über Vanilleeis oder in Joghurtdesserts.

Ein einfacher Tipp: Wenn Sie Sirup selbst machen möchten, reduzieren Sie frisch gepressten Saft langsam mit etwas Zucker und Zitronensaft. Lagern Sie das Ergebnis kühl und dunkel; geöffnet hält es einige Wochen. Kaufen Sie beim Händler mit gutem Ruf oder probieren Sie verschiedene Herkunftsländer, denn jede Charge hat ihren eigenen Charakter.

Am Ende ist Granatapfelsirup für mich ein kleines kulinarisches Abenteuer im Regal, das mit wenigen Tropfen alltägliche Gerichte verwandelt und bei Gästen für leuchtende Augen sorgt.

Verfügbarkeit & Typen

Was ist Granatapfelsirup?
Granatapfelsirup ist ein dickflüssiger, süß-säuerlicher Saft aus dem Granatapfel, der eingekocht wurde, bis er konzentriert ist. Man kann ihn wie Honig gießen, aber er schmeckt fruchtig und ein bisschen säuerlich, ähnlich wie eine Mischung aus Traubensaft und Zitronensaft. Er wird oft in Salaten, Getränken oder als Würze für Fleisch verwendet.

Woher kommt er und wo werden Granatäpfel angebaut?
Granatapfelbäume stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten und Südasien. Heute wachsen sie in vielen warmen Regionen der Welt. Wichtige Anbaugebiete sind:

  • Iran und Türkei: Traditionell große Produzenten, oft für sehr geschmackvollen Sirup.
  • Mediterrane Länder: Spanien, Italien, Griechenland und Israel – hier reifen die Früchte in der Sonne und sind beliebt in der Küche.
  • Nordafrika: Länder wie Marokko und Tunesien liefern ebenfalls viele Früchte.
  • Kalifornien: In den USA werden Granatäpfel vor allem in warmen Kalifornien angebaut und zu Sirup verarbeitet.

Stell dir vor, Granatapfelbäume mögen es wie Kaktuspflanzen: warm und sonnig, aber sie brauchen auch genug Wasser, um viele saftige Kerne zu bilden.

Welche Sorten und Varianten von Granatapfelsirup gibt es?
Granatapfelsirup ist nicht immer gleich. Es gibt verschiedene Arten und Geschmacksrichtungen:

  • Granatapfelmolasse (Pomegranate molasses): Sehr dick und intensiv im Geschmack, oft in der Küche des Nahen Ostens verwendet. Sie ist wie eine sehr konzentrierte Fruchtsauce.
  • Leichter Sirup: Dünnflüssiger, eignet sich gut für Getränke und Cocktails, weil er sich leichter auflöst.
  • Süßere vs. herbere Varianten: Manche sind sehr süß, andere eher sauer. Das hängt von der Fruchtsorte und wie lange sie eingekocht wurden, ab.
  • Mit Zusätzen: Es gibt Sirup mit Honig, Zucker oder Zitronensaft, manchmal auch mit Gewürzen wie Zimt oder Rosenwasser.
  • Bio- oder konventionell: Bio-Sirup kommt von Früchten ohne chemische Pflanzenschutzmittel.
  • Grenadine: Ein ähnliches Produkt, das oft aus anderen Früchten und Zucker hergestellt wird. Echter Granatapfelsirup ist meist naturbelassener.

Wo kann man ihn kaufen und wie bewahrt man ihn auf?
Granatapfelsirup findest du in Supermärkten, Feinkostläden, türkischen oder orientalischen Märkten und online. Obwohl Granatäpfel nur im Herbst frisch sind, ist Sirup das ganze Jahr über erhältlich, weil er lange haltbar ist. Nach dem Öffnen am besten im Kühlschrank aufbewahren; so bleibt er länger gut, ähnlich wie Ketchup oder Marmelade.

Tipp zum Ausprobieren: Wenn du noch nie Granatapfelsirup probiert hast, fang mit einer milderen Sorte an und probiere kleine Mengen in Joghurt, auf Eis oder in einem Spritzgetränk. So merkst du schnell, ob du den intensiven Geschmack magst.

Granatapfelsirup ist also vielseitig, kommt aus vielen warmen Ländern und gibt es in dicken, dünnen, süßen und herben Varianten – für jeden Geschmack etwas.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 270
Protein je 100 0.3
Kohlenhydrate je 100 68
Zucker je 100 68
Fett je 100 0.1
Gesättigte Fette je 100 0
Einfach ungesättigte Fette 0
Mehrfach ungesättigte Fette 0
Ballaststoffe je 100 0.2
Vitamin C (mg) je 100 1
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 10
Eisen (mg) je 100 0.3
Nutri-Score D
CO₂-Footprint ca. 2.5 kg CO2e/kg (je nach Herkunft und Verarbeitung)
Herkunft Türkei / Naher Osten (je nach Hersteller)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Hoher Zuckergehalt; sparsam dosieren. Nährwerte können je nach Rezeptur (mit/ohne zugesetzten Zucker) variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Granatapfelsirup (auch bekannt als Granatapfelkonzentrat, Granatapfelmelasse oder in regionalen Namen wie „nar ekşisi“) ist ein dickflüssiges, säuerlich-süßes Produkt, das durch Eindampfen und/oder Konzentration von Granatapfelsaft hergestellt wird. Er wird sowohl als Würzmittel in der Küche als auch als Zutat in Getränken und als traditionelle Konservierungsform verwendet. Technisch handelt es sich um ein reduziertes Fruchtsaftkonzentrat mit hoher Feststoff- und Phenolglykonzentration.

Chemische Zusammensetzung
Die Hauptbestandteile sind Wasser, fermentierbare Zucker (vorwiegend Glukose und Fruktose), organische Säuren (vor allem Äpfel‑ und Zitronensäure in variierenden Anteilen), sowie eine komplexe Matrix von phenolischen Verbindungen. Charakteristisch sind hohe Gehalte an Ellagitanninen (z. B. Punicalagin) und freien Ellagsäuren, ferner Anthocyane (Cyanidin‑, Delphinidin‑ und Pelargonidin‑Glykoside) als Hauptfarbstoffe. Mineralstoffe wie Kalium sind in moderaten Mengen vorhanden, Vitamin C ist ursprünglich vorhanden, wird aber durch Erhitzung teilweise zerstört. Der pH-Wert liegt typischerweise im sauren Bereich (ca. 2,5–3,5).

Herstellungsverfahren

  • Säftextraktion: mechanisches Pressen der Arillen; alternative Extraktionsschritte (z. B. enzymatische Pektinolyse) verbessern Ausbeute und Klarheit.
  • Klärung: Einsatz von Zentrifugation oder Filtration zur Entfernung von Feststoffen und Trübstoffen.
  • Konzentration: schonendes Eindampfen unter Vakuum oder Umkehrosmose zur Reduktion des Wassergehalts; Zielparameter sind häufig 60–70 °Brix für handelsübliche Sirupe.
  • Nachbehandlung: Pasteurisation zur mikrobiellen Stabilisierung, gegebenenfalls Zugabe von Süßstoffen, Säuren oder Sorbaten zur Standardisierung und Haltbarmachung.

Verarbeitungstechnische Aspekte
Wärmebehandlung beeinflusst Sensorik, Farbe und Nährstoffgehalt. Unter hoher Temperatur können Anthocyane degradieren und Maillard‑Reaktionen sowie Karamellisierung entstehen, die Geschmack und Farbe dunkel halten. Vakuumkonzentration reduziert thermische Schädigung und bewahrt flüchtige Aromastoffe besser.

Nährwerte (typische Angaben pro 100 g, variabel)

  • Energie: ca. 250–320 kcal
  • Kohlenhydrate: 60–75 g, davon Zucker (Glukose/Fruktose) den Hauptanteil
  • Fett: vernachlässigbar
  • Protein: gering
  • Ballaststoffe: minimal im filtrierten Sirup

Gesundheitliche Aspekte und Bioaktivität
Granatapfelprodukte enthalten antioxidativ aktive Phenole, insbesondere Punicalagine und Anthocyane, die in vitro radikalfangende Kapazität zeigen. Ellagitannine werden im Darm durch Mikroorganismen zu Urolithinen metabolisiert, welche systemisch bioverfügbar sind und potenziell entzündungsmodulierende Wirkungen besitzen. Klinische Studien zeigen heterogene Befunde zu Blutdrucksenkung oder Lipidprofilen; belastbare Aussagen zu therapeutischen Effekten sind begrenzt. Wegen des hohen Zuckergehalts ist bei Diabetes Vorsicht geboten. Hinweise auf Wechselwirkungen mit Medikamenten (Enzymhemmung im Cytochrom‑P450‑System) sind weniger gut dokumentiert als bei Grapefruitsaft, aber mögliche Interaktionen sollten berücksichtigt werden.

Qualität, Lagerung und Einsatz
Wichtige Qualitätsparameter sind Brix, titrierbare Säure, pH, Farbintensität und Gesamtphenolgehalt. Lagerung kühl und lichtgeschützt verlängert die Haltbarkeit; mikrobiologische Stabilität wird durch niedrige Wasserausaktivität und Pasteurisation erreicht. Granatapfelsirup dient in salzigen und süßen Saucen, Marinaden, Dressings, Getränken und als Finishing‑Zutat. Handelsübliche Produkte variieren stark in Reinheit; einige „Grenadine“ sind aromatisierte Zuckersirupe ohne hohem Fruchtanteil.

Zusammenfassend ist Granatapfelsirup ein technologisch hergestelltes Fruchtkonzentrat mit charakteristischer phenolischer Zusammensetzung und hohem Zucker‑Säure‑Profil. Seine ernährungsphysiologischen und pharmakologischen Eigenschaften sind Gegenstand aktiver Forschung, weshalb Produktqualität, Herstellungsbedingungen und moderater Konsum für Verbraucher relevant sind.

Wiki-Eintrag für: Granatapfelsirup
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