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Weißkraut

Knackiges Kohlgemüse, mild im Geschmack und vielseitig verwendbar.

Wiki zu Weißkraut, Weißkohl Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
25 kcal 1.3 % Protein 5.8 % Kohlenhydrate 0.1 % Fett

Einführung

Frischer Weißkohlkopf
Weißkraut, für mich immer noch ein kleines Wunder aus dem Garten, ist eine der Zutaten, die einfach dazugehört, sobald die Luft kühler wird. Ich erinnere mich noch, wie ich als Kind mit einer Freundin im Herbst nach dem Wochenmarkt heimlief und der Kopf eines glänzenden Weißkohls in meiner Tasche vor sich hin duftete. Seitdem hat mich dieses Gemüse nie ganz losgelassen: roh im knackigen Salat, langsam geschmort neben Kartoffeln oder als fermentiertes Sauerkraut zu würzigen Würsten.

Was ich besonders liebe, ist die Vielseitigkeit. Ein einfacher Kopf Weißkohl kann sich in so viele Rollen werfen: Er kann frisch und scharf sein, wenn ich ihn fein hobele und mit einem Spritzer Zitrone anrichte. Er kann samtig und süßlich werden, wenn ich ihn lange mit Apfel und Zwiebeln koche. Und er kann überraschend komplex sein, wenn ich ihn fermentiere und die Säure das Gericht komplett verwandelt.

Praktische Tipps: Ich habe ein paar Grundregeln, die mir das Leben erleichtern, und die teile ich gerne.

  • Lagern: Einen ganzen Kopf am besten im Gemüsefach oder an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren.
  • Vorbereiten: Die äußeren Blätter entfernen und den Strunk keilförmig ausschneiden, dann lässt sich der Kohl leichter schneiden.
  • Kombinationen: Butter, Kümmel, Apfel, Wacholder und Speck sind klassische Partner, aber ein Spritzer Sojasoße oder Chili macht ihn modern.
  • Fermentieren: Ein Einmachglas, Salz und Zeit – und plötzlich hast du dein eigenes Sauerkraut.
Ich erzähle oft Kolleginnen und Kollegen, dass Weißkohl wie ein leeres Notizbuch ist: Man kann ihn schlicht und nahrhaft belassen oder ihn mit kräftigen Aromen füllen. Einmal servierte ich zu einem ungezwungenen Abendessen karamellisierten Weißkohl mit gerösteten Nüssen; die Überraschung im Raum war fast so groß wie mein Stolz. Für mich bleibt Weißkraut eine treue Zutat, die Alltag und Fest gleichermaßen bereichert.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Weißkraut / Weißkohl

Herkunft: Weißkohl stammt ursprünglich von einer Wildpflanze ab, die an den Küsten Westeuropas wuchs. Menschen haben diese wilde Kohlpflanze über viele hundert Jahre hinweg gezüchtet, bis daraus die runden, festen Köpfe entstanden, die wir heute als Weißkohl kennen. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Baum, aus dem durch Pflege und Züchtung verschiedene Sorten wachsen – nur sind es hier kleine Köpfe aus Blättern.

Anbaugebiete: Weißkohl wächst fast überall, wo das Klima nicht zu heiß ist. In Europa sind vor allem Deutschland, Polen, die Niederlande und Frankreich große Anbaugebiete. Auch in Nordamerika, China und anderen Teilen Asiens wird viel Kohl angebaut. Bauern pflanzen ihn auf Feldern, und weil er kühle Temperaturen mag, sind herbstliche und frühe Frühlingsmonate oft die Hauptzeit für die Ernte.

Wann ist Weißkohl erhältlich?
Frisch gibt es Weißkohl vor allem im Herbst und im frühen Winter. Weil Kohl aber sehr robust ist, lässt er sich gut lagern – Keller oder Kühlräume halten Kohlwochen bis Monate frisch. Dadurch findest du ihn oft das ganze Jahr über im Supermarkt. Außerdem wird Kohl schon fertig geschnitten, vakuumiert oder als Sauerkraut in Gläsern und Dosen angeboten, was die Verfügbarkeit ebenfalls verlängert.

Wichtige Sorten und Varianten (einfach erklärt):

  • Runder Weißkohl: Das ist der klassische Kopfkohl, den die meisten kennen. Er ist fest und hat glatte Blätter. Er eignet sich gut für Eintöpfe, Krautsalate und Sauerkraut.
  • Spitzkohl (Spitzkraut): Er ist spitz zulaufend, zarter und milder im Geschmack. Weil er weniger feste Blätter hat, ist er toll für Rohkost oder kurze Pfannengerichte.
  • Wirsing: Er sieht kraus aus und hat gewellte Blätter. Obwohl er zu den Kohlsorten gehört, ist Wirsing etwas weicher und wird oft gekocht oder gedünstet.
  • Mini- oder Baby-Kohl: Kleine Köpfe, die schneller gar sind und oft süßer schmecken. Gut, wenn du für wenige Personen kochst.
  • Sorten für Sauerkraut: Manche Kohlvarianten sind besonders dicht und fest. Diese eignen sich am besten zum Fermentieren – also fürs Sauerkraut –, weil sie knackig bleiben.
Formen im Verkauf: Weißkohl bekommst du als ganzen Kopf, halbiert oder bereits geschnitten (z. B. in Streifen). Außerdem gibt es vakuumverpacktes Kraut, tiefgefrorenen Kohl und eingelegtes oder gekochtes Kohlkonserven. Auf Wochenmärkten gibt es oft frisch geernteten Kohl direkt vom Bauern – das ist besonders aromatisch.

Tipp zur Auswahl und Lagerung: Wähle Köpfe, die sich schwer anfühlen und feste Blätter haben. Vermeide Kohl mit braunen Flecken oder welken Blättern. Zu Hause bleibt Kohl im Gemüsefach des Kühlschranks oder im kühlen Keller am längsten frisch – so wie ein Apfel, der im Kühlschrank länger saftig bleibt.

Weißkohl ist also sehr vielseitig: Er wächst in vielen Ländern, es gibt verschiedene Formen und Sorten für Rohkost, Kochen oder Fermentieren, und durch Lagerung oder Konserven ist er fast das ganze Jahr über verfügbar. So findet jeder – ob für Salat, Suppe oder Sauerkraut – die passende Variante.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 1200
Kalorien je 100 25
Protein je 100 1.3
Kohlenhydrate je 100 5.8
Zucker je 100 3.2
Fett je 100 0.1
Gesättigte Fette je 100 0.02
Einfach ungesättigte Fette 0.01
Mehrfach ungesättigte Fette 0.05
Ballaststoffe je 100 2.5
Vitamin C (mg) je 100 36
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 40
Eisen (mg) je 100 0.5
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.2 kg CO2e/kg
Herkunft Deutschland/Europa (saisonal)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf rohes Weißkraut; durch Kochen kann der Vitamin-C-Gehalt sinken.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Weißkraut (auch Weißkohl, botanisch Brassica oleracea var. capitata) ist eine kultivierte Kohlform aus der Familie der Brassicaceae. Es bildet kompakte Köpfe aus dicken, meist hellgrünen Blättern und ist weltweit als Gemüse verbreitet. Als botanische Kulturpflanze handelt es sich um eine Sorte der Art Brassica oleracea, die durch Züchtung ausgeprägte Kopfbildung und Lagerfähigkeit erlangt hat.

Chemische Zusammensetzung und Nährwerte
Frischer Weißkohl besteht zu über 90 % aus Wasser und liefert pro 100 g nur wenig Energie. Typische Nährwerte (ca.-Angaben für rohen Weißkohl) sind:

  • Energetischer Wert: ca. 20–30 kcal
  • Wasser: ca. 92 g
  • Eiweiß: ca. 1–2 g
  • Kohlenhydrate: ca. 5–6 g (davon ca. 3 g Zucker)
  • Ballaststoffe: ca. 2–3 g
  • Fett: < 0,5 g
  • Vitamin C: ca. 30–40 mg
  • Vitamin K: ca. 50–80 µg
  • Folat: ca. 30–50 µg
  • Kalium: ca. 150–200 mg; Kalzium und Magnesium in geringen Mengen
Sekundäre Pflanzenstoffe
Weißkohl enthält eine Reihe bioaktiver Verbindungen, darunter Glucosinolate (z. B. Glucobrassicin, Sinigrin), Phenolverbindungen und geringe Mengen von Flavonoiden. Durch das Enzym Myrosinase, das bei Zerkleinerung freigesetzt wird, werden Glucosinolate zu biologisch aktiven Produkten wie Isothiocyanaten und Indolen umgewandelt. Diese Abbauprodukte werden in der Forschung wegen ihrer potenziellen Effekte auf Krebsprävention und Entzündungsprozesse untersucht, wobei die Befunde aus Labor- und epidemiologischen Studien heterogen sind.

Verarbeitung und Lagerung
Weißkohl lässt sich roh, gekocht oder fermentiert verzehren. Typische Verarbeitungsmethoden sind:

  • Rohverzehr: Krautsalate, fein geschnittene Krautbeilagen – hier bleibt Myrosinase aktiv.
  • Kochen/Blanchieren: reduziert Vitamin C und kann Myrosinase inaktivieren; Dämpfen erhält mehr Nährstoffe als langes Kochen.
  • Fermentation (Sauerkraut): Milchsäuregärung durch Leuconostoc- und Lactobacillus-Arten senkt den pH-Wert, konserviert das Produkt und verändert Nährstoffverfügbarkeit sowie die Mikrobiota.
  • Konservierung: kühle Lagerung (nahe 0 °C, hohe Luftfeuchte) verlängert Lagerfähigkeit; Vakuum- oder Folienverpackung reduziert Wasserverlust.
Gesundheitliche Aspekte
Der regelmäßige Verzehr von Weißkohl liefert Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die positiv auf Verdauung und Mikrobiom wirken können. Fermentierte Produkte bieten zusätzlich lebende Milchsäurebakterien, die zur intestinalen Mikrobiota beitragen können. In vitro erzeugte Isothiocyanate zeigen antioxidative und modulierende Effekte auf entgiftende Enzymsysteme; die Übertragbarkeit solcher Effekte auf den Menschen ist jedoch von Dosis, Zubereitung und individuellen Stoffwechselwegen abhängig. Bei sehr hohem Konsum von rohem Kreuzblütlergemüse können goitrogene Effekte auftreten, die die Jodaufnahme beeinträchtigen können; im normalen Speiseplan sind diese Effekte jedoch selten klinisch relevant.

Organoleptik und biochemische Veränderungen beim Kochen
Beim Erhitzen entstehen schwefelhaltige Verbindungen (z. B. Dimethylsulfid), die den typischen Geruch verursachen. Hitzeeinwirkung verändert Textur durch Auflösung von Zellwänden (Pektinabbau) und beeinflusst die Bioverfügbarkeit einzelner Nährstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe.

Zusammenfassend ist Weißkraut ein kalorienarmes, wasserreiches Gemüse mit relevantem Gehalt an Vitamin C, Vitamin K und Ballaststoffen sowie charakteristischen Glucosinolaten. Zubereitungs- und Lagerungsarten beeinflussen die chemische Zusammensetzung und die ernährungsphysiologischen Eigenschaften deutlich, sodass Art der Verarbeitung bei gesundheitlichen Effekten eine zentrale Rolle spielt.

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