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Mirabellen

Süße, aromatische Steinfrüchte – perfekt für Desserts, Marmelade und Kuchen.

Wiki zu Mirabellen Nutri-Score A Vegan Ja Glutenfrei Ja Laktosefrei Ja Nussfrei Ja
NÄHRWERTE / 100 g
63 kcal 0.7 % Protein 15.2 % Kohlenhydrate 0.2 % Fett

Einführung

Frische Mirabellen
Wenn ich an Mirabellen denke, steigt mir sofort der Duft von Spätsommer in die Nase: eine warme, honigsüße Note, die an sonnige Obstgärten und plattgedrückte Tortenränder erinnert. Ich habe eine Schwäche für diese kleinen, goldenen Früchte, die so unscheinbar wirken und dennoch so viel Charakter besitzen. Einmal habe ich auf einem Wochenmarkt eine Kiste gekauft, nur weil der Verkäufer mir eine besonders lustige Geschichte über seine Großmutter erzählte, und prompt war der ganze Nachmittag gerettet.

Mirabellen sind eigentlich Zwetschgenverwandte, oft klein, rund und leuchtend gelb bis bernsteinfarben. Sie sind besonders beliebt in Regionen wie Lothringen, wo die Frucht sogar eine geografische Identität bekommen hat. Geschmacklich sind sie eine gelungene Mischung aus Süße und feiner Säure, was sie zu idealen Zutaten für Kuchen, Konfitüren und Destillate macht. Ein Kollege von mir schwört auf Mirabellenmarmelade zum Frühstück, und ich gebe zu: ich kann den Duft kaum widerstehen, wenn das Glas geöffnet wird.

Für die Küche mag ich Mirabellen, weil sie so vielseitig sind. Sie lassen sich leicht entsteinen, zerfallen bei Hitze angenehm und geben ihren Geschmack sowohl kalt als auch gekocht sehr gut ab. Ich erinnere mich noch an ein Abendessen, bei dem ich sie in einer Pfanne mit Butter und Thymian karamellisierte; das Gericht wurde zum Gesprächsthema des Abends.

  • Frisch: pur essen, in Obstsalaten oder auf Joghurt.
  • Gekocht: als Kompott, Chutney oder Füllung für Kuchen.
  • Konserviert: als Marmelade oder in Sirup eingelegt.
  • Gebrannt: Mirabellen-Eau-de-Vie ist ein Klassiker.
  • Praktischer Tipp: Reif, aber noch fest kaufen; dann kühlen und innerhalb weniger Tage verzehren.
Mirabellen sind nicht nur köstlich, sie haben auch eine gewisse Poesie: klein, golden und voller Überraschung. Beim nächsten Marktbesuch werde ich sicher wieder nach einer Kiste greifen, und vielleicht teile ich dann wieder eine dieser improvisierten Desserts, die unerwartet fantastisch sind.

Verfügbarkeit & Typen


Verfügbarkeit und Typen von Mirabellen

Mirabellen sind kleine, meist goldgelbe Früchte, die wie kleine Pflaumen aussehen und sehr süß schmecken. Sie stammen ursprünglich aus Regionen rund um das Mittelmeer und Vorderasien, wurden aber schon vor vielen hundert Jahren in ganz Europa angebaut. Heute sind Mirabellen besonders bekannt aus Frankreich (vor allem aus der Region Lothringen/Lorraine) und aus Teilen Deutschlands, der Schweiz, Österreichs sowie aus Teilen Osteuropas wie Ungarn oder Polen. Man findet sie auch in Hausgärten in Großbritannien und anderen Ländern.

Wann es Mirabellen gibt
Frisch sind Mirabellen nur kurz im Jahr zu bekommen: in der Regel im Spätsommer, also von Juli bis September, je nach Wetter und Gegend. Weil sie schnell weich werden, verkauft man sie oft direkt vom Baum auf dem Wochenmarkt, beim Hofladen oder auf dem Marktstand. Außerhalb dieser Zeit kann man Mirabellen das ganze Jahr über als Konfitüre, Kompott, Saft, gefrorene Früchte oder in getrockneter Form kaufen.

Wichtige Anbaugebiete

  • Frankreich (Lorraine): Hier sind Mirabellen sehr berühmt; die Sorte „Mirabelle de Lorraine“ gilt als besonders aromatisch.
  • Deutschland: Vor allem im Westen und Süden (zum Beispiel Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden‑Württemberg) gibt es viele Mirabellenbäume, oft in traditionellen Obstwiesen.
  • Osteuropa: Länder wie Ungarn und Polen bauen ebenfalls viele Mirabellen an, meist für den Frischverzehr und zur Verarbeitung.
  • Hausgärten überall: In vielen Dörfern und Gärten stehen alte Mirabellenbäume, weil sie pflegeleicht sind und wenig Platz brauchen.
Bekannte Sorten und Unterschiede
Es gibt nicht nur eine „Mirabelle“, sondern mehrere Sorten und lokale Varianten. Einige sind groß und sehr süß, andere etwas kleiner und säuerlicher. Bekannte Namen sind zum Beispiel Mirabelle de Lorraine (ein sehr geschätzter Typ aus Frankreich) oder regionale Bezeichnungen wie „Nancy“ oder „Metz“. Diese Namen sagen oft nur, wo die Sorte besonders beliebt ist oder entdeckt wurde.

Verarbeitete Typen (Varianten)
Weil frische Mirabellen nur kurz verfügbar sind, gibt es viele Arten, sie haltbar zu machen. Das sind einfache und bekannte Varianten, die man das ganze Jahr über findet:

  • Konfitüre/Marmelade: Süß, streichfähig und lange haltbar.
  • Kompott/Gläser: Ganze Früchte in Sirup – gut für Kuchen oder als Dessert.
  • Getrocknete Mirabellen: Wie Rosinen, nur aus Mirabellen; praktisch zum Snacken.
  • Gefroren: Frisch eingefrorene Früchte, die man später für Kuchen oder Smoothies nutzt.
  • Brände und Liköre: Aus Mirabellen wird auch Obstbrand oder Likör hergestellt; das sind alkoholische Produkte, die man nur als Erwachsener genießen sollte.
Zusammengefasst: Frische Mirabellen sind ein Geschmack des Spätsommers und wachsen besonders in Frankreich und Mitteleuropa. Es gibt mehrere Sorten mit kleinen Unterschieden im Geschmack, und weil die frischen Früchte schnell verderben, findet man Mirabellen oft verarbeitet als Marmelade, Kompott, getrocknet oder eingefroren.

Detailangaben & Nährwerte

Eigenschaft Wert
Einheit g
Durchschnittsgewicht je Stück 10
Kalorien je 100 63
Protein je 100 0.7
Kohlenhydrate je 100 15.2
Zucker je 100 13.0
Fett je 100 0.2
Gesättigte Fette je 100 0.02
Einfach ungesättigte Fette 0.05
Mehrfach ungesättigte Fette 0.09
Ballaststoffe je 100 1.7
Vitamin C (mg) je 100 5
Vitamin D (IE) je 100 0
Kalzium (mg) je 100 6
Eisen (mg) je 100 0.2
Nutri-Score A
CO₂-Footprint 0.4 kg CO2e/kg
Herkunft Europa (z. B. Frankreich/Deutschland), saisonal
Glutenfrei Ja
Laktosefrei Ja
Nussfrei Ja
Vegan Ja
Bemerkung Steinfrucht; Kern nicht verzehren. Saison typischerweise Juli bis September.

Technische & wissenschaftliche Informationen

Mirabellen sind kleine, gelb gefärbte Zwetschgenähnliche Früchte der Prunus-Gattung, meist der Kulturform Prunus domestica. Sie werden vorrangig als Tafelobst, für Konfitüren und für die Destillation von Obstbränden genutzt. Botanisch zählen Mirabellen zu den kerntragenden Steinfrüchten; ihre charakteristische goldgelbe bis leicht rötlich geflammte Haut und das süß-aromatische Fruchtfleisch sind züchterisch stabilisierte Merkmale verschiedener Sorten.

Chemische Zusammensetzung und Makronährstoffe: Frische Mirabellen bestehen zu etwa 85–88 % Wasser. Pro 100 g liefern sie typischerweise rund 40–50 kcal. Die Hauptkohlenhydrate sind Einfachzucker (Fructose, Glucose) und der Mehrfachalkohol Sorbit, der bei unverdaulichen Mengen eine leicht abführende Wirkung haben kann. Durchschnittliche Nährwerte (ungefähr pro 100 g): Kohlenhydrate 10–12 g, davon Zucker 8–10 g; Ballaststoffe 1,2–2,0 g; Eiweiß 0,5–1,0 g; Fett < 0,5 g.

Wichtige Mikro- und Phytochemikalien:

  • Vitamine: nennenswert sind Vitamin C (je nach Reife 5–12 mg/100 g) und provitaminale Carotinoide, welche der gelben Farbe zugrunde liegen.
  • Mineralstoffe: insbesondere Kalium (~150–200 mg/100 g), daneben geringe Mengen von Magnesium, Calcium und Eisen.
  • Phenolische Verbindungen: Chlorogensäure, Neochlorogensäure, Flavonole (z. B. Quercetinglykoside) und niedermolekulare Phenole bilden das antioxidative Profil.
  • Carotinoide: Lutein und β‑Carotin tragen zur Gelbfärbung bei und haben antioxidative Eigenschaften.
  • Flüchtige Aromastoffe: Ester, Aldehyde und Lactone (u. a. γ‑Decalacton) definieren das typische Mirabellenaroma.
Verarbeitungsmethoden: Mirabellen werden frisch verzehrt, zu Konfitüren und Gelees verarbeitet, eingekocht, getrocknet oder zu Saft und Mus verarbeitet. Eine traditionelle Nutzung ist die Herstellung von Mirabellenbrand (Eau‑de‑vie de Mirabelle): hierfür erfolgt alkoholische Gärung des Fruchtbreis, gefolgt von Destillation. Beim Verarbeitungsfluss sind Schälen und Entsteinen häufige Schritte; die Steine enthalten Kerne mit Amygdalin, einem cyanogenen Glycosid, das bei Beschädigung und Metabolisierung zu Spuren von Blausäure führen kann. Die Fruchtfleischproben und handelsübliche Erzeugnisse enthalten jedoch normalerweise keine gesundheitsschädlichen Mengen.

Postharvest und Lagerung: Mirabellen sind klimakterische Früchte und reifen nach der Ernte weiter; sie produzieren Ethylen und sind daher empfindlich gegenüber mechanischer Beschädigung. Kühlung (2–4 °C) verlangsamt Stoffwechsel und mikrobiellen Verderb. Häufige Krankheitsprobleme während Lagerung und Anbau sind schimmelnde Pilze (z. B. Monilinia) und bakterielle Infektionen.

Gesundheitliche Aspekte: Der hohe Wasseranteil, die Ballaststoffe sowie das Vorhandensein von Vitamin C, Carotinoiden und Polyphenolen machen Mirabellen zu einer nährstoffreichen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung. Polyphenole und Carotinoide tragen zu antioxidativen und potenziell entzündungsmodulierenden Effekten bei. Aufgrund von Zucker und Sorbitgehalt sollten Mirabellen in Maßen konsumiert werden, insbesondere bei Personen mit Fructose-/Sorbitintoleranz oder Diabetikern. Personen mit Pollenallergien (Birkenpollen) können eine Kreuzreaktion (orales Allergiesyndrom) entwickeln.

Zusammenfassend sind Mirabellen klein strukturierte Steinfrüchte mit hohem Wasser- und Zuckergehalt, einem charakteristischen Profil an Carotinoiden, Phenolen und flüchtigen Aromastoffen sowie spezifischen Verarbeitungstraditionen wie Konfitüreherstellung und Destillation. Ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften und mikrobiologischen Anforderungen bestimmen Verarbeitung, Lagerung und gesundheitliche Bewertung.

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