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Olivenöl

Aromatisches Pflanzenöl aus Oliven – ideal für kalte Küche und schonendes Braten.

Wiki zu Olivenöl Nutri-Score C Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
884 kcal 0.0 % Protein 0.0 % Kohlenhydrate 100.0 % Fett

Einführung

Flasche Olivenöl

Ich habe eine lebhafte Beziehung zu Olivenöl, die sich über viele Reisen, Märkte und Küchenexperimente entfaltet hat. Olivenöl ist für mich weit mehr als nur ein Kochfett: Es ist Duft, Textur und Erinnerung zugleich. Ich erinnere mich noch an einen sonnigen Vormittag auf einem kleinen Markt am Meer, wo ein alter Händler mir erklärte, wie man echtes, fruchtiges Öl an dessen grüner Farbe und pfeffriger Schärfe erkennt. Seine Leidenschaft war ansteckend und seitdem rieche ich beim Öffnen einer Flasche sofort die Landschaft, aus der sie stammt.

Ich sage bewusst „beim Öffnen“, denn das Aroma ist ein Schlüssel: frisch gepresstes Olivenöl kann nach Gras, Artischocke, Tomate oder sogar Mandelnoten duften. Beim Kochen benutze ich es vielseitig: zum Anbraten, als Finish über gegrilltem Gemüse oder schlicht auf frischem Brot mit einer Prise Meersalz. Ein Kollege von mir schwört darauf, ein paar Tropfen über Vanilleeis zu geben – eine überraschende, aber köstliche Kombination.

  • Typen: Extra Natives (intensiv, kalt gepresst), Natives, Raffiniert – jede Sorte hat ihren Einsatzbereich.
  • Gesundheit: Reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen, trägt es zu einem ausgewogenen Fettprofil in der Ernährung bei.
  • Lagerung: Dunkel, kühl und in dichter Flasche – Licht und Wärme sind seine größten Feinde.
  • Verwendung: Roh als Dressing, zum leichten Braten oder als aromatisches Finish.

Ich experimentiere gerne: Manchmal gebe ich ein paar Tropfen in eine Tomatensuppe, um ihr Tiefe zu verleihen, oder mische Kräuteröl für Marinaden. Ein kleines Missgeschick in einer früheren Küche lehrte mich, dass man Olivenöl nicht zu stark erhitzen sollte, wenn man seine subtilen Aromen erhalten möchte. Seitdem achte ich auf die richtige Temperatur und genieße jede Nuance bewusster.

Olivenöl verbindet Kulinarik, Kultur und Gesundheit in einer Flasche. Es erzählt Geschichten von Ernten, Böden und Menschen und schafft im Alltag kleine kulinarische Glücksmomente, die ich gerne mit anderen teile.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Olivenöl

Olivenöl kommt von der Olive, der Frucht des Olivenbaums. Diese Bäume wachsen vor allem in warmen Regionen, weil sie Sonne und wenig Frost mögen. Stell dir vor, Olivenbäume sind wie Apfelbäume: Es gibt viele verschiedene Sorten, und jede Sorte schmeckt ein bisschen anders. Olivenöl kann man heute fast überall kaufen, aber wo es herkommt und wie es gemacht ist, bestimmt oft den Geschmack und den Preis.

Herkunft und Anbaugebiete
Die bekanntesten Orte, wo Oliven wachsen, sind rund ums Mittelmeer. Dazu gehören:

  • Spanien – der größte Produzent, viele verschiedene Sorten und Preise.
  • Italien – bekannt für hochwertige Öle mit starken Aromen.
  • Griechenland – oft sehr fruchtige und würzige Öle.
  • Türkei, Portugal, Tunesien, Marokko – weitere traditionelle Anbaugebiete.
  • Neue Anbaugebiete – Kalifornien, Chile, Argentinien, Australien: Diese Länder bauen immer mehr Oliven an und machen gutes Öl.

Wie bei Obst ist auch beim Olivenöl wichtig, wann die Früchte geerntet werden. Frühe Ernte (meist im Herbst) ergibt grüneres, würzigeres Öl mit einem kleinen Pfefferschlecken im Hals. Spätere Ernte gibt milderes, runderes Öl. Du kannst das mit Tee vergleichen: frischer grüner Tee schmeckt anders als länger gelagerter schwarzer Tee.

Erhältliche Sorten und Varianten
Olivenöl gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen. Hier sind die wichtigsten, einfach erklärt:

  • Extra Vergine (Extra Natives) Olivenöl – das beste Öl. Es wird kalt gepresst (keine Hitze), schmeckt frisch und fruchtig und hat meist einen leichten bitteren oder pfeffrigen Nachgeschmack. Man benutzt es für Salate, Brot oder zum Abschmecken.
  • Vergine (Natives) Olivenöl – auch aus der ersten Pressung, aber geringfügig weniger streng getestet als extra vergine. Gut für viele Gerichte.
  • Raffiniertes Olivenöl – hier wurden manche Gerüche und schlechte Stellen weggefiltert oder entfernt. Es ist milder, eignet sich gut zum Kochen bei höheren Temperaturen.
  • Olivenöl aus Trester (Pomace) – aus dem Restbrei nach der Pressung hergestellt. Meist günstiger und eher für Braten oder industrielle Zwecke.
  • Gebackenes / aromatisiertes Öl – Öle, die mit Kräutern, Knoblauch oder Zitrus aromatisiert sind, um speziellen Geschmack zu geben.
  • „Light“ Olivenöl – der Name bezieht sich auf Geschmack (sehr mild), nicht auf Kalorien. Es hat nicht weniger Fett.

Es gibt außerdem verschiedene Olivensorten wie Arbequina, Picual, Koroneiki, Frantoio. Jede Sorte ist wie eine Apfelsorte: manche sind süßer, manche saurer, manche haben eine scharfe Note. Auf dem Etikett steht oft die Sorte oder die Region, sodass du auswählen kannst, was dir schmeckt.

Verfügbarkeit und Lagerung
Olivenöl findest du in Supermärkten, Feinkostläden, auf Bauernmärkten und online. Achte auf dunkle Flaschen oder Dosen – Licht und Wärme machen das Öl schneller schlecht. Lagere es kühl und dunkel und verschließe die Flasche gut. So bleibt der Geschmack länger frisch.

Zusammengefasst: Olivenöl gibt es in vielen Varianten und aus vielen Ländern. Extra natives Öl ist das aromatischste, raffinierte ist milder. Die Herkunft, Erntezeit und Olivensorte bestimmen den Geschmack – ähnlich wie bei Apfelsorten oder Teesorten. Mit ein wenig Probieren findest du das Olivenöl, das dir am besten schmeckt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 884
Protein je 100 0.0
Kohlenhydrate je 100 0.0
Zucker je 100 0.0
Fett je 100 100.0
Gesättigte Fette je 100 14.0
Einfach ungesättigte Fette 73.0
Mehrfach ungesättigte Fette 11.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 1
Eisen (mg) je 100 0.6
Nutri-Score C
CO₂-Footprint 3.3 kg CO2e/kg
Herkunft Mittelmeerraum
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Nährwerte können je nach Sorte und Qualität (z. B. nativ extra) leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Olivenöl ist ein pflanzliches Öl, das durch die Verarbeitung von Olivenfrüchten (Olea europaea) gewonnen wird. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung, seines Geschmacksprofils und seiner ernährungsphysiologischen Eigenschaften spielt es sowohl in der Küche als auch in der Lebensmittelwissenschaft und Pharmazie eine herausragende Rolle. Olivenöl besteht überwiegend aus Fettsäuren, enthält sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole sowie fettlösliche Vitamine und zeigt je nach Herstellungsmethode deutliche Unterschiede in Qualität und Zusammensetzung.

Fettsäureprofil und Nährwerte
Typische Nährwerte pro 100 g liegen bei etwa 884 kcal und nahezu 100 g Fett. Das Fettsäureprofil ist geprägt von einem hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren, insbesondere Ölsäure (C18:1, n‑9), die typischerweise zwischen 55 und 83 % der Gesamtfettsäuren ausmacht. Weitere typische Anteile sind:

  • Palmitinsäure (C16:0): ca. 7–20 % (gesättigt)
  • Linolsäure (C18:2, n‑6): ca. 3,5–21 % (mehrfach ungesättigt)
  • Stearinsäure (C18:0): ca. 0,5–5 %

Für grobe Orientierung: gesättigte Fettsäuren ca. 10–15 g/100 g, einfach ungesättigte ca. 70–75 g/100 g, mehrfach ungesättigte ca. 7–12 g/100 g.

Sekundäre Inhaltsstoffe
Wichtig für sensorische Eigenschaften und Stabilität sind Phenole (z. B. Hydroxytyrosol, Tyrosol, Oleuropein‑Derivate und Oleocanthal). In nativ kaltgepressten Ölen können Gesamtphenolgehalte grob zwischen 50 und mehreren hundert mg/kg liegen; höhere Werte fördern die Oxidationsstabilität und sind verantwortlich für Bitterkeit und Schärfe. Weiterhin enthält Olivenöl Tocopherole (vor allem α‑Tocopherol) sowie fettlösliche Pigmente wie Chlorophyll und Carotinoide.

Verarbeitungsmethoden und Qualitätsklassen

  • Extra Vergine (Extra Virgin): Gewinnung ausschließlich durch mechanische Verfahren ohne chemische Behandlung; freie Fettsäure (als Ölsäure) ≤ 0,8 % und keine sensorischen Defekte.
  • Virgin: ebenfalls mechanisch gewonnen, freie Fettsäure ≤ 2,0 %; geringe sensorische Mängel möglich.
  • Raffinierte Öle: durch physikalische und chemische Verfahren behandelt; verlieren viele Polyphenole und charakteristische Aromen.
  • Pomace‑Öl: aus dem Trester mittels Lösungsmittel gewonnen und anschließend raffiniert; häufig für industrielle Anwendungen.
  • Extraktionsmethoden: traditionelle Kaltpressung, moderne Zentrifugation (Dekanter) und gegebenenfalls Wärmebehandlung; „kalt“ bezeichnet meist Verarbeitung unter ca. 27 °C zur Erhaltung von Aromastoffen und Phenolen.

Analytische Parameter und Haltbarkeit
Zur Qualitätsbewertung werden Parameter wie freie Fettsäuren (FFA), Peroxidzahl und organoleptische Prüfung herangezogen. Extra Vergine muss sensorisch frei von Defekten sein. Oxidationsstabilität hängt von Phenolgehalt, Antioxidantien und Lagerbedingungen ab. Belastende Einflüsse sind Licht, Sauerstoff, Wärme und Metallionen; Lagerung in dunklen, luftdichten Gefäßen bei kühlen Temperaturen verlängert die Haltbarkeit.

Kulinäre Eigenschaften und Rauchpunkt
Der Rauchpunkt variiert je nach Raffinationsgrad: native Öle liegen typischerweise bei etwa 180–210 °C, raffinierte Olivenöle bei ca. 220–240 °C. Extra Vergine eignet sich aufgrund seines Aromas besonders für Dressings, Finish und moderate Hitze; raffinierte Varianten sind besser für starkes Braten geeignet.

Gesundheitliche Aspekte
Die hohe Konzentration einfach ungesättigter Fettsäuren, das Vorhandensein von Polyphenolen und Tocopherolen machen Olivenöl aus ernährungswissenschaftlicher Sicht interessant. Epidemiologische Studien und randomisierte Interventionen innerhalb der mediterranen Ernährung deuten auf positive Effekte für Herz‑Kreislauf‑Risikofaktoren hin, insbesondere auf günstige Veränderungen im Lipidprofil und eine verringerte Entzündungsneigung. Wegen der hohen Energiedichte ist dennoch auf Portionsgrößen zu achten.

Zusammenfassend ist Olivenöl ein chemisch und sensorisch komplexes Lebensmittel, dessen Eigenschaften stark von Sorte, Anbau, Erntezeitpunkt und Verarbeitung abhängen. Qualität bemisst sich an Fettsäurezusammensetzung, Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und anprüfbaren analytischen wie organoleptischen Kriterien. Bewusste Lagerung und geeignete Verwendung in der Küche helfen, seine ernährungsphysiologischen und sensorischen Vorzüge zu erhalten.

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