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Rindertalg

Klassisches tierisches Fett zum Braten und Frittieren

Wiki zu Rindertalg Nutri-Score E Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
902 kcal 0 % Protein 0 % Kohlenhydrate 100 % Fett

Einführung

Rindertalg in Stückchen
Rindertalg ist eine Zutat mit Geschichte, Charakter und erstaunlicher Vielseitigkeit. Als 35-jährige Redakteurin aus Europa bin ich mit der Vorstellung aufgewachsen, dass Pflanzenöle moderne Küche definieren. Doch seit einigen Jahren erlebe ich eine Rückkehr zu traditionellen Fetten – und Rindertalg steht dabei ganz vorn. Dieses aus Rinderfett gewonnene, geklärte Fett besitzt einen hohen Rauchpunkt, einen dezent herzhaften Geschmack und eine beeindruckende Stabilität. In alten Kochbüchern meiner Großmutter taucht es immer wieder auf: goldene Bratkartoffeln, knusprige Pastetenböden, kräftige Schmorgerichte. Heute entdeckt eine neue Generation genau diese Qualität wieder, ob beim Braten, Backen, Frittieren oder in der nachhaltigen Resteküche.

Was ist Rindertalg?
Rindertalg, auf Englisch „beef tallow“, entsteht durch das Auslassen von Rinderfett (häufig Nierenfett, auch „Suet“ genannt). Beim schonenden Erhitzen trennt sich das reine Fett von Gewebe- und Wasseranteilen. Nach dem Filtern bleibt eine helle, aromatische Substanz, die bei Raumtemperatur fest ist und beim Erhitzen seidig schmilzt. Der Rauchpunkt liegt in der Regel deutlich höher als bei vielen unraffinierten Pflanzenölen, was Rindertalg ideal für krosses Anbraten macht. Zudem ist er oxidationsstabil, wodurch Speisen weniger schnell unangenehme Aromen entwickeln.

Geschmack, Textur und kulinarische Einsatzmöglichkeiten
Rindertalg hat eine milde, fleischige Note, die Gerichten Tiefe verleiht, ohne dominant zu wirken. Beim Backen sorgt er für mürbe Strukturen, beim Braten für saftige Texturen und beim Frittieren für sehr knusprige Oberflächen. Ein Kollege von mir schwört darauf, seine Pommes nur in Talg zu frittieren – er behauptet, die Kruste wird unvergleichlich. Ich war skeptisch, bis ich in einer kleinen Bistroküche in Antwerpen die Probe aufs Exempel machte: Außen glasig-knusprig, innen fluffig – und tatsächlich weniger fettig im Mundgefühl als erwartet.

  • Braten und Anrösten: Ideale Hitzeresistenz für Steaks, Bratkartoffeln, Wokgemüse und Pilze.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Rindertalg

Rindertalg ist das ausgelassene, also eingeschmolzene Fett von Rindern. Es entsteht vor allem aus dem festen Fettgewebe rund um die Nieren und andere innere Organe. Weil es sehr hitzestabil ist und lange haltbar bleibt, wird es seit Jahrhunderten in der Küche, aber auch für Handwerk, Seifen und Kerzen genutzt. Heute findet man Rindertalg wieder häufiger, weil viele Menschen nachhaltige und traditionelle Zutaten schätzen. In diesem Abschnitt erfährst du, wo du Rindertalg bekommen kannst, welche Arten es gibt und worin sie sich unterscheiden – einfach erklärt.



Wo ist Rindertalg erhältlich?

  • Metzgereien und Fleischereien: Oft die beste Quelle. Du kannst gezielt nach „Rindertalg“ oder „Nierenfett“ fragen. Manche Metzger verkaufen es frisch, roh (als Fettstücke) oder bereits ausgelassen in Gläsern.
  • Bauernmärkte und Hofläden: Bei Direktvermarktern findest du Talg von regionalen Rindern, oft mit Angaben zu Haltung und Fütterung. Das ist gut für alle, die Wert auf transparente Herkunft legen.
  • Online-Shops: Es gibt spezialisierte Anbieter, die Talg im Glas, in Beuteln oder als praktische Talgscheiben versenden. Achte auf Kühlversand und Haltbarkeitsdatum.
  • Supermärkte: In normalen Supermärkten ist Rindertalg seltener. Manchmal gibt es ihn in der Feinkostabteilung oder als Bestandteil fertiger Produkte (zum Beispiel für Bratfette).
  • Selbstherstellung: Wer rohes Rinderfett vom Metzger bekommt, kann es zuhause langsam auslassen. So weißt du genau, was drin ist.


Herkunft und Einfluss auf die Qualität

  • Regionale Herkunft: Rindertalg aus deiner Region ist oft frischer und hat kurze Transportwege. Das unterstützt lokale Bauern und Metzger.
  • Art der Tierhaltung: Bei Weide- oder Grasfütterung kann der Talg ein anderes Aroma und eine andere Fettsäurezusammensetzung haben

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 10
Kalorien je 100 902
Protein je 100 0
Kohlenhydrate je 100 0
Zucker je 100 0
Fett je 100 100
Gesättigte Fette je 100 50
Einfach ungesättigte Fette 42
Mehrfach ungesättigte Fette 4
Ballaststoffe je 100 0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 0
Eisen (mg) je 100 0
Nutri-Score E
CO₂-Footprint 12.0 kg CO2e/kg
Herkunft Rind, diverse Herkunftsländer
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Punktet mit hoher Hitzestabilität; enthält keine Kohlenhydrate oder Proteine. Bei Raumtemperatur fest.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Rindertalg (auch als Talg, Suet oder Beef Tallow bezeichnet) ist ein aus dem Fettgewebe des Rindes gewonnener, überwiegend gesättigter Lipidrohstoff. Er entsteht durch das Ausschmelzen (Rendern) von Rinderfett, insbesondere aus Nieren-, Flanken- und Rückenfett. Das Produkt liegt bei Raumtemperatur fest bis halbfest vor und zeichnet sich durch hohe Oxidationsstabilität, einen neutralen bis leicht tierisch-aromatischen Geruch sowie eine helle, cremefarbene bis gelbliche Erscheinung aus. Rindertalg wird in Lebensmitteltechnologie, Kosmetik, Pharmazie, Chemie und handwerklichen Anwendungen genutzt.

Chemische Zusammensetzung und Fettsäureprofil:
Rindertalg besteht primär aus Triacylglyceriden. Typisch ist ein hoher Anteil gesättigter und einfach ungesättigter Fettsäuren. Häufige Komponenten sind Stearinsäure (C18:0), Palmitinsäure (C16:0), Ölsäure (C18:1, n-9) sowie in kleineren Anteilen Myristinsäure (C14:0), Palmitoleinsäure (C16:1) und Linolsäure (C18:2, n-6). Der Anteil gesättigter Fettsäuren liegt häufig zwischen 45 und 55 %, der Anteil einfach ungesättigter um 35 bis 45 %, mehrfach ungesättigte liegen meist im einstelligen Prozentbereich. Das resultierende Profil bedingt einen relativ hohen Schmelzpunkt und eine ausgeprägte thermische Stabilität.

Physikalische Eigenschaften:
Rindertalg zeigt je nach Herkunft und Fütterung Variabilitäten in Konsistenz und Schmelzverhalten. Typische Kennwerte sind:
- Schmelzbereich: etwa 40–50 °C, abhängig von der Fettsäurezusammensetzung und Fraktionierung.
- Erstarrungspunkt: moderat unterhalb des Schmelzpunktes, oft 35–45 °C.
- Jodzahl: relativ niedrig (häufig 35–50), Hinweis auf geringen Grad an Ungesättigtheit.
- Säurezahl (bei frischem, raffiniertem Talg): niedrig, Indikator für geringe freie Fettsäuren.
- Peroxidzahl (frisch): geringe Werte, Anstieg bei unsachgemäßer Lagerung.
Diese Parameter

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