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Buttermilch

Mild-säuerliches Milchprodukt zum Trinken, Backen und Kochen.

Wiki zu Buttermilch Nutri-Score B Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Nein Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 ml
40 kcal 3.4 % Protein 4.8 % Kohlenhydrate 0.9 % Fett

Einführung

Frische Buttermilch in einem Glas
Ich habe eine heimliche Schwäche für Buttermilch. Schon der Geruch bringt mich zurück in warme Küchen, wo irgendjemand eine Schüssel Pfannkuchenteig umrührt und ein geheimnisvolles, leicht säuerliches Aroma die Luft füllt. Ein Kollege von mir nannte sie einmal liebevoll „Küchen-Joghurt für faule Bäcker“, und ich musste lachen, weil es so viel Wahrheit enthält: Buttermilch ist unkompliziert, vielseitig und unglaublich verzeihend.

Was ich besonders mag, ist ihre Textur und die Art, wie sie mit Hitze reagiert. In herzhaften Saucen sorgt sie für Cremigkeit ohne Schwere, beim Backen macht sie Kuchen unglaublich locker und im Teig für Bratkartoffeln sorgt sie für eine perfekte Kruste. Ich erinnere mich noch an einen Sonntag, an dem ich aus Versehen zu viel Backpulver in einen Kuchen gab – die Buttermilch hat ihn gerettet und am Ende hatten wir ein Rezept, das jetzt in meinem Notizbuch steht.

Ein paar praktische Dinge, die ich immer im Kopf habe:

  • Substitut: Keine Buttermilch im Haus? Ein Esslöffel Zitronensaft oder Essig auf 250 ml Milch ersetzt sie gut.
  • Backen: Sie reagiert mit Backpulver und Natron und sorgt für Luftigkeit.
  • Marinaden: Säure plus Enzyme – perfekt für zarte Hähnchenstücke.
  • Haltbarkeit: Gut gekühlt hält sie sich einige Tage, Geruch und Geschmack sind die besten Indikatoren.
Ich liebe es, mit Buttermilch zu experimentieren: Von kühlen Sommer-Drinks mit Gurke und Dill bis zu warmen, würzigen Eintöpfen, wo ein Schuss Buttermilch kurz vor dem Servieren das Gericht abrundet. Vor einiger Zeit stand ich auf einem Markt, probierte die hausgemachte Variante eines Produzenten und war begeistert, wie lebendig und frisch sie schmeckte. Solche Entdeckungen treiben meine kleinen kulinarischen Abenteuer an.

Am Ende ist Buttermilch für mich ein unscheinbarer Alltagsheld: bodenständig, vielseitig und voller überraschender Möglichkeiten. Ich kann nur empfehlen, sie öfter bewusst einzusetzen – in süßen wie in herzhaften Rezepten, denn sie bringt genau die richtige Balance aus Säure und Cremigkeit in die Küche.

Verfügbarkeit & Typen


Verfügbarkeit und Typen

Was ist Buttermilch und woher kommt sie?
Buttermilch klingt, als wäre sie etwas, das nur in der Küche entsteht. Früher war das auch so: Wenn Menschen Butter aus Rahm schlugen, blieb eine dünne, milchige Flüssigkeit übrig – das war die traditionelle Buttermilch. Heute wird der Name oft für eine ähnliche, leicht saure Milch verwendet, die extra hergestellt wird. In vielen Supermärkten findest du aber nicht die „Restflüssigkeit“, sondern die moderne Variante, die gezielt aus Milch mit bestimmten Bakterien hergestellt wird.

In welchen Regionen ist Buttermilch üblich?
Buttermilch ist in Europa und Nordamerika sehr verbreitet. In Ländern wie Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA findest du sie leicht im Supermarkt. Auf kleinen Bauernhöfen oder in traditionellen Märkten trifft man manchmal noch die echte, frisch geschlagene Variante. In manchen Teilen der Welt ist Buttermilch weniger bekannt, dort werden andere Arten von Sauermilchprodukten verwendet.

Wichtige Sorten und Varianten
Buttermilch gibt es heute in verschiedenen Formen. Hier sind die wichtigsten, einfach erklärt:

  • Kultivierte Buttermilch (Cultured Buttermilk): Diese Art wird aus normaler Milch hergestellt, der man spezielle, "gute" Bakterien hinzufügt. Diese Bakterien machen die Milch leicht sauer und dickflüssiger. Das ist die Sorte, die du meist im Supermarkt findest und die beim Backen gut funktioniert.
  • Traditionelle Buttermilch: Das ist die Flüssigkeit, die beim Butterschlagen übrigbleibt. Sie ist etwas dünner und kann regional unterschiedliche Geschmäcker haben, weil Bauern verschiedene Methoden benutzen.
  • Fettarm oder Vollfett: Buttermilch gibt es manchmal mit weniger Fett (fettarm) oder mit mehr Fett (vollfett). Fettarm ist wie Magermilch, nur sauer; vollfett fühlt sich cremiger an.
  • Haltbare (UHT) vs. Frische: Manche Buttermilch ist lange haltbar, weil sie sehr heiß behandelt wurde (UHT). Andere ist frisch und sollte im Kühlschrank schneller aufgebraucht werden. Frische Buttermilch schmeckt oft lebendiger.
  • Pulverform: Es gibt auch getrocknete Buttermilch in Pulverform. Die mischt man mit Wasser, wenn man sie braucht – praktisch zum Backen oder wenn frische Buttermilch schwer zu bekommen ist.
  • Laktosefrei / für Allergiker: Für Menschen, die Probleme mit Milchzucker (Laktose) haben, gibt es laktosefreie Varianten. Außerdem findet man oft ähnliche Produkte auf pflanzlicher Basis, die wie Buttermilch schmecken.
  • Pflanzliche Alternativen: Für Veganer oder bei Milchallergie gibt es „Buttermilch-ähnliche“ Produkte aus Soja, Hafer, Mandeln oder Kokos. Sie sind nicht echte Buttermilch, werden aber oft so benutzt, z. B. im Backen oder als Dip.
  • Bio- und regionale Produkte: In Bioläden oder auf Wochenmärkten findest du oft Buttermilch aus ökologischer Landwirtschaft oder direkt vom Hof. Die schmeckt manchmal intensiver und wurde weniger stark verarbeitet.
Zusammengefasst: Buttermilch gibt es also als traditionelle Restflüssigkeit, als gezielt kultivierte Milch, fettarm oder vollfett, frisch oder haltbar, als Pulver, laktosefrei und als pflanzliche Alternative. In Supermärkten ist die kultivierte Variante am gebräuchlichsten, auf Märkten und kleinen Höfen kannst du aber noch die traditionelle Form finden. So hat jeder die Wahl, je nachdem, ob er sie fürs Backen, als Getränk oder zum Kochen verwenden möchte.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit ml
Kalorien je 100 40
Protein je 100 3.4
Kohlenhydrate je 100 4.8
Zucker je 100 4.8
Fett je 100 0.9
Gesättigte Fette je 100 0.6
Einfach ungesättigte Fette 0.2
Mehrfach ungesättigte Fette 0.1
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 1.0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 120
Eisen (mg) je 100 0.1
Nutri-Score B
CO₂-Footprint 0.11 kg CO2e/100 ml
Herkunft EU (häufig Deutschland)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Nein
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Nährwerte können je nach Fettgehalt und Hersteller leicht variieren.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Buttermilch ist ein fermentiertes Milchprodukt, das sowohl als traditionelles Nebenprodukt der Butterherstellung als auch gezielt durch Milchsäuregärung aus Magermilch oder teilentrahmter Milch erzeugt wird. Chemisch und mikrobiell unterscheidet sich Buttermilch von frischer Milch vor allem durch einen erhöhten Gehalt an Milchsäure, veränderte Proteinstrukturen und charakteristische Aromastoffe wie Diacetyl, die ihr den leicht säuerlichen und buttrigen Geschmack verleihen.

Chemische Zusammensetzung und typische Nährwerte

  • Energetischer Gehalt: in etwa 25–60 kcal pro 100 g, abhängig vom Fettgehalt (Magermilchbuttermilch deutlich niedriger).
  • Makronährstoffe: Protein etwa 3–3,5 g/100 g, Kohlenhydrate (hauptsächlich Lactose) ca. 4–5 g/100 g, Fett typischerweise 0,5–1,5 g/100 g bei handelsüblicher Buttermilch.
  • Mineralstoffe und Vitamine: Calcium ca. 100–130 mg/100 g, Phosphor, Kalium sowie fettlösliche Vitamine in reduzierter Menge gegenüber Vollmilch; B-Vitamine wie Riboflavin und B12 sind vorhanden.
  • Säuregehalt und pH: pH-Werte liegen meist zwischen 4,2 und 4,6; titrierbare Säure im Bereich von ungefähr 0,5–1,0 % Laktatäquivalent.
Herstellungsverfahren

Historisch entstand Buttermilch als Flüssigkeitsrest nach dem Entrahmen und Schlagen von Rahm zur Butter. In der modernen Lebensmittelproduktion wird meist gezielt kultivierte Buttermilch erzeugt: pasteurisierte Magermilch wird mit Starterkulturen, typischerweise Lactococcus- und Leuconostoc-Stämmen, inokuliert und bei kontrollierter Temperatur inkubiert. Während der Fermentation wandeln diese Milchsäurebakterien Laktose in Milchsäure um, wobei außerdem Aromastoffe (z. B. Diacetyl) und teilweise exopolysaccharide gebildet werden, die die Textur beeinflussen. Nach Erreichen der gewünschten Säure wird das Produkt gekühlt und verpackt. Homogenisierung und Standardisierung des Fettgehalts sind optionale Schritte.

Mikrobiologie und Lebensmitteltechnik

Die Fermentation senkt den pH-Wert und hemmt dadurch das Wachstum vieler pathogener Keime, weshalb fermentierte Produkte eine längere Haltbarkeit als frische Milch aufweisen. Pasteurisation vor der Fermentation reduziert das Risiko von Krankheitserregern; lebende Kulturen können jedoch nach der Fermentation erhalten bleiben. Exopolysaccharide bestimmter Kulturen verbessern Mundgefühl und Viskosität ohne zusätzlichen Fettanteil.

Funktionalität in der Küche und Lebensmittelverarbeitung

Buttermilch hat funktionelle Eigenschaften, die in Backwaren, Marinaden und Dressings genutzt werden: die Säure reagiert mit Natron zu Kohlendioxid, was Teigteige locker macht; die Säure denaturiert Proteine und fördert Zartheit bei mariniertem Fleisch; Proteine und Fett helfen beim Emulgieren von Soßen.

Gesundheitliche Aspekte

Buttermilch liefert Energie, Proteine sowie Calcium und kann zu einer kalorienärmeren Ernährung beitragen, wenn sie entrahmt ist. Manche fermentierte Produkte enthalten lebende Kulturen, die die Darmflora unterstützen können; nicht jede Buttermilch besitzt jedoch probiotische Eigenschaften im engen Sinne. Personen mit Laktoseintoleranz sind unterschiedlich verträglich: ein Teil der Laktose wird durch Fermentation reduziert, doch vollständig laktosefrei ist Buttermilch in der Regel nicht. Bei Milcheiweißallergie ist sie ungeeignet.

Haltbarkeit und Lagerung

Buttermilch sollte gekühlt gelagert werden; ungeöffnet beträgt die Haltbarkeit bei sachgerechter Kühlung meist mehrere Tage bis Wochen, abhängig von Herstellungsverfahren und Verpackung. Sensorische Veränderungen wie zusätzliche Säuerung, Geruchsveränderungen oder eine starke Phasentrennung deuten auf Verderb hin.

Insgesamt ist Buttermilch ein ernährungsphysiologisch interessanter, technologisch vielseitiger und mikrobiell stabilisierter Bestandteil der Milchverarbeitung mit klar definierten chemischen Merkmalen und bewährten Anwendungen in Gastronomie und Industrie.

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