Menü & Kategorien

Hase

Mageres Wildfleisch mit hohem Proteingehalt und kräftigem Aroma.

Wiki zu Hase Nutri-Score B Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
120 kcal 22.0 % Protein 0.0 % Kohlenhydrate 3.0 % Fett

Einführung

Ein Hase im Feld
Ich erinnere mich noch, wie mein erster Versuch mit Hase in der Küche ein kleines Abenteuer war: ein schlichtes Ragout, das nach Stunden auf dem Herd eine so tiefe, erdige Wärme verströmte, dass ein Kollege spontan den Vergleich mit Sonntagsessen zog. Seitdem begegnet mir Hase sowohl auf rustikalen Märkten als auch in modernen Restaurants, und immer wieder überrascht mich diese Zutat durch ihren feinen, leicht wild-lichen Geschmack, der mehr Tiefe als Dominanz bringt.

Hase ist magerer als Rind oder Schwein, aber weniger „streng“ als man denkt. Die Textur kann zart sein, wenn man das Fleisch richtig behandelt, und kräftig, wenn es traditionell geschmort wird. Ich achte darauf, das Fleisch vor dem Garen zu marinieren oder langsam zu schmoren, damit es saftig bleibt. Dabei bevorzuge ich Marinaden mit Säure und Kräutern, zum Beispiel Rotwein, Wacholder und Thymian, die dem Fleisch seine feine Wildnote unterstreichen.

Für alle, die Hase zum ersten Mal zubereiten, habe ich einige praktische Hinweise gesammelt:

  • Saisonalität: Hase ist traditionell im Herbst und Winter gefragt; dann ist die Qualität meist am besten.
  • Vorbereitung: Kurz anbraten, anschließend langsam schmoren oder konfieren, um Zartheit zu erreichen.
  • Beilagen: Wurzelgemüse, Kartoffelpüree oder eine kräftige Polenta harmonieren hervorragend.
  • Geschmackshelfer: Rotwein, Senf, Preiselbeeren oder Maronen geben Tiefe und Ausgleich.
Einmal hat mir eine alte Bäuerin beim Marktstand geraten, das Hasefleisch mit einem Schuss Milch oder Sahne im Schmortopf etwas zu „entschärfen“ — ein Tipp, den ich seitdem gern weitergebe. Wer auf Nachhaltigkeit achtet, sollte auf regionale Herkunft und schonende Jagd- bzw. Haltungsmethoden achten, denn das macht geschmacklich oft den Unterschied.

Hase ist für mich eine Zutat, die Geschichten erzählt: von Feldrändern, langen Köchenachmittagen und gemütlichen Tischen. Sie verlangt Zeit und Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einem Gericht, das Erinnerungen schafft und Gäste zum Nachfragen bringt.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen der Zutat Hase

Wenn wir von „Hase“ als Zutat sprechen, meinen wir meist das Fleisch von wilden Hasen oder von Hauskaninchen, die als Nutztiere gehalten werden. Beide Arten sind als Lebensmittel verbreitet, aber sie sind nicht überall gleich gut zu bekommen. Man kann sich das so vorstellen: Wildhasen sind wie Obst aus dem Wald — sie wachsen „frei“ und sind nur zu bestimmten Zeiten leichter zu finden. Gezähmte Kaninchen sind eher wie das Obst aus dem Supermarkt — das gibt es das ganze Jahr über.

Herkunft und Anbaugebiete
Hasen und Kaninchen leben in vielen Regionen der Welt. In Europa sind sie sehr verbreitet. Besonders häufig kommt Hasenfleisch aus Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich vor, weil dort traditionell viel gejagt und Kaninchen gezüchtet wird. Auch in anderen Regionen, zum Beispiel in Teilen Asiens, wird Kaninchenfleisch produziert. Wildhasen kommen in Wäldern, Feldern und Wiesen vor, während gezüchtete Kaninchen auf Bauernhöfen und in Ställen aufgezogen werden.

Wo bekomme ich Hase?
Hasenfleisch findest du:

  • beim Metzger oder in spezialisierten Fleischereien — dort kann man oft frische Stücke bestellen;
  • auf dem Bauernmarkt oder direkt beim Erzeuger;
  • im Supermarkt in Regionen mit großer Nachfrage oder in gut sortierten Feinkostläden;
  • online bei Lieferdiensten, die Wild- und Spezialfleisch anbieten.
Sorten und Varianten
Man unterscheidet grob zwischen wildem Hasen und gezüchtetem Kaninchen:

  • Wilder Hase: Er hat meist einen kräftigeren Geschmack, weil er viel herumgelaufen ist und natürliche Nahrung gefressen hat. Wildfleisch kann etwas fester sein, ähnlich wie bei Wildschwein.
  • Gezüchtetes Kaninchen: Es ist meist zarter und milder im Geschmack. Die Tiere werden unter kontrollierten Bedingungen aufgezogen, ähnlich wie Hühner oder Schweine auf einem Bauernhof.
Innerhalb des gezüchteten Kaninchens gibt es verschiedene Rassen (das sind Arten der Haustiere), die besonders für die Fleischproduktion geeignet sind. Zwei bekannte Beispiele sind:

  • New Zealand White — eine weiße Kaninchenrasse, die oft in der Fleischproduktion genutzt wird;
  • Californian — eine weitere häufige Rasse, die ähnlich gut für Fleisch geeignet ist.
Verarbeitung und Verkauf
Hasenfleisch wird frisch verkauft, kann aber auch gefrostet oder als Teil von weiterverarbeiteten Produkten wie Konserven, Pasteten oder eingelegten Stücken angeboten werden. Wildhasen gibt es oft in der Jagdsaison (Herbst/Winter), während Kaninchenfleisch in der Regel das ganze Jahr über erhältlich ist.

Zusammengefasst: Hase als Zutat gibt es in zwei Hauptvarianten — wild und gezüchtet — und wird in vielen Ländern produziert, besonders in Teilen Europas. Du findest es beim Metzger, auf dem Markt oder online. Wild hat einen kräftigeren Geschmack, gezähmtes Kaninchen ist milder und zarter. So kannst du je nach Rezept und Geschmack selbst entscheiden, welche Variante du ausprobieren möchtest.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Kalorien je 100 120
Protein je 100 22.0
Kohlenhydrate je 100 0.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 3.0
Gesättigte Fette je 100 0.9
Einfach ungesättigte Fette 1.2
Mehrfach ungesättigte Fette 0.6
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 8
Kalzium (mg) je 100 12
Eisen (mg) je 100 3.2
Nutri-Score B
CO₂-Footprint ca. 5.0 kg CO2e/kg
Herkunft Europa (Wild, Jagd)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Wildfleisch: hygienisch arbeiten und vollständig durchgaren; je nach Herkunft und Zerlegung können die Werte leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Hase bezeichnet in der kulinarischen und ernährungswissenschaftlichen Betrachtung das Fleisch von Wild- oder Hauskaninchenartigen der Familie Leporidae, häufig des Feldhasen (Lepus europaeus) oder verwandter Arten. Das Fleisch wird seit Jahrhunderten in vielen Regionen als mageres Wildbret verwendet und zeichnet sich durch eine dichte Struktur, relativ niedrigen Fettgehalt und ein charakteristisches, leicht wildes Aroma aus.

Taxonomie und Herkunft. Hase ist kein einzelnes standardisiertes Produkt, sondern umfasst Fleisch von verschiedenen Arten und Beständen. Wild gefangene Tiere unterscheiden sich ernährungsphysiologisch und sensorisch deutlich von gezüchteten Tieren, insbesondere durch eine andere Muskulaturentwicklung, Fütterung und Bewegungsintensität, was sich auf Geschmack, Textur und Fettzusammensetzung auswirkt.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte (typische Bereiche pro 100 g, roh). Die Zusammensetzung variiert je nach Art, Alter und Haltung, typische Werte liegen jedoch ungefähr bei:

  • Energie: 120–160 kcal
  • Protein: 20–24 g – hochwertiges, komplettes Protein mit allen essentiellen Aminosäuren
  • Fett: 1–6 g – im Durchschnitt sehr mager, bei Wild tendenziell am niedrigsten
  • Cholesterin: etwa 60–90 mg
  • Mineralstoffe: Eisen 2–4 mg, Zink 1–3 mg, Selen je nach Boden und Nahrung variabel
  • Vitamine: reich an B-Vitaminen, insbesondere Niacin (B3) und Vitamin B6; Vitamin B12 in nennenswerten Mengen vorhanden
Fettsäureprofil. Aufgrund des geringen Gesamtfettgehalts sind Mengenangaben relativ klein, wobei der Anteil ungesättigter Fettsäuren (insbesondere einfach ungesättigter und n-3 sowie n-6 mehrfach ungesättigter Fettsäuren) gegenüber gesättigten Fettsäuren oft vorteilhaft ist. Wildhasen weisen durch natürliche Ernährung tendenziell höhere Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf als Masthasen.

Proteinqualiät und Verdauung. Hasenfleisch liefert alle essentiellen Aminosäuren und hat eine hohe Proteinverdaulichkeit. Das Aminosäureprofil ist vergleichbar mit anderem magerem Fleisch, wodurch es sich gut zur Versorgung mit essentiellen Aminosäuren eignet.

Verarbeitungsmethoden. Gängige Verarbeitungsschritte umfassen fachgerechtes Entbluten, Häuten und fachmännisches Zerlegen. Für die Textur ist alters- bzw. reifungsbedingtes "Abhängen" (Dry-aging) oder kontrollierte Kühlung vorteilhaft, um die natürliche Zartheit zu verbessern. Aufgrund der mageren Beschaffenheit empfiehlt sich häufig eine feuchte oder langsamere Gartechnik (Schmoren, Niedertemperaturgaren) oder das Anreichern mit Fett bzw. Beilagen, um Trockenheit zu vermeiden. Marinaden und Säurebehandlungen können die Faserstruktur beeinflussen und die sensorische Akzeptanz erhöhen.

Haltbarkeit und Lagerung. Frisches Hasenfleisch ist bei Kühlschranktemperaturen (<4 °C) nur begrenzt lagerfähig; Vakuumverpackung und Einfrieren bei −18 °C verlängern die Haltbarkeit deutlich. Hygienische Verarbeitung ist wichtig, da Verderb durch psychrotrophe Bakterien und opportunistische Erreger möglich ist.

Lebensmittelrechtliche und gesundheitliche Aspekte. Wildhasen können Krankheitserreger übertragen; besonders zu nennen ist Francisella tularensis (Tularämie), die bei infizierten Wildtieren vorkommen kann. Deshalb ist sorgfältige Küchenhygiene und vollständiges Erhitzen empfehlenswert. Eine Kerntemperatur von mindestens 70 °C wird allgemein als sicherheitsfördernd angesehen, um pathogene Bakterien und Parasiten zu inaktivieren. Personen mit Gicht sollten den purinreichen Anteil tierischer Gewebe berücksichtigen, da Fleisch von Wildtieren tendenziell höhere Purinwerte aufweisen kann.

Ökologische Aspekte und Nachhaltigkeit. Die Umweltbilanz von Hasen- bzw. Kaninchenfleisch hängt von Haltung, Fütterung und Wildbestandsmanagement ab. Lokales Wildbret kann in bestimmten Regionen eine ressourcenschonende Alternative zu industriell erzeugtem Fleisch darstellen, wenn Populationen nachhaltig genutzt werden.

Zusammenfassend ist Hase ein mageres, proteinreiches Nahrungsmittel mit vorteilhafter Nährstoffdichte und spezifischen Sicherheitsanforderungen bei Wildfleisch. Sensible Verarbeitung, angemessene Lagerung und ausreichende Erhitzung sind zentrale Punkte für Qualität und Lebensmittelsicherheit.

Wiki-Eintrag für: Hase
Gerade aktiv: 6 Besucher davon 2 angemeldete Mitglieder in den letzten 5 Minuten