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Hühnereiklar

Fettarmes, eiweißreiches Eiklar – ideal zum Backen und Kochen.

Wiki zu Hühnereiklar Nutri-Score A Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
52 kcal 11 % Protein 0.7 % Kohlenhydrate 0.2 % Fett

Einführung

Hühnereiklar in einer Schüssel
Ich habe eine lange Affäre mit Hühnereiklar, und nein, das klingt weniger seltsam, als es sich anhört. Für mich ist Eiweiß die stille Heldin der Küche: unscheinbar, fast durchsichtig, und dabei unfassbar vielseitig. Hühnereiklar besteht größtenteils aus Wasser und Proteinen, vor allem Albumin, und liefert praktisch kein Fett, dafür aber hochwertige Aminosäuren. Das macht es zur perfekten Zutat, wenn ich Volumen ohne Kalorienaufschlag benötige.

Ich erinnere mich noch an einen regnerischen Sonntag, als ich kleine Baisertürmchen für Gäste backte und dabei lernte, wie empfindlich Eiweiß sein kann. Ein einziger Tropfen Eigelb reichte, und die ganze Schlagsaison war ruiniert. Seitdem habe ich ein paar unverrückbare Regeln: die Schüssel muss blitzsauber sein, kein Fett darf die Schaumbildung stören, und ein Spritzer Zitronensaft oder etwas Weinsteinpulver stabilisiert das Ganze.

Die kulinarischen Einsatzmöglichkeiten sind erstaunlich: von luftigem Baiser über makellose Makronen bis hin zu feinem Angel-Food-Kuchen. Eiweiß klärt Brühen und Wein und bindet in Saucen, doch am liebsten sehe ich, wie es beim Aufschlagen zu glänzenden Spitzen wird. Ein Kollege von mir war einmal skeptisch, bis ich ihm einen klassischen Whiskey Sour mit Eiweiß servierte — seine Miene sagte alles, und die samtige Schaumkrone wurde zum Gesprächsthema.

Praktische Hinweise, die ich in meiner Küche schätze:

  • Trennung: Eigelb sauber abtrennen, am besten mit der Hand oder einem Eiertrenner.
  • Schlagen: Kaltes Eiweiß lässt sich schneller aufschlagen, Raumtemperatur ergibt mehr Volumen.
  • Stabilisieren: Säure (Zitrone, Essig) oder Weinstein sorgt für feste Spitzen.
  • Sicherheit: Bei empfindlichen Personen pasteurisiertes Eiweiß verwenden oder gründlich erhitzen.
  • Aufbewahrung: Frisches Eiweiß lässt sich einfrieren und nach dem Auftauen gut verarbeiten.
Hühnereiklar ist für mich ein kleines Wunder: unscheinbar, technisch anspruchsvoll und doch enorm befriedigend, wenn die Technik aufgeht. Es hat mir Küchenglück beschert, lehrreiche Fehler und viele kleine magische Momente am Tisch.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen von Hühnereiklar

Hühnereiklar ist der klare, flüssige Teil eines Eies, den man bekommt, wenn man Eigelb und Eiweiß trennt. Die Herkunft ist einfach: Es kommt von Haushühnern, also von Hennen, die Eier legen. Eier werden überall auf der Welt gesammelt – auf Bauernhöfen, in großen Geflügelfarmen und sogar in kleinen Gärten. Wo genau die Tiere leben, nennt man manchmal das Anbau- oder Herkunftsgebiet. Das können Regionen in Deutschland, Europa oder überall sonst sein, je nachdem, welcher Hof die Eier liefert.

Wie kommt das Eiklar in den Supermarkt?
Es gibt verschiedene Wege: Manche Leute trennen Eiweiß und Eigelb zuhause mit Löffeln oder speziellen Trennhilfen. In Bäckereien und in der Industrie trennen Maschinen viele Eier hintereinander. Das Eiklar kann dann frisch verkauft oder weiterverarbeitet werden. Damit es sicher ist, wird es oft pasteurisiert. Das bedeutet: man erwärmt es ganz kurz, damit winzige Keime kaputtgehen – ein bisschen so, wie man eine Milch kurz warm macht, damit sie länger frisch bleibt.

Haupttypen und Varianten von Hühnereiklar

  • Frisches Eiklar: Direkt aus dem Ei getrennt. Es ist weich und muss im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es eignet sich gut zum Backen oder für Rezepte, die schnelle Frische brauchen.
  • Pasteurisiertes Eiklar (flüssig): In Kartons oder Behältern verkauft. Es ist sicherer, weil es kurz erhitzt wurde. Bäcker und Hobbyköche mögen es, weil man keine ganze Eier schlagen muss und es länger hält.
  • Konzentriertes Eiklar: Ein Teil des Wassers wird entfernt, so dass es dicker und leichter zu lagern ist. Man verwendet es, wenn man viel Eiweiß in einem Rezept braucht.
  • Gefrorenes Eiklar: Für die Vorratshaltung eingefroren. Wie eingefrorene Himbeeren – es bleibt lange frisch, muss aber vor dem Gebrauch aufgetaut werden.
  • Gefriergetrocknetes / Pulverisiertes Eiklar: Eiklar wird getrocknet und zu Pulver gemacht. Das ist wie Milchpulver: leicht zu transportieren, lange haltbar und praktisch, wenn man kein frisches Eiklar hat.
  • Eiklar für Sportler (Proteinpulver): Hierbei ist das Eiklar besonders gereinigt und getrocknet, damit es viel Eiweiß enthält. Sportler nutzen es, um Muskeln zu unterstützen.
  • Pflanzliche Alternativen – Aquafaba: Für Leute, die keine Eier essen, gibt es Ersatzstoffe wie Aquafaba (das ist das Wasser aus Kichererbsen-Dosen). Es kann manchmal wie Eiklar geschlagen werden.
Wo kann man Eiklar kaufen?
- Im Supermarkt: pasteurisiertes oder pulverisiertes Eiklar steht oft bei den Eiern oder bei Backzutaten.
- Beim Metzger/Bäcker oder Großhandel: größere Mengen für Profis.
- Online: viele Spezialprodukte wie Proteinpulver oder Bio-Eiklar kann man bequem bestellen.
- Direkt vom Bauern: frische Eier, die man selbst trennt.

Worauf achten?
Achte auf Wörter wie „pasteurisiert“, „bio“ (für bestimmte Haltungsbedingungen) oder „gekühlt/gefriergetrocknet“, je nachdem, wie du das Eiklar verwenden willst. Frisches Eiklar ist gut für sofortiges Backen, Pulver oder Gefrorenes sind praktisch für Vorräte. So findest du genau die Variante, die zu deinem Rezept und deinem Alltag passt.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 33
Kalorien je 100 52
Protein je 100 11
Kohlenhydrate je 100 0.7
Zucker je 100 0.7
Fett je 100 0.2
Gesättigte Fette je 100 0
Einfach ungesättigte Fette 0
Mehrfach ungesättigte Fette 0
Ballaststoffe je 100 0
Vitamin C (mg) je 100 0
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 7
Eisen (mg) je 100 0.1
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.45
Herkunft Deutschland/EU (je nach Herkunft der Eier)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Nährwerte beziehen sich auf rohes Hühnereiklar pro 100 g; CO2-Fußabdruck als grober Richtwert in kg CO2e pro 100 g.

Technische & wissenschaftliche Informationen


Hühnereiklar bezeichnet den klaren, gelbfreien Anteil des Hühnereis und bildet die umgebende Protein‑ und Wasserphase, die den Dotter mechanisch schützt. Chemisch und ernährungsphysiologisch besteht das Eiklar überwiegend aus Wasser und Proteinen und ist in der Lebensmitteltechnik wegen seiner funktionellen Eigenschaften wie Schaumbildung, Gelbildung und Klärung von Getränken von großem Interesse.

Zusammensetzung und Nährwerte
Frisches Hühnereiklar besteht zu etwa 88–90 % Wasser, 9–11 % Protein und zu geringen Anteilen an Mineralstoffen, Kohlenhydraten und Lipiden. Auf 100 g Eiklar entfallen ungefähr 10–11 g Protein und rund 50–55 kcal. Die Mineralien umfassen überwiegend Natrium, Kalium und Spuren von Calcium und Magnesium. Aufgrund des niedrigen Fettgehalts ist Eiklar kalorienarm und liefert hochwertiges Protein mit einer hohen biologischen Wertigkeit.

Wesentliche Proteine
Die Proteinzusammensetzung ist komplex und wird von einigen Hauptkomponenten dominiert:
  • Ovalbumin (ca. 50–60 % der Gesamtproteine): ein lösliches Protein, das für Gelbildung und Struktur wichtig ist.
  • Ovotransferrin / Conalbumin: ein eisenbindendes Protein mit antimikrobiellen Eigenschaften.
  • Ovomucoid: ein glykoprotein, das als Hauptallergen des Eiklars gilt und relativ hitzestabil ist.
  • Lysozym: ein Enzym mit bakterizider Wirkung gegen Gram‑positive Keime und in der Lebensmittelindustrie als natürliches Konservierungsmittel nutzbar.
  • Ovomucin: verantwortlich für die viskose Konsistenz des dicken Eiklars und maßgeblich für die Stabilität von Schäumen.
Physikalische und funktionelle Eigenschaften
Frisches Eiklar hat einen neutral bis leicht alkalischen pH‑Wert (ca. 7,6), der mit steigendem Alter durch CO2‑Verlust bis etwa pH 9 ansteigen kann. Die Viskosität und das Verhältnis von dickem zu dünnem Eiklar verändern sich während der Lagerung; ältere Eier zeigen dünneres Eiklar und geringere Schaumbildungsfähigkeit. Beim Erhitzen denaturieren Eiklarproteine, wodurch Gerinnung und Gelbildung einsetzen; typische Temperaturbereiche für sichtbare Koagulation liegen grob zwischen ca. 60 und 80 °C, abhängig vom Protein und der Wärmezufuhr.

Verarbeitung und Anwendungen
Industriell wird Eiklar getrennt, pasteurisiert und als Flüssigkeit oder pulverförmig (Sprüh- oder Gefriertrocknung) gehandhabt. Prozesse wie Ultrafiltration können Proteine konzentrieren und funktionelle Eigenschaften gezielt verbessern. Typische Anwendungen sind:

  • Schaumbildung in Baiser, Mousses und Meringues.
  • Gelbildung und Strukturgeber in Backwaren und Süßwaren.
  • Verwendung als Klärmittel in Wein‑ und Bierproduktion (Albumin‑Klärung).
  • Technische und pharmazeutische Nutzung von Lysozym und anderen bioaktiven Proteinen.
Gesundheitliche Aspekte und Sicherheit
Eiklar liefert hochwertige Proteine bei geringer Kalorienzufuhr, kann aber bei rohem Verzehr ein Infektionsrisiko durch Salmonella bergen; deshalb werden flüssige Produkte häufig pasteurisiert. Biochemisch bindet das Protein Avidin im rohen Eiklar Biotin und kann bei sehr hohem, langanhaltendem rohem Konsum theoretisch zu Biotinmangel führen; durch Erhitzen wird Avidin inaktiviert. Außerdem zählt Ovomucoid zu den wichtigsten hitzestabilen Allergenen im Eiklar, sodass Personen mit Ei‑Allergie Eiklar meiden müssen.

Zusammenfassend ist Hühnereiklar eine technisch vielseitige, proteinreiche Zutat mit ausgeprägten funktionellen Eigenschaften und relevanten sicherheitsrelevanten Merkmalen. Seine chemische Zusammensetzung und die Empfindlichkeit gegenüber Alterung und Wärme bestimmen sowohl die kulinarischen Eigenschaften als auch die industriellen Verarbeitungsmöglichkeiten und den sicheren Umgang in der Lebensmittelproduktion.

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