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Marsala

Aromatischer, gespriteter Likörwein aus Sizilien zum Kochen und Verfeinern.

Wiki zu Marsala Nutri-Score D Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
170 kcal 0.1 % Protein 12.0 % Kohlenhydrate 0.0 % Fett

Einführung

Glas Marsala (italienischer Likörwein)

Ich erinnere mich noch an den ersten Duft von Marsala, der mir in einer winzigen Trattoria in Palermo entgegenkam: eine süße, nussige Wärme, die zugleich an Rosinen und an Eiche erinnerte. Von da an war Marsala für mich keine bloße Zutat mehr, sondern ein kleines, italienisches Geheimnis, das Gerichten sofort Tiefe verleiht. Ich liebe es, wie ein Schuss dieses angereicherten Weins Saucen rundet und Desserts eleganter macht, ohne sich aufzudrängen.

Was Marsala so spannend macht, ist seine Vielseitigkeit. Er kommt aus Sizilien, ist angereicherter Wein und wird in verschiedenen Stilrichtungen angeboten: secco, semisecco und dolce, dazu noch die Farbnuancen ambra und oro. Ich habe einmal aus Versehen eine süße Flasche in eine herzhafte Pilzsauce gekippt und war überrascht, wie harmonisch die Süße die erdigen Aromen umarmte. Ein Freund grinste nur und nannte es „happy accident“.

Praktische Tipps gebe ich gern in Kürze, weil sie beim Kochen wirklich helfen:

  • Zum Kochen: Trockenere Marsalas eignen sich besser für herzhafte Saucen, süßere für Desserts.
  • Zum Trinken: Gereifte Marsalas können erstaunlich komplex als Dessertwein genossen werden.
  • Als Ersatz: Madeira oder ein gereifter Sherry funktionieren, wenn Marsala gerade nicht im Schrank steht.

Ich erzähle oft, wie ein Kollege in unserer Küche einmal eine Flasche „Kochmarsala“ mit Zuckerzusatz öffnete und alle an der Nase rieb — es war keine Katastrophe, sondern eine Lektion: gute Qualität zahlt sich aus. Guter Marsala ist kein Süßstoff, sondern ein Wein mit Charakter und Geschichte. Er passt zu Pilzen, zu Geflügel, zu karamellisierten Zwiebeln und zu Panna Cotta gleichermaßen.

Am Ende ist Marsala für mich ein kleiner Allrounder, der mit einem Augenzwinkern in jede Rezeptur schlüpft und dort oft für den entscheidenden letzten Schliff sorgt. Wenn ich meine Küche verlasse, bleibt die Erinnerung an diesen Duft — ein bisschen Wein, ein bisschen Sizilien und ein Versprechen auf mehr Experimente am Herd.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Marsala

Marsala ist ein besonderer Wein aus Italien, genauer gesagt aus der Region um die Stadt Marsala auf der Insel Sizilien. Man kann sich das vorstellen wie bei einer Marke: Der Name sagt nicht nur, wie der Wein schmeckt, sondern auch, wo er herkommt. Marsala wurde vor über 200 Jahren bekannt, als Händler aus England begannen, ihn nach Norden zu bringen. Heute wird er vor allem in den warmen Weinbergen West-Siziliens angebaut.

Woher kommt er genau?
Die Trauben wachsen vor allem in den Tälern und Hügeln rund um die Stadt Marsala und in der Provinz Trapani. Dort ist das Klima warm und sonnig, was den Trauben hilft, viel Zucker zu speichern. Die wichtigsten Traubensorten für Marsala heißen Grillo, Inzolia (auch Ansonica genannt) und Catarratto. Manchmal werden auch rote Trauben verwendet, aber meist sind es diese weißen Sorten.

Wie ist Marsala erhältlich?
Marsala findest du in mehreren Varianten, ähnlich wie Tee oder Saft, die es in süß oder ungesüßt gibt. Im Laden gibt es zwei Hauptwege, Marsala zu kaufen:

  • Im Supermarkt oder im Weinhandel: Hier gibt es oft einfache Flaschen für die Küche. Diese sind praktisch und manchmal günstiger, aber sie können auch Zusätze wie Salz enthalten — das sind dann die sogenannten "Cooking Wines" (Kochweine).
  • Im Fachgeschäft oder beim Weinhändler: Dort findest du die klassischen, Qualitäts-Weine ohne Zusatzstoffe. Diese Flaschen sind besser zum Trinken gedacht und haben oft genauere Angaben zur Sorte und Lagerzeit.

Welche Typen (Sorten) gibt es?
Man unterscheidet Marsala nach zwei wichtigen Sachen: wie süß er ist und wie lange er gealtert wurde. Hier eine einfache Übersicht:

  • Nach Süße:
    • Secco – trocken, wenig Süße;
    • Semisecco – halb trocken, etwas süßer;
    • Dolce – süß, schmeckt fast wie eine Nascherei.
  • Nach Alter:
    • Fine – kurz gereift, frisch im Geschmack;
    • Superiore – etwas länger gereift, runder;
    • Riserva – mehrere Jahre gereift, sehr komplexer Geschmack;
    • Vergine / Stravecchio – sehr lange im Holz gelagert, besonders edel.

Einfach erklärt: Die Süße ist wie bei Saft (manche mögen’s zuckerig), und die Alterung ist wie bei Käse oder Brot – je länger, desto intensiver wird der Geschmack. Fürs Kochen greift man oft zu süßeren Varianten (z. B. für Desserts) oder zu einfachen Flaschen, fürs Trinken wählt man lieber einen "Superiore" oder "Vergine".

Praktische Hinweise zur Verfügbarkeit:
In Europa und in größeren Städten weltweit ist Marsala meistens gut zu finden. In kleineren Orten kann es seltener sein. Falls du keinen Marsala bekommst, funktionieren ähnliche Weine wie Sherry oder Madeira als Ersatz. Achte beim Kauf darauf, ob es sich um einen echten, ungesüßten Marsala oder um einen Kochwein mit Zusatzstoffen handelt, wenn du ihn trinken möchtest.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 170
Protein je 100 0.1
Kohlenhydrate je 100 12.0
Zucker je 100 10.0
Fett je 100 0.0
Gesättigte Fette je 100 0.0
Einfach ungesättigte Fette 0.0
Mehrfach ungesättigte Fette 0.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 5
Eisen (mg) je 100 0.2
Nutri-Score D
CO₂-Footprint 0.17 kg CO2e/100 ml
Herkunft Italien (Sizilien)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Marsala ist ein gespriteter Wein; Nährwerte variieren je nach Süßegrad (secco/semisecco/dolce) und Alkoholgehalt.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Marsala ist ein traditioneller, angereicherter Wein aus der Region um die Stadt Marsala auf Sizilien. Er zählt zu den typischen italienischen Spezialitäten und wird sowohl als Getränk als auch als Kochzutat verwendet. Marsala entsteht aus weißen und gelegentlich roten Rebsorten der Region und zeichnet sich durch ein breites Aromenspektrum aus, das von fruchtigen Noten bis zu ausgeprägten oxidativen Nuancen reicht, die durch Lagerung in Holzfässern entstehen.

Herstellung und Verarbeitungsmethoden
Die Erzeugung von Marsala umfasst klassische Weinbaustufen: Lese, Maische beziehungsweise Pressung, alkoholische Gärung und anschließende Anreicherung mit neutralem Traubenbrand (Fortifikation). Die Anreicherung kann während der Gärung erfolgen, um einen Teil der Restzucker zu erhalten, oder nach abgeschlossener Gärung, um den Alkoholgehalt zu stabilisieren. Entscheidend für das Endprofil sind die Rebsorten, der Zeitpunkt der Fortifikation, die Filtrations- und Klärungsverfahren sowie die Reifung. Typischerweise erfolgt die Lagerung in Eichen- oder Kastanienfässern; dabei entstehen bei längerer oxidativer Reifung charakteristische Aromen von Nüssen, getrockneten Früchten und Karamell.

Typen und Alterung
Marsala wird in verschiedenen Qualitäts- und Geschmacksstufen angeboten, die durch Alterungsdauer und Restzuckergehalt bestimmt werden. Übliche Bezeichungen differenzieren zwischen trockenen (secco), halbtrockenen (semisecco) und süßen (dolce) Ausprägungen sowie nach Reifegraden, die eine kürzere bis längere Fasslagerung voraussetzen. Je länger die oxidative Reife, desto komplexer und runder das Aromaprofil.

Chemische Zusammensetzung und Inhaltsstoffe

  • Ethanol: Marsala ist ein angereicherter Wein mit einem Alkoholgehalt, der typischerweise im Bereich von etwa 15–20 Vol.-% liegt, abhängig von Stil und Verstärkung.
  • Restzucker und Kohlenhydrate: Der Gehalt an Restzucker variiert je nach Typ; er beeinflusst Geschmack und Kaloriengehalt maßgeblich.
  • Säuren: Hauptsächlich wird die Sensorik durch Weinsäuren wie Weinsäure (Weinsäure = L-(+)-Weinsäure), Äpfelsäure und Milchsäure sowie durch den Gesamtsäuregehalt (Titrierbare Säure) geprägt.
  • Glycerin und Nebenprodukte: Glycerin, verschiedene Zuckeralkohole, höhere Alkohole und flüchtige Ester tragen zur Mundfülle und zum Bouquet bei.
  • Polyphenole und Aromastoffe: Phenolische Verbindungen, Aromasterole und oxidative Abbauprodukte sind für Farbe, Bitterkeit und oxidative Aromen verantwortlich.
  • Schwefeldioxid (SO2): Wird in kontrollierten Mengen als Antioxidans und Konservierungsmittel eingesetzt; deklarationspflichtige Spuren sind üblich.

Nährwerte und energetischer Gehalt
Der Kaloriengehalt von Marsala variiert stark mit Alkohol- und Zuckergehalt. Grob geschätzt liefert 100 ml Marsala zwischen 120 und 200 kcal. Der Alkohol liefert pro Gramm etwa 7 kcal; Zucker trägt zusätzlich etwa 4 kcal pro Gramm bei. Mikronährstoffe sind in signifikantem Maße nicht vorhanden; Wein liefert geringe Mengen an Mineralstoffen und organischen Säuren.

Gesundheitliche Aspekte
Marsala enthält Ethanol, das bei moderatem Konsum kurzfristig als entspannend empfunden werden kann, langfristig aber mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist, darunter Leberbelastung und erhöhtes Krebsrisiko. Sulfitallergiker sollten auf den Gehalt an Schwefeldioxid achten. Ferner können biogene Amine wie Histamin in geringen Mengen vorkommen und bei empfindlichen Personen Reaktionen auslösen. Die im Wein enthaltenen Polyphenole haben in vitro antioxidative Aktivität, jedoch überlagern die gesundheitlichen Risiken des Alkohols eine einfache gesundheitliche Empfehlung.

Verwendung und Lagerung
Marsala eignet sich zum direkten Genuss, zur Verfeinerung von Saucen und Desserts sowie zum Flambieren. Beim Erhitzen verdampft Alkohol teilweise, wodurch Geschmackskonzentration und Süße relativ zunehmen. Geöffnete Flaschen behalten bei kühler Lagerung und guter Verschlussführung mehrere Wochen bis Monate ihre Qualität, wobei oxidative Aromen zunehmen können.

Insgesamt ist Marsala ein technisch wie sensorisch komplexes Produkt, dessen Charakter durch Rebsorte, Fortifikation, oxidative Reife und chemische Zusammensetzung bestimmt wird. Kenntnisse über die Zusammensetzung sind hilfreich, um sensorische Eigenschaften, Nährwerte und gesundheitliche Wirkungen einzuordnen und die richtige Verwendung in Küche und Keller zu planen.

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