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Hühnereidotter

Cremiger Eigelb-Klassiker mit viel Fett, Protein und Mikronährstoffen.

Wiki zu Hühnereidotter Nutri-Score D Vegan Nein Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
322 kcal 15.9 % Protein 3.6 % Kohlenhydrate 26.5 % Fett

Einführung

Hühnereidotter in einer Schüssel
Hühnereidotter sind für mich eines jener kleinen Küchenwunder, die jedes Gericht sofort luxuriöser machen. Ich erinnere mich noch an einen regnerischen Nachmittag, an dem ich eine einfache Carbonara ausprobierte und erst am Ende merkte, wie sehr der lebendige Gelbton und die samtige Textur des Dotters das Gericht verwandelt hatten. Seitdem behandle ich jeden Eidotter mit einer Mischung aus Respekt und Neugier.

Was den Hühnereidotter so besonders macht, ist seine hohe Fett- und Nährstoffdichte. Er liefert nicht nur Geschmack, sondern auch Emulgatoren wie Lecithin, die Saucen stabilisieren und Cremes geschmeidig machen. Das ist der Grund, weshalb Mayonnaise, Hollandaise oder eine zarte Crème brûlée ohne Dotter schlicht undenkbar wären.

Ich erzähle oft Kolleginnen und Kollegen beim Kochen Anekdoten, etwa wie ein Freund einmal alle Eiweiße weggeworfen hatte, weil ihm niemand sagte, dass aus den Dottern noch köstliche Curd oder Pudding entstehen können. Solche Momente erinnern mich daran, dass Wissen über einfache Zutaten echte Küchenmagie freisetzt.

Praktische Tipps, die ich gelernt habe und gern weitergebe:

  • Emulgieren: Dotter verbinden Öl und Wasser spielend, ideal für Mayonnaise und Dressings.
  • Andicken: Beim Erhitzen koagulieren Proteine – perfekt für Cremes und Saucen, aber Vorsicht beim Temperieren.
  • Farbe und Glanz: Ein Dotter bringt Farbe in Teigwaren und Glasuren und verleiht Gebäck einen schönen Glanz.
  • Lagerung: Frische Dotter halten sich gut gekühlt; eingefroren sollte man sie mit etwas Zucker oder Salz stabilisieren.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie vielseitig ein einzelner Dotter sein kann. Ob er nun ein klassisches Dessert veredelt, einer Sauce Struktur verleiht oder Reststoffe aus Weiß zu neuen Genüssen macht: Der Hühnereidotter ist eine kleine, goldene Schatzkiste der Küche, die ich nie unterschätze.

Verfügbarkeit & Typen

Verfügbarkeit und Typen

Der Hühnereidotter kommt eigentlich fast überallher: Er stammt von Hühnern, die auf Bauernhöfen oder in größeren Geflügelbetrieben gehalten werden. Wo genau die Hühner leben, nennt man manchmal Herkunft oder Anbaugebiet. In vielen Ländern gibt es sowohl kleine Höfe in der Nähe von Dörfern als auch große Betriebe in ländlichen Regionen. Supermärkte und Märkte holen Eier oft aus der Region, aber manche Eier oder verarbeitete Eidotter können auch aus anderen Ländern kommen.

Wie leicht bekommst du Eidotter? Ganz einfach: Frische Eier mit Dotter gibt es das ganze Jahr über in Supermärkten, auf Wochenmärkten oder beim Hofladen. Wenn man allerdings nur den Dotter ohne das Eiweiß will, dann gibt es spezielle Produkte wie flüssigen Eidotter, pasteurisierten (also wärmebehandelten) Eidotter oder getrocknetes Pulver. Diese Varianten sind oft in Supermärkten, Fachgeschäften für Bäckerbedarf oder online zu finden.

Wichtige Typen und Varianten auf einen Blick:

  • Frische Hühnereidotter: Direkt aus dem Ei, so wie du es kennst. Am besten kühl aufbewahren und schnell verwenden.
  • Flüssiger Eidotter: In Beuteln oder Kartons verpackt, oft für Restaurants und Bäckereien. Er ist praktisch, weil man nicht jedes Ei einzeln öffnen muss.
  • Pasteurisierter Eidotter: Kurz erhitzt, damit Keime abgetötet werden. Sicherer zum Rohverzehr, zum Beispiel in Saucen oder Desserts.
  • Gefrorener Eidotter: Für lange Lagerung. Er bleibt mehrere Monate haltbar, wenn man ihn eingefroren aufbewahrt.
  • Getrocknetes Eidotterpulver: Leicht zu lagern und gut zum Mitnehmen oder für industrielle Produktion. Man gibt einfach Wasser dazu, um es wieder flüssig zu machen.
  • Salzkonservierte oder eingelegte Dotter: In manchen Küchen werden Dotter konserviert, so halten sie länger und bekommen besonderen Geschmack.
Es gibt auch Unterschiede bei der Herkunft der Eier, die den Dotter beeinflussen können. Begriffe wie „Freiland“, „Bodenhaltung“ oder „Bio“ sagen etwas über die Lebensbedingungen der Hühner. Bei Bio-Eiern fressen die Hühner oft anderes Futter, bekommen weniger Medikamente und haben mehr Platz. Das kann den Geschmack oder die Farbe des Dotters leicht verändern.

Ein weiterer Punkt ist die Farbe des Dotters: Manche sind sehr gelb, andere fast orange. Das liegt nicht an der Qualität, sondern daran, was die Hühner gegessen haben. Futter mit viel Karotten- oder Grasstoffen macht den Dotter dunkler, ähnlich wie Karotten unsere Hände leicht färben können, wenn man sie viel anfasst.

Für Profis wie Bäcker, Köche oder Lebensmittelhersteller sind verarbeitete Formen (pasteurisiert, gefroren, pulverisiert) besonders wichtig, weil sie einfacher zu lagern und zu benutzen sind. Zu Hause reichen meist frische Dotter oder ganze Eier. Insgesamt ist Hühnereidotter also sehr gut verfügbar, in vielen Varianten und für viele Zwecke – von der Küche zuhause bis zur großen Bäckerei.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 17
Kalorien je 100 322
Protein je 100 15.9
Kohlenhydrate je 100 3.6
Zucker je 100 0.6
Fett je 100 26.5
Gesättigte Fette je 100 9.6
Einfach ungesättigte Fette 11.3
Mehrfach ungesättigte Fette 4.0
Ballaststoffe je 100 0.0
Vitamin C (mg) je 100 0.0
Vitamin D (IE) je 100 220
Kalzium (mg) je 100 129
Eisen (mg) je 100 2.7
Nutri-Score D
CO₂-Footprint 4.0 kg CO2e/kg
Herkunft Deutschland/EU (je nach Erzeuger und Haltung)
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Nein
Bemerkung Roher Verzehr kann ein Salmonellenrisiko darstellen; für sensible Personengruppen wird Erhitzen empfohlen.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Der Hühnereidotter ist der gelbliche, zentrale Teil eines Hühnereis und fungiert biologisch als Nährgewebe für den Embryo. Er unterscheidet sich in Zusammensetzung und Funktion deutlich vom Eiklar und ist in Kulinarik, Lebensmitteltechnologie und Ernährungswissenschaft aufgrund seiner spezifischen chemischen Eigenschaften und Nährstoffdichte von großer Bedeutung.

Zusammensetzung und Nährwerte
Der Eidotter besteht überwiegend aus Lipiden, Proteinen und Wasser. Typische ungefähre Werte für Hühnereidotter (pro 100 g) liegen im Bereich von etwa 300–330 kcal Energie, rund 15–17 g Protein, etwa 25–30 g Fett und 40–50 g Wasser. Zusätzlich enthält der Dotter Cholesterin in hoher Konzentration (im Bereich von etwa 800–1100 mg/100 g) sowie mehrere hundert Milligramm Cholin. Zu den Lipiden zählen Triglyzeride, freie Fettsäuren und ein signifikanter Anteil an Phospholipiden (u. a. Lecithin), die für die emulgierenden Eigenschaften ausschlaggebend sind. Der Dotter liefert auch fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) und B‑Vitamine, insbesondere Vitamin B12 und Folsäure, sowie Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor, Selen und Zink.

Farbgebende und funktionelle Inhaltsstoffe
Die gelbe bis orange Farbe des Dotters stammt vor allem von Carotinoiden wie Lutein und Zeaxanthin, die antioxidative Eigenschaften haben und mit Augengesundheit in Verbindung gebracht werden. Phospholipide und Proteine im Dotter verleihen ihm ausgeprägte emulgierende, bindende und gelierende Eigenschaften, weshalb er in Saucen, Dressings, Backwaren und der industriellen Lebensmittelherstellung als funktionaler Rohstoff eingesetzt wird.

  • Technologische Eigenschaften: starke Emulgatorwirkung (Lecithin), Temperaturabhängige Gerinnung (Denaturierung um etwa 65–70 °C), Bindung von Fett und Wasser, Beitrag zu Volumen und Textur.
  • Verarbeitung: Trennung vom Eiklar, Pasteurisation zur Reduktion von Salmonellenrisiko, Tiefgefrierung (bei Bedarf mit Stabilisatoren wie Zucker oder Salz zur Verhinderung von Gelierung), Sprühtrocknung zur Herstellung von Eigelbpulver.
Gesundheitliche Aspekte
Der Dotter ist nährstoffreich und liefert essentielle Nährstoffe wie Cholin, das für Zellmembranen und Neurotransmitter wichtig ist, sowie Vitamin D und B12. Aufgrund des hohen Cholesteringehalts wird beim Verzehr von Eidotter häufig Zurückhaltung empfohlen, insbesondere bei bestehenden Fettstoffwechselstörungen. Aktuelle Forschung zeigt, dass der Einfluss von Nahrungscholesterin auf das Serum‑Cholesterin individuell variiert und der Gesamtfettgehalt sowie die Art der Fettsäuren (gesättigt vs. ungesättigt) eine größere Rolle für das kardiovaskuläre Risiko spielen. Die in Dottern enthaltenen Carotinoide werden mit positiven Effekten auf die Makula des Auges assoziiert.

Sicherheit und Lagerung
Rohe Dotter können ein Übertragungsweg für Salmonella sein; pasteurisierte Eigelbprodukte verringern dieses Risiko. Frische Dotter sollten gekühlt aufbewahrt werden; bei längerer Lagerung sind pasteurisierte oder gefrorene Produkte sinnvoll. Gefrorene Dotter neigen zur Gelbildung, weshalb industrielle Rezepturen oft Zucker oder Salz als Antigeliermittel verwenden.

Anwendungsbeispiele
In der Küche ist das Eigelb zentral für Emulsionen (z. B. Mayonnaise), Saucen (z. B. Hollandaise), Puddings und Backwaren; in der Industrie dient es als Emulgator, Farbgeber und Nährstoffträger. Labor- und ernährungswissenschaftliche Untersuchungen nutzen Dotter als Modellmatrix für Lipid‑ und Vitaminanalysen sowie zur Untersuchung von Emulsionsstabilität.

Zusammenfassend ist der Hühnereidotter eine komplexe, nährstoffreiche Zutat mit charakteristischen physikalisch‑chemischen Eigenschaften: hoher Fettanteil, bedeutende Phospholipid‑ und Cholingehalte sowie vitale Mikronährstoffe. Diese Merkmale machen ihn sowohl in der Küche als auch in der Lebensmitteltechnologie zu einem vielseitigen und funktionellen Bestandteil, dessen gesundheitliche Bewertung im Kontext der Gesamtbilanz der Ernährung und individueller Risikofaktoren erfolgen sollte.

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